Tennis in Presse, Funk und Fernsehen

Rund um unsere Fußballheldys und die TeBe-Fanszene
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mr. bungle
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Re: Tennis in Presse, Funk und Fernsehen

Avatar Beitrag von mr. bungle »

Als Amateur will ich daran erinnern, dass TSP-Abonnenten hier schon desöfteren auf Texte in der Printausgabe hingewiesen haben, die zu diesem Zeitpunkt noch nicht online waren, sondern erst mit einem halben Tag später digital abrufbar waren.
"Ich bitte Sie höchst nachdrücklich, in der nächsten Bezirksamtssitzung für einen raschen und reibungslosen Umbau des Mommsenstadions einzusetzen. Eine ausdrückliche Zustimmung des Bezirks benötigen wir bis spätestens zum 15. Januar 2024." (Unbekannte Autorin.)
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pusztapunk
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Re: Tennis in Presse, Funk und Fernsehen

Avatar Beitrag von pusztapunk »

zéro cinq hat geschrieben:Ist das so Praxis beim Tagesspiegel oder was? Dass Texte erst im Print und später online veröffentlicht werden, ist meiner bescheidenen Kenntnis nach jedenfalls nicht komplett unüblich.
Bei so tagesaktuellen Sachen gibt es sehr oft auch Artikel die zuerst online erscheinen und dann (möglicherweise) im Print. Fun fact: Schafft es der Online-Artikel nicht ins Print, gibt es (zumindest für Honorarschreiber) weniger bis keine Kohle. Das ist inzwischen auch üblich...
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Denis
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Re: Tennis in Presse, Funk und Fernsehen

Beitrag von Denis »

Der betreffende Kommentar ist nur online erschienen und kommt auch nicht im Print. Der Autor ist aber kein Freelancer, der Tagesspiegel freut sich trotzdem sicher über jeden Käufer der sehr guten Print-Ausgaben ;-)
"In den letzten Jahren gab es sehr viele Sponsoren die sich wg. der Rothersgruppierungen von Verein wieder abgewendet haben."
zéro cinq
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Re: Tennis in Presse, Funk und Fernsehen

Beitrag von zéro cinq »

pusztapunk hat geschrieben: sehr oft auch
Eben.
Jede Form von Extremität (Arme, Beine, etc.) kann nicht die Antwort sein.
wolle
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Re: Tennis in Presse, Funk und Fernsehen

Beitrag von wolle »

Denis hat geschrieben:Der betreffende Kommentar ist nur online erschienen und kommt auch nicht im Print. Der Autor ist aber kein Freelancer, der Tagesspiegel freut sich trotzdem sicher über jeden Käufer der sehr guten Print-Ausgaben ;-)
ansonsten kann mensch sich den artikel auch einfach ausdrucken und in die tages- oder wochenzeitung ihrer/seiner wahl einkleben. ;-)
osterhase
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Re: Tennis in Presse, Funk und Fernsehen

Beitrag von osterhase »

Berliner Morgenpost hat auch berichtet.
Und den umfangreichen Kicker-Bericht hielt mir mein Kioskhändler auch gleich bereit, aber davon berichtete ja achon Denis.
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Re: Tennis in Presse, Funk und Fernsehen

Beitrag von Hans »

krasse kommentare in tagesspiegel
wc fields, hölzchen..... da wird ja gelogen und umgebogen in bester afd-tradition
Metsämurmeli
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Re: Tennis in Presse, Funk und Fernsehen

Beitrag von Metsämurmeli »

Hans hat geschrieben:krasse kommentare in tagesspiegel
wc fields, hölzchen..... da wird ja gelogen und umgebogen in bester afd-tradition
Absolut. Ich werde gerade zum Hulk.

Vielleicht lässt sich mit diesem Herren mal bei einem Bier im Casino in Ruhe diskutieren. Könnte das Verständnis füreinander fördern, aber ich vermute, da sind wohl leider Hopfen und Malz verloren.
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pusztapunk
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Re: Tennis in Presse, Funk und Fernsehen

Avatar Beitrag von pusztapunk »

Metsämurmeli hat geschrieben:Vielleicht lässt sich mit diesem Herren mal bei einem Bier im Casino in Ruhe diskutieren.
Wovon träumst Du eigentlich nachts?
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zéro cinq
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Re: Tennis in Presse, Funk und Fernsehen

Beitrag von zéro cinq »

Um zu ahnen, um wen es sich beim Tagesspiegel-Kommentator "WCFields" vermutlich handelt, muss man in der Geschichte dieses Forums nur ein wenig zurückgehen.

Bereits am 18. August 2018 hat Kevin dem User "martinb" für Behauptungen, die den derzeitigen des "WCFields" in den Tagesspiegel-Kommentaren auffallend ähneln, folgendermaßen heimgeleuchtet:
Lila-Lira hat geschrieben:
martinb hat geschrieben:Als wir das letzte Mal die Sponsoren vom Hof gejagt haben, damals noch unter der Führung von Kevin K., war die Folge eine Insolvenz und eine fast nicht tragbare Finanzsituation in der Berlinliga. Ich habe seinerzeit mitzuhelfen versucht, die Situation zu stabilisieren und dabei gelernt, dass es mit dem basisdemokratischen Anspruch allein einfach nicht geht. Weil der gute Wille nicht ausreicht, die Rechnungen zu bezahlen.
Ich habe diesen Beitrag tatsächlich jetzt erst gelesen und erlaube mit als erwähnter Akteur ein paar Worte dazu. Weniger, um mich zu verteidigen - viele waren selbst dabei und können die Vorwürfe gut einordnen -, sondern viel mehr um denjenigen, die angesichts der aktuellen Lage des Vereins beunruhigt sind, ein paar Erfahrungswerte aus einer noch deutlich schwierigeren Zeit mit auf den Weg zu geben.

Ich weiß nicht, was Martin zu seiner abenteuerlichen Bewertung der damaligen Abläufe bewogen hat. Ich habe ihn eigentlich, bei allen Meinungsverschiedenheiten, immer als besonnenen und rational tickenden Kopf erlebt, der nicht für Vereinfachungen anfällig war. Da er sich hier laut eigener Aussage ausgeklinkt hat, wird er meinen Beitrag nicht mehr lesen. Ich werde ihm daher auch noch eine Mail schreiben.

Aber zurück zum eigentlichen Ausgangspunkt. Mario Weinkauf, später Vorstandsvorsitzender bei TeBe, wollte 2007, als er noch BFC-Präsi war, dort die sog. Treasure AG mit ins Boot holen. Trotz umfangreicher Versprechungen konnten er und der Investor die Mitglieder dort nicht von der Seriosität des Angebots überzeugen, der Deal scheiterte an der BFC-Mitgliederversammlung. In der Folge zog er sich in Hohenschönhausen raus und machte gemeinsam mit Investor und "Konzept" zu TeBe rüber, wo er von den seinerzeit Verantwortlichen rund um Kausch, Antony und Co mit offenen Armen empfangen wurde.

Die Treasure AG stieg bei TeBe ein, besetzte mit Thomas Thiel lediglich einen AR-Posten und Weinkauf wurde Vorstandsvorsitzender. Es wurde ein Mehrjahresplan aufgestellt, der Investitionen im siebenstelligen Bereich vorsah und den zügigen Aufstieg in die Regionalliga. Der Haken: Die Treasure AG war nicht sonderlich kommunikationsfreudig. Weinkauf bezeichnete sie später als "Consulting-Unternehmen" und auf einer Mitgliederversammlung fiel sinngemäß der legendäre Satz: "Manche handeln mit Orangen oder Schweinehälften, und wir handeln halt mit anderen Sachen." Da es kein Produkt und keine Dienstleistung zu bewerben gab, hatte Treasure eigentlich auch kein Interesse an Werbung. Man sah TeBe, im Falle des sich einstellenden sportlichen Erfolgs, als Invest.

Dass man schließlich doch Werbebanden sah und die Treasure AG auch das Brustsponsoring übernahm, kam in Ermangelung "echter" Sponsoren zustande. Der Aufbau einer gesunden, breiten Sponsorenbasis wurde - wie immer - verpasst. Diese einseitige Abhängigkeit war und ist das zentrale Strukturmerkmal, das Göttinger Gruppe, Treasure, Ingo Volckmann und Jems Redlich verbindet. Auf etwas niedrigerem Niveau muss man eigentlich auch die Zeiten dazwischen unter Willy Kausch mit in die Aufzählung nehmen. Keine Verantwortliche und kein Verantwortlicher der letzten 20 Jahre hat es ernsthaft geschafft, diesen strukturellen Knoten zu zerschlagen. Am ehesten ist es uns in den Zeiten der BerlinLiga gelungen - was freilich mit der niedrigeren Kostenstruktur zu tun hatte.

Dieser ausführliche Vorklapp ist wichtig, um die folgenden Ereignisse in den Jahren 2009/2010 besser einordnen und Legendenbildung über die Seriosität der "vom Hof gejagten" Sponsoren vermeiden zu können.

Zurück zu Treasure. Das Geld floss, und zwar weitgehend zuverlässig für knapp zwei Spielzeiten. In der zweiten, der Saison 2008/2009, gelang souverän der Aufstieg. Diesen erlebte der Verbindungsmann der Treasure AG, besagtes AR-Mitglied Thomas Thiel, nicht mehr live. Er hatte eine Haftstrafe wegen Kindesmissbrauchs antreten müssen. Mit seiner Abwesenheit war die Treasure AG endgültig gesichtslos.

Die Zahlungen wurden zuvor bereits unregelmäßiger, es fanden Geldübergaben (man muss es so nennen) in Berliner Ausflugslokalen statt, bei denen gebündeltes Geld in Aldi-Tüten mitgebracht und auf Tische gekippt wurde. Ja, so war das damals.

Der DFB schrieb TeBe einen besorgten Brief. Bereits im April 2009, kurz vor der Besiegelung des sportlichen Aufstiegs, wurde die Trennung von Treasure bekannt gegeben. Mario Weinkauf verkündete via Presse, dass es keine Probleme gebe. Der geplante Etat in Höhe von 1,3 Mio Euro für die Regionalliga sei gesichert. Man beschäftige sich schon lange mit der Akquise neuer Sponsoren und sei kurz vor dem Vertragsabschluss mit einem Brustsponsor. Ende der Durchsage.

Einige Monate später, in der Sommerpause vor der Regionalliga-Saison 09/10, steht TeBe wie erwartet natürlich ohne Brustsponsor und auch sonst ohne nennenswerte neue Sponsoren da. Der Etatrahmen wurde - ebenfalls wie erwartet - aber natürlich in der genannten Höhe ausgereizt. Es ist die Geburtsstunde des TeBe-Wirtschaftsclubs, dem ersten und einzigen Modell seit Anno dazumal, das die Lasten eines Teils des Etats auf mehrere Schultern verteilt hat. Brust- und Ärmelsponsoring, ebenso wie einige Banden, kommen auf diesem Wege zustande.

Wir halten fest: TeBe geht ohne nennenswerten Etat bei gleichzeitig völlig überzeichneter Paywall in die Regionalliga. Die Verantwortlichen handeln maximal unverantwortlich, haben in den Monaten (!) der Vorbereitung nichts relevantes auf die Kette bekommen. Im Geld ausgeben waren sie aber ganz groß. Ich war selbst Zeuge, wie Mario Weinkauf am Tag der ersten Wirtschaftsclub-Verlosung auf der Tribüne des Mommsenstadions telefonierend mit dem Berater von Fatih Yigitusagi über die Vertragsmodalitäten verhandelte. Allein in diesem hochgradig unprofessionell geführten Gespräch wurde ein Handgeld in deutlicher vierstelliger Höhe vereinbart. Ich meine, es waren 7 000 Euro. Es war alles nur noch irre.

Vorwerfen muss man uns rückblickend, dass die Lust auf die Regionalliga uns zu lange benebelt und allzu kritische Nachfragen unterdrückt hat. Eine wichtige Parallele zu späteren Abläufen, auch wenn im Dezember 2009 vorsorglich "We save TeBe" gegründet wird und fortan durch noch mehr ehrenamtliches Engagement, als eh schon vorhanden, den Laden notdürftig am Laufen hält. Sonst hätte nicht mal mehr der VIP-Raum bewirtet werden können.

TeBe war bereits im Oktober 2009 faktisch zahlungsunfähig. Spieler und andere Angestellte wurden fortan mit Abschlagzahlungen notdürftig bei Laune gehalten. Am Ende der Saison sollten mehr als 500 000 Euro fehlen.

Immer wieder wurden Durchhalteparolen ausgegeben und potenzielle Rettungen ins Schaufenster gestellt. Unbestrittenes Highlight war am 23. März 2010 eine eilig einberufene Pressekonferenz im Hotel Steglitz International. Im Vorfeld hatten FuWo und Co über den Einstieg eines Konsortiums rund um die Supermarktkette "Netto" spekuliert. In der Erwartung, dass der Deal dort präsentiert würde, gingen Denis, ich und zahlreiche MedienvertreterInnen zur PK. Einen Sponsor hatten wir danach immer noch nicht, dafür war Werner Lorant nun plötzlich TeBe-Sportdirektor. Man sah ihn anschließend noch zweimal im Stadion und Netto wurde natürlich nie Sponsor.

Wer ein bisschen Spaß haben (oder sich gruseln) möchte, kann hier den Liveticker der PK nachlesen:

https://www.lila-kanal.de/viewtopic.php ... 80&start=0

Später geisterte dann noch der Name eines anderen potenziellen Investors durch den Eichkamp. Ich weiß nicht mehr, wie die hießen, aber sie stellten Anlagen her, mit denen Hühnchen in kühlregalkompatible Form gebracht wurden. Der heißeste Scheiß, den sie damals im Angebot hatten, war der "Töter 3000". Natürlich wurden auch sie nie Sponsor.

Diese ganze Vorgeschichte, die übrigens stark gekürzt ist und viele, viele, wirklich sehr viele absurde, lustige und kaum zu fassende Details ausblendet (und über die ohne jede Übertreibung ein Buch geschrieben werden könnte), muss man sich vor Augen führen, wenn man die Mitgliederversammlung im Juni 2010 betrachtet, auf die Martin anspielt.

TeBe meldete im Mai 2010 Insolvenz an. Haarscharf vorbei an der Insolvenzverschleppung - weil mal wieder bis zur letzten Sekunde auf eine quasi minütlich erwartete Großzahlung gewartet wurde. Vergeblich. Der Abstieg in die Oberliga war damit besiegelt.

Und unter diesen Voraussetzungen ging es dann also am 10.6.2010 in die Mitgliederversammlung. Eine Mitgliederversammlung übrigens, die überhaupt nur an diesem Tag stattfinden konnte, weil sie von den Fans durch ausreichend viele gesammelte Unterschriften erzwungen wurde. Ich mag mir gar nicht ausmalen, was passiert wäre, wenn Vorstand und AR sich mit ihrer Forderung nach einer MV am Ende des Jahres 2010 durchgesetzt hätten.

Das für die MV rückblickend immer wieder genutzte Wort "Revolution" ist etwas irreführend, da für die getroffenen Entscheidungen nicht wirklich revolutionärer Geist nötig war. Von den 250 Stimmberechtigten trugen mehr als 220 unseren damaligen Kurs klar mit. Kausch und Co wurden nur noch durch ein klägliches Häuflein von Vertretern der Jugendabteilung unterstützt. Alle anderen - Fans und Aktive, Junge und Ältere, Männer und Frauen - wollten einen seriösen Neuanfang.

Es war übrigens Willy Kausch, der in seinen einleitenden Worten betonte, dass er sich zumindest einen kapitalen Fehler vorzuwerfen habe. Nämlich, dass er nach der Trennung von Treasure weiter auf das Rennen um Platz 1 in der Oberliga eingelassen und keinen Insolvenzantrag gestellt habe. Fair enough: Er selbst hatte immer wieder notdürftig die finanziellen Lücken geschlossen. Als Verantwortlicher hatte er aber ehrlicherweise über Jahre auch keine Strategie gefunden, das eingespielte System zu durchbrechen, nach dem der Verein, wenn es hart auf hart kam, immer von der Hand in den Mund lebte. Und diese Hand war Willy Kauschs Hand. Ebenfalls erwähnte er nur ungerne, dass er als Spielerberater zahlreicher TeBe-Talente nicht unerheblich von seinen Investitionen profitierte.

So war das TeBe-System immer: Teilweise zwar potent, aber nie seriös, auf Langfristigkeit ausgelegt und einen Plan verfolgend.

In der Mitgliederversammlung traten dann Weinkauf, Liebing und Rösler aus dem Vorstand zurück. Der AR wurde mit Bernd Sievers, Thorsten Eckert, Sebastian Thiel und Christian Schwarzkopf neu besetzt. Alles Kandidaten, die wir vorher sorgfältig ausgewählt hatten und die für einen seriösen Neuanfang standen. Hätten sie das nicht getan, dann gäbe es uns heute nicht mehr, davon bin ich überzeugt.

Es stimmt auch nicht, dass es keinen Plan gegeben habe. Die erste Informationsveranstaltung zum Neuanfang fand vier Tage nach der MV, am 14.6.2010 statt. Dort wurde auch das Bürgschaftsmodell präsentiert, das einen wesentlichen Anteil daran hatte, dass wir die Saison bewältigen konnten. Über die Bürgschaften, den Wirtschaftsclub, We save TeBe und die rührige Betreuung unserer Kleinsponsoren konnten wir uns fangen - wenn auch nach einem weiteren sportlichen Abstieg. Ich finde bis heute, das war ein vertretbarer Preis für die Rettung des Clubs, die in der späteren erfolgreichen Beendigung des Insolvenzverfahrens gipfelte.

Martins zentraler Vorwurf, es seien Sponsoren vertrieben worden, ist jedenfalls abenteuerlich. Es gab zum Ende der Saison schlicht und ergreifend keine nennenswerten Sponsoren, die sich anschließend zurückgezogen hätten. Im Gegenteil: Das Hotel Steglitz International war überhaupt erst nach diesen Abläufen bereit, sich wieder zu engagieren. Was es jedoch gab war ein jähzorniger Mäzen Willy Kausch, der als Lückenbüßer fungierte und auf Mitgliederversammlungen versuchte die Mitglieder zu erpressen ("Die Verhandlungen sind beendet!", "Ich habe soeben per SMS einem anderen Verein mein Engagement zugesagt."). Ich weine diesem Zustand bis heute keine Träne nach. Aus diesem Hamsterrad auszusteigen war Voraussetzung für einen gewissen Grad an Gesundung, übrigens auch im Jugendbereich. Bei den Mädchen und Frauen ist das aus diversen Gründen bis heute nicht mehr geglückt.

Seinerzeit wurden nicht starke Sponsoren durch ein paar blutige Amateure abgelöst. Es wurden Leute, die über Jahre vorwiegend heiße Luft produziert und das gelegentlich mit gönnerhaften Abschlagzahlungen kaschiert haben durch Leute ohne Geld, aber mit Herzblut abgelöst. In dieser Situation war das die einzig richtige Reaktion. Sie wurde von der überwältigenden Mehrheit der Mitglieder getragen.

Nein, wir haben damals nicht alles richtig gemacht und wir hatten nicht für alles einen Plan. Das unterschied uns aber genau gar nicht von denen, die zuvor in Verantwortung waren. Was wir hatten war ein Herz für den Verein, Glaubwürdigkeit, ein paar klare Handlungsmaximen, irrsinnige Einsatzbereitschaft und keine Eigeninteressen. Dazu auch nochmal das erfrischende Interview mit Christian Schwarzkopf unmittelbar nach der MV:

https://www.TeBe.de/meldungen/2269/

Mit Blick auf diese irre Zeit würde ich in Hinblick auf TeBe zu jeder Zeit und immer wieder vier ungebetene Ratschläge geben:

1. Jede weitere Insolvenz ist nach Möglichkeit zu vermeiden.
2. Wenn der Verstand einem in einer ruhigen Minute sagt, dass die Performance des Clubs dauerhaft eher nach Zirkus denn nach Sportverein aussieht, dann sollte man versuchen die Handbremse zu ziehen - bevor es zu spät ist.
3. Kein Aufstieg der Welt - und übrigens auch kein Klassenerhalt - ist es wert, dass der Verein seine Identität preisgibt.
4. Das Drama beginnt immer bevor das Geld endet. Immer.

Und so beobachte ich das im Moment alles mit großer Sorge.
Jede Form von Extremität (Arme, Beine, etc.) kann nicht die Antwort sein.
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