Denis hat geschrieben:TS_e hat geschrieben:und einer jungen, hungrigen Mannschaft in die neue Saison starten und in der OL zunächst kleine Brötchen backen.
Wie jung soll es denn dann noch werden? Durchschnittsalter 14? Unsere Mannschaft ist bereits sehr sehr jung. Was exakt gefehlt hat sind mehr Routiniers, die die Mannschaft führen können und an denen sich die jüngeren Spieler aufrichten können. Solche Spieler braucht man in jedem Mannschaftsteil.
Dieser Traum von irgendwelchen A-Jugendlichen die alle so hungrig sind und deshalb im Männerfußball automatisch mithalten können ist einfach nur falsch und das war er auch schon in den Jahren 1999 bis heute.
Absolut. Grundsätzlich ist es nicht verkehrt, eine Mannschaft aus Spielern zu haben, die noch etwas erreichen wollen (und TeBe dabei nur als Durchgangsstation verstehen, völlig legitim). Besser als ein Team aus Routiniers, die nur noch abtrainieren wollen, auch das gab es ja nicht selten bei uns. Aber ″auf die Jugend setzen” allein ist noch lange kein Konzept und auch keine Qualität per se. Aktuell sieht man bei einigen der vermeintlich jungen Wilden, dass sie auch ganz schön müde unterwegs sein können.
Ansonsten kann man natürlich das Argument machen, dass die Veränderungen im Winter sinnlos waren, nach der Punktebilanz zu urteilen. Ich finde die beliebte Phrase ″Fußball ist Ergebnissport” dann aber doch sehr kurz gegriffen. Hört man häufig vor verzweifelten Trainerwechseln, die in der Mehrzahl der Fälle bestenfalls kurzfristig einen Effekt haben, wenn überhaupt, bevor sich die Abwärtsspirale fortsetzt. Ich bin kein Bayernhasser, aber ich würde mich diebisch freuen, wenn der panische Trainertausch maximal bestraft wird, mit null Titeln am Ende. Dafür hätte ich der Erna heute sogar einen Punkt gegönnt.
Meine persönliche Überzeugung ist, dass wir gut damit fahren, wenn wir jetzt mal wieder die Geduld entwickeln, etwas Kontinuität reinzubringen. Zumal das erste Jahr in der Oberliga wohl eh ein Jahr der Konsolidierung werden wird, ohne konkrete Vorgabe eines Tabellenplatzes. Wir hatten hinreichend Trainerfluktuation im Lauf der vergangenen Jahre. Wir hatten mit DK und MZ zwei sportlich erfolgreiche Trainer, bei denen andere Dinge leider überhaupt nicht gepasst haben. Nun haben wir ein Team aus sportlichem Leiter und Trainer am Start, denen in den vergangenen Jahren beim BAK von verschiedenster Seite ein Top-Job attestiert wurde, und die in ihren neuen Aufgaben bei TeBe nun ebenfalls neue Erfahrungen sammeln. Dabei kann man ihnen durchaus einen Entwicklungsprozess zugestehen. Wichtig für mich ist, dass ich da enorm viel Engagement und Motivation erlebe, enorm viel Integrität und, egal ob es abgedroschen klingt, Identifikation mit TeBe und seinem Umfeld.
Man kann die enttäuschende Rückrunde natürlich zum Anlass nehmen, die Kompetenz der handelnden Personen infrage zu stellen. Oder man kann gemeinsam in die Analyse gehen, was nicht funktioniert hat und die entsprechenden Schlüsse für die Planungen ziehen. Aus meiner Sicht ist die sportliche Leitung reflektiert genug, um das zu tun. Nur einer der wesentlichen Unterschiede gegenüber dem Personal der Hinrunde.
Es gibt eine ganze Reihe von Klubs, für die es sich ausgezahlt hat, dem Druck standzuhalten und auch in Phasen des Scheiterns an Personen festzuhalten, von deren Qualität sie überzeugt waren. Prominentestes Beispiel vielleicht Mainz mit Klopp bei seiner ersten Station.
Würden wir jetzt wieder alles über den Haufen werfen, würden wir meines Erachtens einiges an Möglichkeiten verschenken und es wäre gar nicht unwahrscheinlich, vom Regen in die Traufe kommen. Wir können und sollten uns leisten, uns Zeit zu geben. Und nicht Woche für Woche alles neu in Frage stellen.
Aber eigentlich habe ich das Gefühl, dass das auch die mehrheitliche Stimmung zumindest außerhalb der virtuellen Welt ist. Die aktuelle Durststrecke ist schon sehr nervenzehrend. Was wird das gut tun, wenn es in der kommenden Saison ziemlich sicher wieder häufiger Grund zum Feiern gibt.
gen·o·cide (noun) /ˈdʒenəsaɪd/ When Palestinians lose another war they have started.