Amateurfußball kaputt

Fußball ohne Tennis & alljemeinet Rumschäkern
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radikalemitte
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Amateurfußball kaputt

Beitrag von radikalemitte »

Wurde hier schon über dieses Video über die Kommerzialisierung des Amateurfußballs diskutiert?

https://m.youtube.com/watch?v=wqD7TFkTyaY
Mika
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Re: Amateurfußball kaputt

Beitrag von Mika »

Danke für den Hinweis. Generell okayes Video, aber irgendwie auch nichts so wirklich Neues. Ich meine, die Romantisierung des unentgeldlichen Amateurfußballs hat noch nie der Wahrheit entsprochen, schon in der Vergangenheit haben einzelne Mäzene Vereine kontrolliert, nach oben geführt und nach deren Ableben ging es meistens sehr schnell bergab (SC Fortuna Köln, SG Wattenscheid 09).
Der Unterschied ist wahrscheinlich, dass es wohl nur selten so viel Aufmerksamkeit für Fußball gab und sich halbseidende Figuren (wie Jems) einer Aufmerksamkeit sicher sein können, die sie ansonsten nicht bekommen würden.
Am Ende fehlt mir dann im Beitrag auch eine irgendwie geartete Vision, wie es denn aussehen könnte. Ein zehn Minuten Beitrag über die Visionen, die Alina Schwermer in Futopia skizziert, wäre wahrscheinlich gehaltvoller gewesen ...
radikalemitte
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Re: Amateurfußball kaputt

Beitrag von radikalemitte »

Ja, das wäre sicher ein interessanter Beitrag. Ich denke aber, für viele, die selbst wenig mit Amateurfußball zu tun haben, ist das Ausmaß des Problems aber doch überraschend. Es hat mich jedoch so einiges ziemlich stark an TeBe unter Jems erinnert. Dass einige offenbar genau das nun wieder haben wollen, erschüttert mich.
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mr. bungle
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Re: Amateurfußball kaputt

Avatar Beitrag von mr. bungle »

Die Prämisse bzw. Erwartung des Beitrags, der Amateurfußball müsse ein "Bollwerk gegen den Profifußball" darstellen, ist halt schon eine etwas seltsame. So lange beides miteinander verzahnt ist, wird es immer eine Art Potenzialausgleich geben. Der Amateurfußball beklagt ja gerade immer wieder, dass sich der Sport zu einer Zweiklassengesellschaft entwickelt und fordert, mehr vom Kuchen abzubekommen, um für mehr Chancengleichheit zu sorgen, anderenfalls wären Aufsteiger in den Profibereich komplett chancenlos. Die Alternative wäre, Profi- und Amateursport in zwei komplett voneinander abgekoppelten Systemen stattfinden zu lassen, aber dank der Popularität wäre wohl auch dann ziemlich sicher einiges an Geld im Spiel. Sobald eine gewisse Öffentlichkeit vorhanden oder zumindest in erreichbarer Nähe ist, zerstört das gewissermaßen das geforderte Idyll einer Truppe aus 11 Freunden und beflügelt das natürlich ein Wettrüsten zwischen den Klubs und dessen Finanzierung durch zwielichtige Gestalten. Die Romantik von jahrelang zusammenspielenden Teams und echten Freundschaften gibt es am ehesten in den Sportarten, für die sich niemand interessiert und wo die Aktiven unter sich sind.

Die im Beitrag aufgezeigten Dimensionen sind aber in der Tat interessant und natürlich gibt es diverse deja vu-Momente in Hinblick auf unsere Vergangenheit als auch Gegenwart. Tatsächlich wäre er aber runder, wenn er irgendeine Form von Vision zur Diskussion stellen würde.
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