Mein Lieblingteil fängt hier an....Die Fandemo war somit ein voller Erfolg. Die zum Teil verfeindeten Fangruppen hielten sich zurück und demonstrierten gemeinsam für den Erhalt einer heterogenen Fankultur. Die Ultrà Gruppen dominierten sichtbar sowohl die Demo, als auch die Kritik daran. Außerhalb der Demo liefen alle diejenigen, die sich nicht recht trauten doch ihre Sympathie trotz der berechtigten Kritik zu zeigen, sowie haufenweise Zivis, Bereitschaftspolizist*innen, Fotograf*innen, Medienvertreter*innen und jede Menge Flyerverteiler*innen. Denn schließlich hatte (beinah) jeder Block sein eigenes Statement. Die Schickeria, übrigens im Alerta! Netzwerk, hatte die längste und sehr informative Erklärung. Am sympathischsten waren aber die Braunschweiger*innen. Richtig widerlich und voll mit Nazis war der Block des BFC Hühnerhof.
... but the whole bitch is too long to quote.Neben dem echt guten Artikel von Nicole Selmer mut leider auch die unsägliche Abrechnung mit der Demo in der aktuellen Jungle World erwähnt werden. Unter dem Titel Männermob für Männerkultur fällt die*er Autor*in, die*er ein*e durchaus bemerkenswerte Künstler*in und Musiker*in ist, auf die performative (Selbst-) Inszenierung der bei der Demo anwesenden Ultrà-Gruppen herein, reproduziert lediglich die bekannten Vorurteile der bürgerlichen Fußballkonsument*innen, die weit entfernt von engagierter, emanzipatorischer Fanarbeit sind, und erkennt gar nicht, daß sich nicht wenige (“normale”) Fans beteiligen und die Demo / Kampagne unterstützen.
Die absolute Frechheit ist aber, daß behauptet wird Nazis in Nazikleidung gesehen zu haben, obwohl das gar nicht erwünscht war. Vielleicht hätte die*er Autor*in einfach mal auf die Organisator*innen zu gehen und sie informieren sollen. Auch um zu sehen, wie die Demo mit offen sichtbaren Nazis umgeht. Das nicht offen erkennbare Nazis, neben Unmengen an Zivis und Bereitschaftspolizei, mitliefen, ist nichts Neues. Widerlich bleibt es auch. Und eine Distanzierung gegenüber rechtsoffenen Fanszenen, Antisemitismus, Rassismus, Sexismus und Homophobie ist und bleibt wichtig. Das klare Statement gegen Nazis und ihre Mode durch die Organistor*innen kann hierbei behilflich sein Diskussionen auch in der eigenen Kurve zu fördern.
Und auch TeBe wird erwähnt!
Ja, ja, diese progressive Braunschweiger!Äußerst gruselig, reflektionsfrei, unkritisch und uninformiert, was die Jungle World zu der Demo abgeliefert hat. Bloß gut, daß es alternative Berichte von Nicole Selmer, B.A.F.F., der Schickeria, Dortmunder*innen und anderen gibt. Von dem Jungle World Artikel und der Veranstaltung von TeBe Fans, die offenbar doch eher zur Selbstbeweihräucherung der eigenen Fanszene gedacht war, ist derartiges nicht zu erwarten. Die Braunschweiger*innen sind da sehr viel weiter…
http://amaranto.noblogs.org/2010/10/18/ ... 9-10-2008/