Lenni hat geschrieben:Hey, kam an den letzten beiden Tagen leider nicht dazu, daher jetzt hier ein paar Worte zum Fantreff. Hab leider nicht mitgeschrieben, aber zum Thema Frauen kann ich nur ein paar der Ergüsse von diesem Alexander Stolle wiedergeben.
Dito. Will mir aber angesichts der nun erneut im Internet hochkochenden Diskussion nun die Zeit nehmen meinen Eindruck des knapp zweistündigen Gesprächs mit A. Stolle zu schildern, um zumindest einigen Menschen einen Einblick in den Verlauf des Gesprächs zu gewähren.
Lenni hat geschrieben:Der einzige Fehler den dieser bizarre Förderverein gemacht hat ist lt. Stolle der Zeitpunkt von Gabis Entlassung. Ansonsten hat ausschließlich Gabi Fehler gemacht.
Einführend hat A. Stolle noch gemeint, dass mehrere Personen Fehler gemacht hätte, ohne dabei konkret zu werden. Im weiteren Verlauf war davon, bis auf eine Ausnahme, dann nicht mehr die Rede und es entstand tatsächlich der von Lenni genannte Eindruck
Lenni hat geschrieben:So hat sie es z.B. an den Vorstand herangetragen, das sich zwei Spielerinnen sexuell belästigt gefühlt haben nachdem ein Mitglied des Trainerstabs zu ihnen unter die Dusche kam (er hatte wohl 'ne Sektdusche abbekommen und es hat ihm zu lange gedauert). Lt. Alexander Stolle ist es völlig unverständlich das Gabi daran festhält, da er das ganze nicht für sexuelle Belästigung hielt. Schließlich hatte der Betreffende ja eine Boxershort an

Dazu ist bereits im weiteren Verlauf einiges geschrieben worden. Siehe dazu auch Mr. Bungles längere Ergänzung, die über A. Stolles Ausführungen hinausgeht, sich aber im Einklang mit dessen Aussagen befindet:
mr. bungle hat geschrieben:So hat sie [Gaby Wahnschaffe] es z.B. an den Vorstand herangetragen, das sich zwei Spielerinnen sexuell belästigt gefühlt haben
Mit Verlaub, diese Darstellung ist zumindest stark verkürzt, denn sie erweckt den Eindruck, dass Gaby Wahnschaffe diese Geschichte ganz gezielt mit der Intention gestreut hätte, einem der Trainer etwas anzuhängen oder ihn gar loszuwerden. So war es nach meinem Kenntnisstand nicht, sondern im Gesamtkontext trug es sich so zu, dass es vor einigen Wochen eine Diskussion um einen Jugendtrainer gab, den Gaby Wahnschaffe gerne für die Abteilung verpflichten wollte. Diese Personalie stieß seitens des Förderkreisvorstands auf Ablehnung, was in erster Linie damit begründet wurde, dass der Trainer sich in der Vergangenheit eine sexuelle Belästigung zuschulden kommen lassen habe und somit für den Umgang mit jungen Spielerinnen nicht tragbar sei. (Dazu ist anzumerken, dass dieser Vorwurf vor mehreren Jahren tatsächlich durch eine Schülerin erhoben wurde, sich im Zuge der Ermittlungen aber als komplett haltlos erwies und der Trainer durch zahlreiche Zeugenaussagen der weiteren Schülerschaft absolut glaubhaft rehabilitiert wurde.)
Im Zuge der Verärgerung darüber, dass dem Jugendtrainer diese eigentlich bereits vor Jahren geklärte Geschichte zur Last gelegt wurde, hat Gaby dann die Gegenfrage gestellt, ob besagte "Dusch-Affaire" nach dieser Logik nicht ebenfalls gegen die Maßstäbe verstoßen würde, mit der die Ablehnung des Jugendtrainers begründet wird. Über diese Äußerung Gaby Wahnschaffes informierte der Förderkreis das Mitglied des Trainerstabes noch am selben Nachmittag, was - in Anbetracht der Thematik wohl nicht ganz überraschend - das Verhältnis zwischen sportlicher Leitung und Trainerstab nachhaltig belastete. Entschuldigungen und Klärungsversuche seitens Gaby Wahnschaffe wurden nicht akzeptiert, das Verhältnis blieb angespannt, was nunmehr immer wieder als Grund dafür angeführt wird, dass man gar keine andere Wahl gehabt habe, als sich von Gaby Wahnschaffe zu trennen.
Wer diesen Gesamtkontext, in welchem Gaby die Duschsituation thematisierte, immer wieder unter den Tisch fallen lässt, der erzeugt damit ein unvollkommenes Bild über die Vorgänge, das deutlich zum Nachteil von Gaby Wahnschaffe ausfällt, denn natürlich steht Gaby Wahnschaffe für die Öffentlichkeit als diejenige da, die nur auf einen Vorwand gewartet hat, um ein Mitglied des Trainerstabes zu denunzieren und zu schwächen und damit zum Förderkreis gerannt sei. Und das stimmt nun einmal nicht.
Über das Verhalten des besagten Trainers möchte ich mir gar kein Urteil anmaßen, würde auch dazu tendieren, die Situation nicht überzubewerten. Aber Herr Stolle jr. hat im Zuge der Diskussion vor drei Wochen ja mitbekommen, dass es über die bereits erwähnten zwei Spielerinnen hinaus noch eine Reihe weiterer Spielerinnen gibt, die dieses Verhalten zumindest als unglücklich empfanden.
Sicher nicht schön, dieses heikle Thema in dieser Öffentlichkeit zu diskutieren, aber gerade nach den ganzen Andeutungen eines angeblich schweren Fehlverhaltens Frau Wahnschaffes, das dem Förderkreis "gar keine andere Wahl als die Entlassung" Gabys ließ, halte ich es schon für wichtig, die Hintergründe aufzuarbeiten. Und für mich stellt sich das Ganze keineswegs so dar, dass Gaby Wahnschaffe hier ein schweres Fehlverhalten anzulasten ist, während sich alle anderen Beteiligten im Zuge dieser Geschichte tadellos verhalten haben sollen.
Sollte ich irgendwelchen Fehlinformationen aufgesessen sein, dann lasse ich mich gerne korrigieren. Auch wenn Herr Stolle jr. ja bereits gesagt hat, dass er nicht mehr bereit ist, hier zu diskutieren.
Was die sogenannte "Duschaffäre" angeht hat A. Stolle sich beim Fantreffen für meinen Geschmack ziemlich einseitig der "männlichen Sichtweise" der Situation gewidmet. "Wenn das sexuelle Belästigung gewesen sein soll, dann dürfte man ja nicht mal mehr den Fernseher einschalten ohne sich belästigt zu fühlen," so der Tenor.
Ich finde es auch im Nachgang zumindest fragwürdig, die - auch nach A. Stolles Aussage - weiterhin existierenden Gefühle einer Spielerin so abzutun.
Gaby hat meiner Ansicht, mit der ich wohl am Tisch nicht allein war, genau richtig gehandelt indem sie der Sache nachgegangen ist. Sie hat zwar später den Vorfall als weniger dramatisch eingestuft als er ihr im ersten Augenblick erschien, hat aber absolut korrekt weiter daran festgehalten, dass sich zumindest eine Spielerin weiterhin belästigt gefühlt hat. Nicht mehr und nicht weniger - wenn man denn A. Stolles Ausführungen folgt. Für mich hat sich jedenfalls nicht erschlossen, wie A. Stolle aus diesem Vorfall und Gaby Handling ihr "einen Strick drehen" will.
Fakt scheint zu sein: Es gab diesen Vorfall.
Fakt scheint zu sein: Zumindest eine Spielerin fühlt sich dadurch belästigt.
Fakt scheint auch zu sein, dass Gaby nichts weiter als dies behauptet. Wo ist hier ihr Verfehlung?
Lenni hat geschrieben:Außerdem hat Gabi angeblich die Optionen von einigen Spielerinnen nicht gezogen, seiner meinung nach ein Managementfehler.
A. Stolle hat darüber hinaus aber auch gesagt, dass diese Nicht-Ziehen der Optionen in Absprache mit Rösler und Grunenberg erfolgt sei. Was absolut nachvollziehbar ist, wenn es stimmt, dass der Förderverein alle finanziellen und vertraglichen Dinge absegnen muss, wie es A. Stolle mehrmals geschildert hat.
In der Folge hätten zwei Spielerinnen Angebote von anderen Vereinen erhalten, so dass TeBe bei den Vertragsverhandlungen nachlegen hätte müssen. Inwieweit diese finanzielle Mehrbelastung den eingesparten Kosten durch das Verzichten auf die Optionen (das Ziehen der Optionen hätte verwaltungstechnisch Geld gekostet) gegenübersteht, ging aus A. Stolles Rede nicht hervor. Man kann aber nach seinen Ausführungen davon ausgehen, dass die Verträge aller anderen Spielerinnen ohne zusätzliche finanzielle Belastung für TeBe verlängert wurden.
Warum diese finanzielle Mehrbelastung im Fall der beiden Spielerinnen nun aber ausschließlich Gaby angelastet wird, hat sich mir jedenfalls nicht erschlossen.
Lenni hat geschrieben: Im selben Zuge erklärte er, das er absolut keine Ahnung von Frauenfußball hat.
Stimmt.
Lenni hat geschrieben: Das dies auch auf Rösler und Wöpke zutrifft ist ja allgemein bekannt, Ahnung von Frauenfußball hat in der Führungsebene der Frauenabteilung also wenn überhaupt nur noch Raimund. Schade.
Würde ich jetzt nicht sooo unterschreiben, aber dieser Eindruck ist zumindest bei vielen Beobachtern in den letzten Monaten und Jahren entstanden.
Lenni hat geschrieben:In Nebensätzen erwähnte Stolle noch Sachen wie: "über sexuelle Belästigung braucht ihr mir nix erzählen, ich bin in SChöneberg aufgewachsen, ich kenne das. Und das kam nicht von Frauen." ...Symphatisch.
Auch hier kam bei mir, wie schon bei seiner Definition von „sexueller Belästigung“, ein leichter Hauch von Macho rüber, den ich bislang bei TeBe eigentlich weniger erlebt habe - was dem Verein aus meiner Sicht gut zu Gesicht steht.
Lenni hat geschrieben:Außerdem sollen ein Detlef, Alex und Kevin in den Vorstand des Fördervereins der Frauen. Warum auch immer.
A. Stolle sprach von "Beirat". Dazu haben sich alle drei Angesprochenen sich ja bereits geäußert.
Bei mir persönlich entstand der Eindruck, dass mit diesen Posten die Kritiker aus Reihen der Fans ruhig gestellt werden sollten. Welche Funktion so ein Beirat hat, außer halt beraten, kam nicht zur Sprache. Auch hat sich mir nicht erschlossen, wie damit das große Vakuum im Bereich der sportlichen Leitung der Abteilung gefüllt werden soll. Zwar ist man nach A. Stolle derzeit auf der Suche nach einer passenden Person, die übrigens unbedingt weiblich sein soll, wollte aber keine weiteren Informationen dazu geben. Der Name, der kurz erwähnt wurde, scheint mir zudem ungeeignet, da die Person mittlerweile genau soviel Wissen über und Kontakte innerhalb des Frauenfußballs haben dürfte wie A. Stolle selber (seine Aussage diesbezüglich siehe oben).
Zudem soll der Posten ehrenamtlich besetzt werden. Ich frage mich dabei, wie ein Ehrenamtler ein solches Arbeitspensum an den Tag legen kann, wie es Gaby als Vorruheständlerin getan hat und tun musste, um den Aufgaben gerecht zu werden. Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich sagen, dass das Maximum neben dem Erwerbsberuf um die 20 Stunden/Woche liegt (weshalb ich meine Tätigkeit als Pressesprecher Ende der abgelaufenen Saison auch niederlegen musste). Gaby hat als Abteilungsleiterin und sportliche Leiterin locker das drei- bis vierfache dessen für TeBe gearbeitet.
Zurück zu den von A. Stolle genannten Gründen, die zur Absetzung Gabys geführt haben sollen:
Maro hat geschrieben:Dabei wurde deutlich, dass Rösler und Gaby einfach nicht (mehr) miteinander konnten und unglaublich viel Energie dafür aufgewendet haben, sich wie kleine Kinder zu benehmen.
A. Stolle meinte er hätte dann zusammen mit Raimund versucht sich als Puffer zwischen die beiden zu stellen. Da nach meiner eigenen Beobachtung aber weiterhin beide wichtige Arbeitsfelder für sich beanspruchten, konnte das nicht gut gehen.
Zudem sei K. Stolle, Vater von A. Stolle und Inhaber des Hotel Steglitz International, welches Trikotsponsor bei den Veilchenladies ist, an den Förderverein herangetreten und habe verlangt, dass dieser für Ruhe sorge. Da K. Stolle sein finanzielles Engagement direkt an die Person Rösler gebunden sah, sei das ein weiterer Grund für die Trennung von Gaby gewesen.
Wie A. Stolle aber auch sagte, habe Rösler bereits mehrfach die Aussage getätigt, dass dies seine letzte Saison sei. Beobachter der Veilchenladies und TeBes wissen jedoch, dass diese Aussage nicht das erste Mal gefallen ist.
Ich frage mich deshalb in diesem Zusammenhang, ob das eine weitere Jahr Engagement von Rösler so bedeutend ist, dass im Gegenzug auf das Engagement von Gaby verzichtet werden kann.
Auch frage ich mich, in grobem Wissen um welche Summen es geht, ob die Sponsorengelder von K. Stolle nicht zumindest teilweise von anderen Sponsoren getragen werden können und in welchem Verhältnis das Engagement von K. Stolle zu den nun auftretenden Turbulenzen steht – ganz betriebswirtschaftlich gesprochen: Rechnet sich der Verlust von Gabys Wissen und Engagement mit dem Verbleib von K. Stolle als Sponsor? Ich habe meine Zweifel.
Alles in allem bleibt bei mir nach diesem Treffen weiter ein ungutes Gefühl zurück. Ich stehe weiter unter dem Eindruck, dass sich hier einige Personen im Umfeld von TeBe profilieren wollen und dabei vollkommen aus dem Blick verloren haben, welche Folgen das für unsere Veilchenladies hat.
Frauenfußball bei TeBe, das war für mich immer gleichzusetzen mit Gaby Wahnschaffe. Ihre Verdienste um den Verein können von niemanden im Abrede gestellt werden – so wie es A. Stolle auch nicht getan hat. Auch wenn sie sicherlich wie jeder andere in dieser Zeit nicht ohne Fehler war, so kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie die Lücke die sich nun aufgetan hat geschlossen werden soll. Es fällt mir persönlich schwer mich derzeit mit TeBe zu beschäftigen – zu groß ist die Angst, mitansehen zu müssen, wie das was viele fleißige Hände über Jahre aufgebaut haben (und mit dem ich mich zu einem großen Teil identifiziere/identifiziert habe) nun an Eitelkeiten zerbricht. Ich kann es einfach nicht.