Eins ist mir beim erneuten Anschauen aber auch nochmal bewusst geworden: Der überwiegende Teil der zwanzigminütigen Unterbrechung ging nicht für die "Randale", sondern fürs Warten auf die Erna-Spieler drauf. Der Zeitraum der Belagerung des Spielfelds betrug (geschätzt, müsste man nochmal mitstoppen) kaum mehr als 2 Minuten - man sah, wie die meisten Anhänger sofort zurückgesprintet sind, als ihnen klar wurde, dass das Spiel noch gar nicht abgepfiffen war. Ein paar weitere Minuten dauerte es dann nochmal, bis die ganzen Leute wieder über die Ballustraden zurückgeklettert und der Innenraum geräumt war. Während dieses Zeitraums sah man die ganze Zeit noch mehrere Erna-Spieler im Spielertunnel diskutieren, Getränke nehmen etc., und deren Gesichter wirkten da nicht gerade von Panik gezeichnet. Verschwunden sind sie dann erst, als es eigentlich schon gleich wieder hätte weitergehen können (wenn man die Frage der ordnungsgemäßen Beschaffenheit des Platzes mal beiseite lässt), und dann dauerte es nochmal ca. zehn Minuten, bevor sie zurückkehrten. Das ganze Bedrohungsszenario, welches hinterher konstruiert wurde, ist wirklich sehr dreist. Auch wenn es zumindest ein Bild gibt, auf denen ein eher aggro als fröhlich wirkender Fortuna-Fan auf Hubnik einbrüllt. Insgesamt widerlegt aber so ziemlich alles verfügbare Bild- und Videomaterial die Behauptung, die Erna-Spieler hätten sich in irgendeiner Form bedroht gefühlt. Was ja auch PK und Lell-Interview bestätigen - bevor selbiges durch den Pressesprecher rabiat abgebrochen wurde.
Aber wie gesagt: Die Frage, ob Spieler bedroht waren, ist ja eher ein Nebenaspekt, der von Erna bescheuerter Weise in den Mittelpunkt gerückt wurde. Was die Klärung der anderen Punkte angeht, bin ich mal neugierig. Und auch darauf, ob sich Bundesschiedsgericht, Ständiges Schiedsgericht und der internationale Sportgerichtshof noch damit rumschlagen werden müssen. Wundern tät mich da gar nix mehr.
Der Manager der Toten Hosen hat Preetz in einem Interview übrigens als "absoluten Vollidioten" bezeichnet. Da scheint die dicke Freundschaft zwischen Campino und Preetz wohl einige Risse bekommen zu haben.
