Kooperation mit RB Leipzig?
- mr. bungle
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Re: Kooperation mit RB Leipzig?
Unabhängig von der Seriosität kursierender Gerüchte finde ich die Auseinandersetzung interessant. Der einzige Unterschied wäre, dass sie ohne konkreten Aufhänger eben eher in "Wo war'n wa grad stehnjeblie'm?" gehörte als in den TeBe-Bereich.
Deine Kritikpunkte, @Jörg, teile ich allesamt. "Grundübel des Fußballs" hingegen halte ich für Quatsch, das suggeriert nämlich genau wieder, dass es ohne RBL noch die gute alte romantische Fußballwelt gäbe, die in vielerlei Hinsicht gar nicht so gut und romantisch war, sondern eben auch archaisch und erzkonservativ. RBL ist kein singulärer Schurke, der in den Club der Edelmütigen und Guten hineingeplatzt ist, sondern lediglich austauschbare neue Eskalationsstufe einer kaum zu aufzuhaltenden Dynamik, die nahezu überall wahrnehmbar ist. Natürlich gibt es graduelle Unterschiede, natürlich findet andernorts zumindest etwas mehr Partizipation statt, nicht zuletzt beim FC Bayern, um ein erfolgreiches Beispiel zu nennen.
Gleichzeitig ist es doch bezeichnend, dass die Partizipation innerhalb der "Traditionsvereine" kein Gazprom verhindern konnte und wollte, keinen Kind in Hannover, keinen Börsengang des BVB, und auch nicht die Geschäfte des FCB mit einem zutiefst widerwärtigem Regime, und, und, und. Diesbezüglich scheinen sich die Mitgliedschaften nämlich allenorts mehrheitlich gleich pragmatisch zu verhalten. So wie wir, wenn wir aus Einsicht in (vermeintliche) Notwendigkeiten, Wettbewerbslogik und Vereinsräson schon oft genug unseren Frieden gemacht haben mit zweifelhaften Deals. Red Bull ist eine Drecksbude, right, aber nahezu jeder milliardenschwere Sponsor im Fußball ist das zu einem gewissen Grad, sonst könnte er gar nicht millardenschwer sein, allen voran Volkswagen. Diese Erkenntnis muss nicht zu grenzenlosem Zynismus führen, von daher bin ich absolut dafür, im Einzelfall immer wieder genau hinzuschauen und von daher finde ich vieles, was Red Bull abzieht (von dir gut dargelegt), auch sehr, sehr ablehnenswert. Letztlich sind sie aber nicht Ursache allen Übels, sondern lediglich Symptom einer nicht allzu schönen Entwicklung, und auch gewiss nicht das letzte.
Ob es einem nun gefällt oder nicht, in wenigen Jahren wird RBL vermutlich genauso wenig Aufreger sein wie seine zahlreichen Vorgänger als temporärer Sündenbock Nummer eins.
Deine Kritikpunkte, @Jörg, teile ich allesamt. "Grundübel des Fußballs" hingegen halte ich für Quatsch, das suggeriert nämlich genau wieder, dass es ohne RBL noch die gute alte romantische Fußballwelt gäbe, die in vielerlei Hinsicht gar nicht so gut und romantisch war, sondern eben auch archaisch und erzkonservativ. RBL ist kein singulärer Schurke, der in den Club der Edelmütigen und Guten hineingeplatzt ist, sondern lediglich austauschbare neue Eskalationsstufe einer kaum zu aufzuhaltenden Dynamik, die nahezu überall wahrnehmbar ist. Natürlich gibt es graduelle Unterschiede, natürlich findet andernorts zumindest etwas mehr Partizipation statt, nicht zuletzt beim FC Bayern, um ein erfolgreiches Beispiel zu nennen.
Gleichzeitig ist es doch bezeichnend, dass die Partizipation innerhalb der "Traditionsvereine" kein Gazprom verhindern konnte und wollte, keinen Kind in Hannover, keinen Börsengang des BVB, und auch nicht die Geschäfte des FCB mit einem zutiefst widerwärtigem Regime, und, und, und. Diesbezüglich scheinen sich die Mitgliedschaften nämlich allenorts mehrheitlich gleich pragmatisch zu verhalten. So wie wir, wenn wir aus Einsicht in (vermeintliche) Notwendigkeiten, Wettbewerbslogik und Vereinsräson schon oft genug unseren Frieden gemacht haben mit zweifelhaften Deals. Red Bull ist eine Drecksbude, right, aber nahezu jeder milliardenschwere Sponsor im Fußball ist das zu einem gewissen Grad, sonst könnte er gar nicht millardenschwer sein, allen voran Volkswagen. Diese Erkenntnis muss nicht zu grenzenlosem Zynismus führen, von daher bin ich absolut dafür, im Einzelfall immer wieder genau hinzuschauen und von daher finde ich vieles, was Red Bull abzieht (von dir gut dargelegt), auch sehr, sehr ablehnenswert. Letztlich sind sie aber nicht Ursache allen Übels, sondern lediglich Symptom einer nicht allzu schönen Entwicklung, und auch gewiss nicht das letzte.
Ob es einem nun gefällt oder nicht, in wenigen Jahren wird RBL vermutlich genauso wenig Aufreger sein wie seine zahlreichen Vorgänger als temporärer Sündenbock Nummer eins.
Den letzten Satz gewinnen wir!
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Re: Kooperation mit RB Leipzig?
@Jörg Ich kann deine Kritik durchaus verstehen. Ich persönlich sehe da nicht so krasse Unterschiede zu Hopp, VW und andere Finanzgeber.
Dafür sehe ich das mit den Tradionsvereinen nicht so eng. Bin halt weniger der 'Fußballromantiker'.
Will deine Meinung auch gar nicht ändern, solltest du TeBe den Rücken kehren, wäre dies deine Entscheidung, ich würde es nur sehr Schade finden
Dafür sehe ich das mit den Tradionsvereinen nicht so eng. Bin halt weniger der 'Fußballromantiker'.
Will deine Meinung auch gar nicht ändern, solltest du TeBe den Rücken kehren, wäre dies deine Entscheidung, ich würde es nur sehr Schade finden
Ostwestfalen, Idioten...
Re: Kooperation mit RB Leipzig?
danke, offizielle TeBe-Seite zu diesem "Thema"
Re: Kooperation mit RB Leipzig?
Das Ganze erinnert mich ein wenig an die Debatte im Bundestag über das Pestizid Glyphosat. Erwiesen ist, daß es Krebs verursacht und die Umwelt nachhaltig schädigt. Aber für die Lobby ist es ein Pflanzenschutzmittel.... das die Erträge erhöht.....
Re: Kooperation mit RB Leipzig?
Ist vielleicht der sprichwörtliche Äpfel-mit-Birnen-Vergleich, aber bei der Adidaskooperation gab's kein einziges kritisches Wort. Obwohl jeder weiß wo und wie die produzieren.
https://www.oxfam.org.au/what-we-do/eth ... -2/adidas/
Ich finde RB auch nicht toll, aber das Thema wird allein wegen der hitzigen Diskussion um den Plastikverein in Leipzig jetzt auch hier so hochgekocht. Insofern wäre ein deal zur Zeit wohl eher kontraproduktiv für TeBe. Mal so ganz pragmatisch gedacht.
Außerdem hat noch niemand erwähnt, dass große Unternehmen mit angeschlagenem Ruf sich gerne sympathische Vereine suchen mit dem sie ihr Image aufbessern können. Siehe Lonsdale. Wenn wir da mitmachen wollen, sollte da schon was Großes bei rausspringen. Unser Ruf würde ja zurzeit eher darunter leiden. Ob uns das kümmert oder nicht ist ja ne andere Frage.
https://www.oxfam.org.au/what-we-do/eth ... -2/adidas/
Ich finde RB auch nicht toll, aber das Thema wird allein wegen der hitzigen Diskussion um den Plastikverein in Leipzig jetzt auch hier so hochgekocht. Insofern wäre ein deal zur Zeit wohl eher kontraproduktiv für TeBe. Mal so ganz pragmatisch gedacht.
Außerdem hat noch niemand erwähnt, dass große Unternehmen mit angeschlagenem Ruf sich gerne sympathische Vereine suchen mit dem sie ihr Image aufbessern können. Siehe Lonsdale. Wenn wir da mitmachen wollen, sollte da schon was Großes bei rausspringen. Unser Ruf würde ja zurzeit eher darunter leiden. Ob uns das kümmert oder nicht ist ja ne andere Frage.
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Re: Kooperation mit RB Leipzig?
auch wenn das nun wirklich in "Wo war'n wa grad stehnjeblie'm?" gehört: könnte man sagen, dass das pestizid glyphosat ein pflanzenschutzmittel ist, das die erträge erhöht und (wahlweise: aber) erwiesenermaßen krebs verursacht und die umwelt schädigt? keine ahnung, aber ich trinke ja auch so gut wie kein bier mehr.
dennoch: der kanal wäre dann der bundestag, glyphosat red bull und die lobby?
dennoch: der kanal wäre dann der bundestag, glyphosat red bull und die lobby?
ich glaube ich brauche dir nichts erklären was ultra heißt ich gehe schon zum fussball da warst du noch auf der seerose
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Re: Kooperation mit RB Leipzig?
aber welches unternehmen ist denn nun ein apfel und welches ne birne, diese unterscheidung scheint mir probleme zu bereitenLilaChris hat geschrieben: ... Äpfel-mit-Birnen ...
ich glaube ich brauche dir nichts erklären was ultra heißt ich gehe schon zum fussball da warst du noch auf der seerose
Re: Kooperation mit RB Leipzig?
Genau so. Mit der betonung auf " NACHHALTIG SCHÄDIGT"
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Re: Kooperation mit RB Leipzig?
forumsdiskussionen sind ein interessantes phänomen. bis zu diesem post:
der vollständigkeit halber hab ich auch ma weitergezählt, die stimmung war zwischen denen, die einer möglichen kooperation eher positiv gegenüberstünden und denen, die eine solche eher ablehnten, ziemlich genau geteilt (12 zu 12 plus bronski* und lenni ("Pro Gratis Wodka Bull im Mommse!")), wobei die gegner tendenziell etwas meinungsstärker, so nennt man das glaube ich, auftraten ("widerlich!", "ich komm nie wieder!", "geht gar nicht!"), die befürworter (ich war sehr großzügig in der zählung, muss ich dazu sagen) dafür - bis auf einen ausfall - argumentativ etwas besser aufgestellt (
) waren. es beteiligten sich außerdem weitere elf personen an der diskussion, ohne sich zum konkreten sachverhalt zu äußern. alle angaben ohne gewähr. vielen dank für ihre aufmerksamkeit.
und nu, die ganze sache in den smalltalkbereich verschieben?
hatten sich zehn leute zum thema geäußert, drei sehr negativ, einer positiv und drei, die sich eine kooperation unter bestimmten voraussetzungen hätten vorstellen können. nicht ganz die mehrheit, aber schon recht viele ...Mika hat geschrieben:Hm, mich verwundert, dass hier so viele einer Kooperation mehrheitlich positiv entgegen stehen.
der vollständigkeit halber hab ich auch ma weitergezählt, die stimmung war zwischen denen, die einer möglichen kooperation eher positiv gegenüberstünden und denen, die eine solche eher ablehnten, ziemlich genau geteilt (12 zu 12 plus bronski* und lenni ("Pro Gratis Wodka Bull im Mommse!")), wobei die gegner tendenziell etwas meinungsstärker, so nennt man das glaube ich, auftraten ("widerlich!", "ich komm nie wieder!", "geht gar nicht!"), die befürworter (ich war sehr großzügig in der zählung, muss ich dazu sagen) dafür - bis auf einen ausfall - argumentativ etwas besser aufgestellt (

und nu, die ganze sache in den smalltalkbereich verschieben?
ich glaube ich brauche dir nichts erklären was ultra heißt ich gehe schon zum fussball da warst du noch auf der seerose
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Re: Kooperation mit RB Leipzig?
Zu diesem Thema möchte ich mich erst wieder nach einer öffentlichen Stellungnahme unseres amtieren Managers Werner Lorant äussern.
Aber klar, ich kann alle Bedenken- und Ablehnungsträger verstehen.
Zu tief sitzt auch noch der Stachel GG, Herr Kaufwein und co.
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