
Das TeBe-Fanturnier geht in seine siebte Runde!
Hinter uns liegt dieses Mal eine aufreibende Saison mit kleineren und größeren Querelen, die sich auch in einigen Änderungen am Turnierwochenende bemerkbar machen werden. So wird es leider erstmals kein Eröffnungsspiel unseres Erste-Herren-Teams geben, das zeitgleich zum Fanturnier in Leipzig bei der BSG Chemie antritt. Zu einer anderen schönen Tradition war die Teilnahme unserer Juniorinnen-Abteilung geworden. Und auch wenn Chantal und ihre Mädchen dieses Jahr – und hoffentlich auch in Zukunft – mit am Start sein werden, dann leider aller Voraussicht nach zum letzten Mal unter dem Label Eichkampgirls. Bereiten wir ihnen den Abschied, der ihnen gebührt!
Eine weitaus erfreulichere Neuigkeit ist die Tatsache, dass das Fanturnier zu seiner siebten Ausgabe endlich einen Namen erhalten wird. Nachdem uns im April zum 115. Vereinsgeburtstag mit Aaron und Benjamin Marks die direkten Nachkommen eines TeBe-Gründungsmitglieds besucht hatten, wird das Turnier künftig dessen Namen tragen und ihr erstmals die Möglichkeit bekommen, den Alfred-Lesser-Wanderpokal mit nach Hause zu nehmen. Mehr über Alfred Lesser lässt sich bereits am Vorabend des Turniers erfahren, denn Historisches erwartet euch anstelle des Eröffnungsspiels auch am Freitag. Im Fanladen werden wir im Rahmen einer Podiumsdiskussion der Frage nachgehen, wie und von wem Vereinsgeschichte bei TeBe und andernorts erforscht wird. Wir freuen uns auf folgende Gäste:
- Die Historikerin Juliane Röleke forscht seit einiger Zeit zusammen mit rund 15 Fans von Erna BSC zu Dr. Hermann Horwitz, der von 1923 bis 1935 Mannschaftsarzt der alten Dame war und 1943 nach Auschwitz deportiert wurde. Die Ergebnisse ihrer Forschung veröffentlicht die Gruppe in einem Buch, das am 25. Juli zum 125. Erna-Jubiläum erscheinen wird. Horwitz‘ letzter bekannter Wohnort war die Prager Straße 24 in Charlottenburg, jenes Haus also, in dem auch die Tennis Borussin Nelly Neppach bis zu ihrem Suizid 1933 lebte und vor dem heute Stolpersteine an beide erinnern.
- Paula Scholz ist Fan des Hamburger SV und initiierte als studentische Mitarbeiterin der KZ-Gedenkstätte Neuengamme eine Ausstellung und Veranstaltungsreihe zum Hamburger Fußball im Nationalsozialismus. Im Anschluss an die Ausstellung entstand beim HSV das Netzwerk Erinnerungsarbeit (Netz E), ein Zusammenschluss von Vertreter_innen des Fanprojekts, des HSV-Museums, der Fanbetreuung und der Ultra-/Fanszene, der sich im Rahmen von Workshops mit der Geschichte des Vereins und der politischen Entwicklung der HSV-Fans befasst.
- Gregor Backes hat Geschichte, Politik und Psychologie in Hamburg studiert, ist St. Pauli-Fan und Autor des 2010 erschienen Buches „Mit deutschem Sportgruß – Der FC St. Pauli im Nationalsozialismus“, das im September in überarbeiteter Form im Unrast-Verlag wiederveröffentlicht wird.
- Jan Buschbom ist Historiker, ehrenamtlicher TeBe-Archivar und verantwortlich für die Seite geschichten.TeBe.de. Im Rahmen seiner Recherche für die Festschrift zum 100-jährigen Bestehen Tennis Borussias stieß er u.a. auf den Namen Nelly Neppach. Nelly errang 1925 die Deutsche Meisterschaft im Tennis und war einer der ersten weiblichen Sportstars des Landes, ihre Geschichte bis zu Jans Recherchen jedoch weitestgehend in Vergessenheit geraten.
Mögliche finanzielle Überschüsse des diesjährigen Turniers wollen wir für einen Gedenkort für die während des Nationalsozialismus verfolgten und ermordeten Mitglieder Tennis Borussias sowie eine begleitende Dauerausstellung im Mommsenstadion verwenden.
Im Eichkamp bleiben wir in diesem Jahr auch für die Abschlussparty am Samstagabend. Im Fanladen erwartet euch u.a. Karaoke-Spaß mit Discothèque Radioactif aka Pusztapunk. Duschen könnt ihr nach dem Turnier wie gewohnt in den heiligen Hallen des Mommse und eure Sporttaschen wird das Garderobenzelt im Lachshirsch-Garten sicher für euch verwahren, sodass niemand die beschauliche Siedlung vor Sonntagfrüh verlassen muss.
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