Gladbach: Vergewaltigung im Tanzwaggon

Meckerecke und Frittenfettwünsche
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zéro cinq
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Gladbach: Vergewaltigung im Tanzwaggon

Beitrag von zéro cinq »

Jede Form von Extremität (Arme, Beine, etc.) kann nicht die Antwort sein.
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pusztapunk
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Re: Gladbach: Vergewaltigung im Tanzwaggon

Avatar Beitrag von pusztapunk »

Danke, ich muss kotzen...
Alles was in und um TeBe passiert wird im Lila Kanal abgesprochen und alles kommt auch so, wie es dort steht. Rainer L., Auskenner
zéro cinq
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Re: Gladbach: Vergewaltigung im Tanzwaggon

Beitrag von zéro cinq »

https://www.facebook.com/frauenimfussba ... 7069427245
Netzwerk F_in – Frauen im Fußball fordert klares Konzept gegen sexualisierte Gewalt

Am 14.04.2018 kam es in einem Sonderzug der Gladbacher Fanszene zu einem schweren sexuellen Übergriff auf eine 19-jährige Frau.

Mit großer Anteilnahme, Betroffenheit und Wut haben wir, das Netzwerk F_in -Frauen im Fußball, die Gewalttat aufgenommen. F_in wünscht der Betroffenen viel Kraft und Mut, eine gute Genesung und ein fürsorgliches Umfeld, in dem sie offen und ohne Schuldzuweisungen über die ihr angetane Gewalt sprechen kann und einen Weg findet, das Erlebte zu verarbeiten.

Wir finden es wichtig und begrüßenswert, dass ein so großes öffentliches Interesse an dem Vorfall besteht, dass dieser breit diskutiert und letztendlich aufgearbeitet wird. Andererseits bedauern wir, dass erst eine solche Tat den Anlass zu einer öffentlichen Debatte liefern kann. Wir möchten dazu ein paar kritische Punkte beleuchten:

Es ist unzumutbar, dass öffentlich darüber spekuliert wird, ob die Betroffene vor dem gewaltvollen Übergriff mit dem Täter getanzt und sich fotografieren lassen hat. Nicht nur ist das für die Tat völlig irrelevant, damit wird auch die Perspektive der Betroffenen infrage gestellt - und sie selber mitverantwortlich gemacht. Grenzüberschreitungen finden gerade zwischen Personen statt, die sich bereits kennen, jede dritte Frau in der EU hat in ihrem Leben mindestens einmal körperliche oder sexuelle Gewalt erlebt, viele davon Zuhause, in ihren Beziehungen oder am Arbeitsplatz. Wir wollen an dieser Stelle mit Nachdruck bekräftigen, dass selbst das Einverständnis, jemanden in dem einem Moment zu küssen, im nächsten Moment nicht heißt, mit Sex einverstanden zu sein.

Es ist falsch, von einer einmaligen „Schande“(1) oder von plötzlichem „Sittenverfall“ (2) zu sprechen. Dies suggeriert, dass es sich bei sexuellen Übergriffen auf Frauen um Einzelfälle handelt. Tatsächlich ist allein schon in der Fanszene von Borussia Mönchengladbach vor nicht einmal zwei Monaten ein anderer Vorfall bekannt geworden, bei dem ein Mann eine Frau auf einer Auswärtsfahrt sexuell belästigt, beleidigt und genötigt haben soll. Hier solidarisierten sich mehrere hundert Fans mit dem Täter (3).

Wir fordern alle auf, Vorfälle wie diesen zum Anlass zu nehmen, sich der Realität zu stellen und endlich anzuerkennen, dass sexualisierte Gewalt gegen Frauen auch im Fußballkontext stattfindet und Sexismus sogar für viele zu ihrer Art von „Fankultur" gehört. Gerade in einem Raum, der als „Männerwelt“ gilt, wo Ideale einer starken, traditionellen und soldatischen Männlichkeit gelebt werden, wo viel Alkohol fließt und Frauen immer noch eine Minderheit sind, kommen alltägliche sexistische Strukturen zugespitzt zum Ausdruck. Es fängt damit an, aufgrund des Geschlechts nicht ernstgenommen zu werden, geht über sexistische Beleidigungen, Gesänge, Spruchbänder, Werbung und Ausschlüsse bis hin zu „nur lustig“ oder gar „nett gemeinten“ Anmachen und schließlich sexuellen Übergriffen. Die Ignoranz gegenüber Kritik ist bei Organisationen, Fans und Vereinen aus mehreren Kontexten bekannt. Was auf so einem Nährboden wächst, sollte klar sein.

Was fehlt, ist ein klares Konzept dazu, wie sich alle involvierten Institutionen unmittelbar und mittelbar verhalten können. In diesem Fall haben die Eltern der jungen Frau die Polizei angerufen und die Einleitung einer polizeilichen Maßnahme veranlasst. Was aber wäre, wenn die Betroffene nicht so ein offenes Verhältnis zu ihren Eltern gehabt hätte? Was für Anlaufstellen, was für Analysen, Konzepte und Ideen haben Verbände, Vereine und Fanprojekte zu diesem Thema? Welche Verantwortung und Handlungsmöglichkeiten hat jeder einzelne Fan?

F_in macht Sexismus in vielen Facetten seit Jahren öffentlich. Wir thematisieren auch sexualisierte Gewalt im Fußball und bringen uns täglich als Fans und Aktivistinnen in diese Diskussion ein, weil wir davon überzeugt sind, dass sexuelle Gewalt dort weniger vorkommt, wo es mehr Teilhabe aller gibt und dort, wo die Geschlechterverhältnisse ausgeglichener sind. Unser Engagement bezieht sich selbstverständlich nicht nur auf die Gewalt von Männern an Frauen, sondern gegen jegliche Art der Ausgrenzung und sexualisierten Gewalt (4).

Uns ist es wichtig zu betonen, dass Frauen ihren Platz im Stadion selbstbewusst und selbstverständlich einnehmen, ein aktiver Teil der Fanszenen sind, diesen Sport und seine eigentliche Fankultur lieben und sich ganz gewiss nicht unterkriegen, einschüchtern oder verdrängen lassen!

Love Football - Hate Sexism!

F_in – Frauen im Fußball am 18.04.2018
Jede Form von Extremität (Arme, Beine, etc.) kann nicht die Antwort sein.
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mr. bungle
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Re: Gladbach: Vergewaltigung im Tanzwaggon

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Tatsächlich alles andere als ein Einzelfall:

https://www.bz-berlin.de/berlin-sport/h ... us-dem-zug

Bin damals durch ein Tourvideo von Herthanern drauf aufmerksam geworden, deren größtes Problem es war, Zitat mitgereister Fans, "wegen solcher Pillepalle" zu spät zurückzukommen.
"Ich bitte Sie höchst nachdrücklich, in der nächsten Bezirksamtssitzung für einen raschen und reibungslosen Umbau des Mommsenstadions einzusetzen. Eine ausdrückliche Zustimmung des Bezirks benötigen wir bis spätestens zum 15. Januar 2024." (Unbekannte Autorin.)
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mr. bungle
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Re: Gladbach: Vergewaltigung im Tanzwaggon

Avatar Beitrag von mr. bungle »

Die Verurteilung wegen Vergewaltigung vom vergangenen Jahr wurde übrigens in zweiter Instanz kassiert.

https://www.nrz.de/region/niederrhein/f ... 30564.html
"Ich bitte Sie höchst nachdrücklich, in der nächsten Bezirksamtssitzung für einen raschen und reibungslosen Umbau des Mommsenstadions einzusetzen. Eine ausdrückliche Zustimmung des Bezirks benötigen wir bis spätestens zum 15. Januar 2024." (Unbekannte Autorin.)
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