Dass die Stimmung nach dem Desaster vom Freitag extrem gereizt ist, ist kein Wunder, bin auch noch bedient. Mit einer solchen Vermöbelung in die Winterpause zu gehen und diese frühestens in zweieinhalb Monaten korrigieren zu können, das braucht nun wirklich niemand. Und das zwei Wochen, nachdem man sich ausgerechnet hatte, mit einem Sieg bei Croatia ein Spitzenspiel gegen Lichtenberg zu haben und diese überholen zu können. Nun lautet die bittere Realität plötzlich, dass wir uns das Ziel Klassenerhalt setzen müssen.
Beim Abschlusstraining vor Klosterfelde soll die Stimmung, so berichtete zumindest ein Kiebitz, enorm motiviert und optimistisch gewesen sein. Keinerlei Vorzeichen für das, was wir am Folgetag erlebt haben. Man kann ja leider auch nicht von einer unglücklichen oder unverdienten Niederlage sprechen - selbst die Höhe ging ok. Völlig logisch, dass die sportliche Leitung eine genaue Analyse vornehmen wird. Ist ja leider auch keine reine Ergebniskrise, insgesamt geht die Kurve seit dem 10. Spieltag nach unten. Momentan kommt alles zusammen und es gibt wenig, woran man sich aufrichten kann.
Was den Kritikpunkt am Zeitpunkt der Veröffentlichung des Spendenaufrufs anbelangt, so wurde dieser laut Meldung bereits am 4. veröffentlicht, also vor dem Spiel. Das kann man aus anderen Gründen natürlich ebenfalls blöd finden, oder auch die Aktion an sich, weil falsche Story etc. Als Redlich die Mitglieder um Geld bat, weil die Junioren sonst keine Bälle zum Trainieren hätten, hagelte es ja auch Häme. Der Unterschied war, dass das Geld an anderer Stelle mit vollen Händen herausgeworfen wurde, für komfortable Gehälter und abenteuerliche Spesenabrechnungen. Aktuell haben wir solche Posten nicht, an denen sich sparen ließe.
Wie extrem herausfordernd die wirtschaftliche Situation ist, daraus wurde auf der MV kein Hehl gemacht, was einige durchaus schockte. Viel hängt davon ab, welche Modalitäten sich mit Gläubigern aushandeln lassen, und nicht alle diese Verhandlungen laufen immer wie erhofft. Es ist also einiges an Dynamik drin, in sämtliche Richtungen.
Der Sponsorenpool ist gewachsen bei zugleich geringem Etat, sodass mittlerweile schwarze Zahlen geschrieben werden, die gewaltigen Altlasten davon aber nur schrittweise abgetragen werden können. Dort liegt das wesentliche Problem. Die Existenz des Klubs hängt mit Sicherheit nicht an Schiri-Pauschalen für Testspiele, aber da es dort keine wesentlichen Zuschauereinnahmen gibt, hilft Entlastung auch dort. Das zu vermitteln und den Spendenaufruf mit einem konkreten Zweck zu verknüpfen, war offenbar die Intention. Möglich, dass weitere folgen, je nach Entwicklung der Situation. Wäre auch bei weitem nicht das erste Mal in der Vereinshistorie.
Während der vergangenen Jahre gewährte man sich, wenn man knapp war, einfach selber einen Kredit. Und dann noch einen und noch einen. Die Konsequenz dieser Praxis baden wir gerade aus. Bevor wir überhaupt anfangen können, den Verein zu entwickeln, müssen wir uns aus dieser Lage befreien. Diejenigen, die sich dieses Unterfangen ans Bein gebunden haben, sind nicht gerade zu beneiden, aber man kann ihnen nur alle Daumen drücken. Weil wir sicher alle den 125. Geburtstag feiern wollen.
Neben Spenden gibt es wie gesagt auch die Möglichkeit, TeBe durch seine Stimme zu Geld zu verhelfen. Auf keinen Fall vergessen:
https://www.wbs-gruppe.de/herzensprojekte/detail/36/
E-Mail-Addy gibt's bei Bedarf unkompliziert
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