Erna in Free Fall!

[bronski]

Erna entschuldigt sich (nein, nicht dafür, dass der Flughafen nicht rechtzeitig eröffnet wird):
http://www.tagesspiegel.de/sport/Erna ... 51514.html

ein nicht ordnungsgemäßes und sportlich einwandfreies Verhalten. Soso. Zu früh feiernde Düsseldorfer versetzen Herthaner in Todesangst, prügelnde Spieler verhalten sich nicht ordnungsgemäß.

[Luette]

was aber, wenn Erna noch gewinnt, einen Elfer kriegt etc. ?

und was wäre bloß gewesen wenn durch die bengalen der herthaner plötzlich das stadion gebrannt hätte... oder realistischer... was wäre gewesen wenn in china zeitgleich ein sack reis umgefallen wäre?

eine "was wäre wenn" frage in den topf zu werfen mit "schiedsrichter WURDE geschlagen" und "Pyro FLOG aufs Feld" ist echt schon witzig

[Loddar]

Ist es überhaupt nicht, weil "Schiri nach dem Spiel prügeln" in Bezug auf den Ausgang des Spiels keinerlei Rolle spielt im Gegensatz zu der mentalen Beeiflussung der Spieler durch Hunde am Rand, usw....

Jens hat mit seinem "Einwurf" vollkommen recht.

Das Verhalten einiger Erna-Spieler ist unverzeihlich, aber dass manche hier in ihrem Erna-Hass partout Sachen miteinander vermengen, die sportrechtlich nichts miteinander zu tun haben, ist gelinde gesagt...schade....

Dass der DFB über seinen Richter und den Chefankläger versuchen wird, den Schaden so gering wie möglich zu halten (ergo den Protest von Erna abzuschmettern), ist nachvollziehbar, wird ihm zukünftig aber noch arge Probleme bereiten. Denn wer kann Verfahren wegen Lappalien zukünftig noch ernst nehmen, wenn der DFB Entscheidungen trifft, die seinen eigenen Regularien wiedersprechen ?

Vermutlich werden sie das ganze Wochenende über dran rumfrickeln, irgendeine Begründung zu finden, warum ihre eigenen Regeln in dem Fall nicht gelten sollen.

[mr. bungle]

Naja, du mit deinem TeBe-Hass bist aber auch nicht viel besser!

Ich könnte mir vorstellen, dass Erna morgen den Kürzeren zieht, das Ding damit aber noch lange nicht durch ist. Ganz so einfach ist die Nummer ja tatsächlich nicht, allerdings war diese Blutbad-Strategie von Erna wirklich ein ziemliches Eigentor, gerade vor dem Hintergrund der realen Gefährdung, die hauptsächlich vom Gästeblock ausging und dem Verhalten der eigenen Spieler. Der Verein wäre also gut beraten gewesen, das Ganze etwas tiefer zu hängen, aber wenn sie das gemacht hätten, dann wäre Erna halt nicht Erna. Schon recht abstoßend, wie sie sich da wieder aufführen.

Dass das ganze Durcheinander die Konzentration massiv beeinträchtigen kann, der Spielfluss unterbrochen war, nach zwanzig Minuten im Wartestand die Muskulator kalt geworden ist etc. sind ja durchaus Argumente, die nicht von der Hand zu weisen sind. Und dass Stark sich vor Fortsetzung der Begegnung nicht vom ordnungsgemäßen Zustand des Platzes überzeugt hat (fehlende Eckfahnen, Elfmeterpunkt etc.), macht die Wertung auch angreifbar. Ob Erna die 90 Sekunden ansonsten hätte erfolgreicher für sich hätte nutzen können, weiß kein Mensch. Die fairste Lösung wäre insofern, lediglich 90 Sekunden, aber nicht 90 Minuten Wiederholungsspiel ansetzen zu lassen...

[Loddar]

@Bungle: Ich bin Aspi und lege Wert auf Gerechtigkeit ! Selbst im Falle von Scheiß-Erna !

Ansonsten stimme ich Dir zu. Die Blutbad-Strategie war wirklich saudämlich. Es hätte m.M.n. vollkommen gereicht, den DFB mit seinen eigenen Regeln zu konfrontieren. Dann hätte DER sich nämlich erklären sollen, warum er sie nicht einzuhalten gedenkt. So aber gabs reichlich Spielraum für Angriffs- und Argumentationslinien, die nichts mit der eigentlichen Sache zu tun haben.

P.S. Insgesamt gabs mir etwas zu viele Tränen. Auch bei Selbstdarsteller Stark, der ja fast ums Leben gekommen wäre....

P.P.S. aus dem Spon-Forum zu den Angriffen gegenüber Stark:
Wenn man sich das zusammenreimt, was bisher zu hören war hatte Stark offenbar zur Herthaführung gesagt, er könne die Sicherheit nicht garantieren, aber die Spieler sollten zur Vermeidung einer Eskalation das Spiel zu Ende bringen - denn die wollten den Abruch.
Nach Spielschluß muss Stark dann wohl was anderes geäußert haben- so in der Art: Nun seid Ihr abgestiegen-Tatsachenentscheidung. Daraufhin dürften die Herthaspieler dann ausgerastet sein.
Zu deutsch- die Spieler fühlten sich verarscht. Natürlich ist das keine Entschuldigung für Handgreiflichkeiten, aber in der aufgeheizten Situation verständlich.

[jensolito]

Loddar: Danke für die "Unterstützung". Luette, genau gegen die Vermengung verschiedener "Tatbestände" habe ich doch argumentiert. Das passiert vor Gericht und teilweise in den Medien. Wir haben z.B. bei Man City gerade aktuell gesehen, dass bis zum Schluss Spiele gedreht werden können. Ein "entspannter" Spielablauf muss bis zum Schluss gewährleistet werden, dazu ist Herr Stark da. Und die Ordner. In Düsseldorf, China ist da wirklich scheißegal.

[Loddar]

kraft hat in der verhandlung behauptet, dass "sein" elfmeterpunkt gefehlt habe... schade nur, dass sein tor auf der anderen seite satnd und der geklaute punkt nicht vor seinem tor war: http://www.mopo.de/fussball/geklauter-e ... 71708.html

Was sich als Ente herausstellte. Beide Elfmeterpunkte sind geklaut worden...Wer das Spiel gesehen hat, kann sich wohl ziemlich gut erinnern, dass dieser in Großaufnahme gezeigte Vollhonk auf Krafts Seite aktiv war.

[pusztapunk]

Jupp, ist registriert. Mal sehen, wofür Kraft jetzt belangt wird... Immerhin wird auch gegen ihn ermittelt.

[mr. bungle]

Eins ist mir beim erneuten Anschauen aber auch nochmal bewusst geworden: Der überwiegende Teil der zwanzigminütigen Unterbrechung ging nicht für die "Randale", sondern fürs Warten auf die Erna-Spieler drauf. Der Zeitraum der Belagerung des Spielfelds betrug (geschätzt, müsste man nochmal mitstoppen) kaum mehr als 2 Minuten - man sah, wie die meisten Anhänger sofort zurückgesprintet sind, als ihnen klar wurde, dass das Spiel noch gar nicht abgepfiffen war. Ein paar weitere Minuten dauerte es dann nochmal, bis die ganzen Leute wieder über die Ballustraden zurückgeklettert und der Innenraum geräumt war. Während dieses Zeitraums sah man die ganze Zeit noch mehrere Erna-Spieler im Spielertunnel diskutieren, Getränke nehmen etc., und deren Gesichter wirkten da nicht gerade von Panik gezeichnet. Verschwunden sind sie dann erst, als es eigentlich schon gleich wieder hätte weitergehen können (wenn man die Frage der ordnungsgemäßen Beschaffenheit des Platzes mal beiseite lässt), und dann dauerte es nochmal ca. zehn Minuten, bevor sie zurückkehrten. Das ganze Bedrohungsszenario, welches hinterher konstruiert wurde, ist wirklich sehr dreist. Auch wenn es zumindest ein Bild gibt, auf denen ein eher aggro als fröhlich wirkender Fortuna-Fan auf Hubnik einbrüllt. Insgesamt widerlegt aber so ziemlich alles verfügbare Bild- und Videomaterial die Behauptung, die Erna-Spieler hätten sich in irgendeiner Form bedroht gefühlt. Was ja auch PK und Lell-Interview bestätigen - bevor selbiges durch den Pressesprecher rabiat abgebrochen wurde.

Aber wie gesagt: Die Frage, ob Spieler bedroht waren, ist ja eher ein Nebenaspekt, der von Erna bescheuerter Weise in den Mittelpunkt gerückt wurde. Was die Klärung der anderen Punkte angeht, bin ich mal neugierig. Und auch darauf, ob sich Bundesschiedsgericht, Ständiges Schiedsgericht und der internationale Sportgerichtshof noch damit rumschlagen werden müssen. Wundern tät mich da gar nix mehr.

Der Manager der Toten Hosen hat Preetz in einem Interview übrigens als "absoluten Vollidioten" bezeichnet. Da scheint die dicke Freundschaft zwischen Campino und Preetz wohl einige Risse bekommen zu haben.

[sebastian]

Ist es überhaupt nicht, weil "Schiri nach dem Spiel prügeln" in Bezug auf den Ausgang des Spiels keinerlei Rolle spielt im Gegensatz zu der mentalen Beeiflussung der Spieler durch Hunde am Rand, usw....

Das sehe ich anders. Wer auf dem Platz noch vermeintlich "Todesangst" hat, der attackiert nicht Sekunden später den Schiedsrichter und brüllt ihn an, weil er vermeintlich zu kurz hat nachspielen lassen. Letzteres ist im Übrigen gut zu hören auf den Videos aus dem Spielertunnel und spricht auch deutlich gegen eine "Todesangst".

Der Manager der Toten Hosen hat Preetz in einem Interview übrigens als "absoluten Vollidioten" bezeichnet. Da scheint die dicke Freundschaft zwischen Campino und Preetz wohl einige Risse bekommen zu haben.

Dass ich einmal mit Campino einer Meinung sein würde, hätte ich auch nicht gedacht.