Die ganze Sache ist nicht so einfach - und ich gestehe hier gleich vorab ein, dass ich mir im Moment nicht vorstellen kann, wie eine für alle Seiten optimale Lösung aussehen kann.ping-pong-alex hat geschrieben:Davon ausgehend, dass auch zuvor informelle kanäle genutzt werden, hoffe ich, dass eine für sämtliche Seiten optimale Lösung gefunden wird.
grundsätzlich gesehen, müßte der Bezirk Mitte m.E. der Idee sehr aufgeschlossen gegenüberstehen, dass in einer sehr traditionsreichen sportstätte investitionen in nicht unerheblichen ausmaße getätigt werden sollen.
Das Poststadion ist derzeit ein unverzichtbarer Bestandteil des Sportflächenangebotes in Mitte, die Plätze sind voll ausgelastet und es ist (zum Glück) nicht so marode, wie es Journalisten in Unkenntnis der Sachlage gerne immer wieder schreiben: die Rolllauffläche (bei den Kassen gleich rechts) ist in Ordnung und wird in diesem Jahr eine Überdachung erhalten (die Mittel stehen zur Verfügung), das Kunstrasenfeld ganz im Norden zur Kruppstraße hin ist top, die beiden Kunstrasenflächen (nördlich am Stadion angrenzend) werden ebenfalls in diesem Jahr erneuert (auch hier sind die Gelder vorhanden), der Stadioninnenplatz (Rasen) ist top und ebenso auch die neue Rundlaufbahn, die der ASV maßgeblich nutzt. Der Lichtplatz (gleich südlich vom Stadion) ist in Ordnung - und zugegeben: der Seydlitzplatz (gleich südlich darunter) ist ein Acker, der von einer Aschenbahn umgeben ist.
Der Platz ist deshalb ein Acker, weil er zur WM ein Zeltplatz für Fußballfans war, er sollte dann im letzten Jahr umgestaltet werden (es gab Extragelder für den Bezirk; die Rundlaufbahn entfällt, weil der Bedarf dafür im Stadion selbst aufgenommen werden kann und die ursprüngliche Rasenfläche soll zu zwei Kunstrasenplätzen werden) und dann kam wie Kai aus der Kiste ein Investor, der einen gültigen Bauvorbescheid des Bezirksamtes für den Bau von Wohnungen an der Seydlitzstraße 1-5 (zwischen Höhe Lesser-Ury-Weg und Lehrter Straße) vorlegte. Wir brauchen uns hier nicht darüber zu unterhalten, welche Auswirkungen eine direkte Wohnbebauung auf einen Sportplatz hat ...
Das Amt hatte gepennt, es musste nachverhandelt werden, ein Ergebnis liegt seit Anfang März auf dem Tisch, wir sind als Fraktion noch in der Prüfung der Punkte, sicher ist, dass der Fehler von vor zwei Jahre uns alle nun rund 1 Million Euro nachträglich kosten wird - und der Seydlitzplatz soll nun in diesem Jahr entsprechend den Planungen umgestaltet werden.
Das alles so hinzubekommen war ein tierischer Kraftakt (in der BVV machen wir das alle nebenbei): ein Bezirk mit zu wenig Geld, ein Senat dem es scheißegal ist (und es ist mir egal, welche Partei da wo steht, denn diese Betrachtungsweise hilft mir persönlich nicht), eine Verwaltung die an entscheidender Stelle pennt und somit alle Planungen für das Poststadion gefährdet ... und dann kommt ein Vorschlag auf den Tisch, der das alles was in den letzten vier bis fünf Jahren gelaufen ist zur Makulatur werden lässt.
Wir sollten hier gerne darüber sprechen, welche Auswirkungen das alles tatsächlich auf die bestehenden Vereine hat - und was bei der ganzen Sache noch so mit dranhängt, denn es geht ja nicht nur um ein Stadionumbau.
Und es gibt, auch wenn sie nicht maßgeblich ist, die persönliche Schiene: die Art und Weise, wie das alles bislang gelaufen ist, will ich hier mal als "unprofessionell" bezeichnen, obwohl mir da ganz andere Bezeichnungen in den Fingern jucken. Aber konkrete Äußerungen des Aufsichtsratsvorsitzenden von TeBe, den ich persönlich nicht kenne und den ich wahrscheinlich auch nicht kennenlernen werde, in der Presse oder Äußerungen des ehemaligen TeBe-Vorsitzenden hier in diesem Thread tragen nicht dazu bei, dass mein Vertrauen in die vorgeschlagene Lösung steigt.
Sorry, ist jetzt alles ein wenig zu lang geworden.