von mr. bungle » 23.11.22 05:43
Die Prämisse bzw. Erwartung des Beitrags, der Amateurfußball müsse ein "Bollwerk gegen den Profifußball" darstellen, ist halt schon eine etwas seltsame. So lange beides miteinander verzahnt ist, wird es immer eine Art Potenzialausgleich geben. Der Amateurfußball beklagt ja gerade immer wieder, dass sich der Sport zu einer Zweiklassengesellschaft entwickelt und fordert, mehr vom Kuchen abzubekommen, um für mehr Chancengleichheit zu sorgen, anderenfalls wären Aufsteiger in den Profibereich komplett chancenlos. Die Alternative wäre, Profi- und Amateursport in zwei komplett voneinander abgekoppelten Systemen stattfinden zu lassen, aber dank der Popularität wäre wohl auch dann ziemlich sicher einiges an Geld im Spiel. Sobald eine gewisse Öffentlichkeit vorhanden oder zumindest in erreichbarer Nähe ist, zerstört das gewissermaßen das geforderte Idyll einer Truppe aus 11 Freunden und beflügelt das natürlich ein Wettrüsten zwischen den Klubs und dessen Finanzierung durch zwielichtige Gestalten. Die Romantik von jahrelang zusammenspielenden Teams und echten Freundschaften gibt es am ehesten in den Sportarten, für die sich niemand interessiert und wo die Aktiven unter sich sind.
Die im Beitrag aufgezeigten Dimensionen sind aber in der Tat interessant und natürlich gibt es diverse deja vu-Momente in Hinblick auf unsere Vergangenheit als auch Gegenwart. Tatsächlich wäre er aber runder, wenn er irgendeine Form von Vision zur Diskussion stellen würde.
Und niemals vergessen, Blutdruck messen!