B.A.F.F. und weitere Organisationen rufen deshalb für den 09. Oktober 2010 zu einer Demonstration "Zum Erhalt der Fankultur" in Berlin auf.
Treffpunkt ist 13.00 an der Weltzeituhr am Alexanderplatz.
Die Eröffnungskundgebung startet 14.00 Uhr!
Der ganze Aufruf ist hier.Jeder, der sich etwas regelmäßiger mit Fußball in Deutschland auseinandersetzt, wird in der letzten Saison zahlreiche Horrormeldungen aus den Medien vernommen haben, die von einer Eskalation in den Fanszenen berichteten. Zeitweilig schienen sich die Schlagzeilen zu überschlagen. Und während die halbe Nation über die Vorfälle von Bochum (Nürnbergfans durch Pyrotechnik verletzt), Berlin (Platzsturm) oder anderswo debattierte, meldeten viele Fanszenen Stadionverbotswellen: Nürnberg, Erna, München, Hamburg, Köln, Hannover, Bielefeld und einige mehr. Es gab Strafen, die bislang im deutschen Profifußball ein Novum darstellten: Verbote von Auswärtsfahrten (Nürnberg, Köln, Rostock, Dresden) oder die Schließung einer Heimkurve (Erna, Bochum). Für das Vergehen einiger weniger wurden ganze Fanszenen bestraft. Vermehrt wurden Einschränkungen für Fans diskutiert und teilweise umgesetzt: personalisierte Tickets, Verbote von Fanutensilien und Choreographien, Verbote eigener Fanzines und so weiter. Dies alles sind Strafen, die kein Konzept der Prävention für künftige Zwischenfälle vorweisen und die in der großen Mehrheit völlig unbeteiligte, friedliche Fußballfans treffen.
Wie sahen die Reaktionen der Fangruppen aus? Wenn überhaupt, dann gab es kleinere Aktionen (z.B. in Form von Spruchbändern) in den einzelnen Kurven selbst. Aber passierte irgendetwas von mehreren Kurven zusammen? Eine tatsächliche Fangruppenübergreifende Aktion, die öffentlich antwortet, Vorwürfe kommentiert und evtl. richtig stellt, die zeigt was Fankultur neben einigen Negativschlagzeilen in der Regel Positives ausmacht, so etwas hat es schon seit Jahren nicht mehr gegeben. Daher ist nun, nach dem Chaos der letzten Saison und dem abgeklungenen Fußballboom der WM, die Zeit gekommen am Anfang der neuen Saison 2010/2011 auf die Straße zu gehen und zu zeigen, was uns Fankultur bedeutet und wert ist.