Spieltagsgestaltung, Außendarstellung, Image und Perspektive von TeBe (abgetrennt vom Makkabi-Thread)

[HaHoHeEisernTebe]

Wenn Bungle nur seinen Geschmack spielen würde, liefe Helene Fischer in Dauerschleife. Das ist ja nun hinlänglich bekannt und wir können alle sehr dankbar sein, dass er sich nur für uns so lange zusammengerissen hat.

Ansonsten kann man sich Metsä da anschließen. Menschen, die über Jahre zu TeBe gegangen und dort geblieben sind, die sich das ganze sportliche und vereinstechnische Grauen wieder und wieder gegeben haben, sind sicher keine ausgemachten Masochist*innen, sondern fanden andere liebenswerte Dinge an diesem Club. Die Qualität des Programms von Bungle war da ohne Frage ein sehr entscheinder Baustein - nicht nur aufgrund der gekonnten Auswahl der Tracks, sondern eben auch wegen der immer wieder gekonnt hergestellten Bezüge zu aktuellen Anlässen und Themen. Ich selbst habe einige wunderbare Momente in Erinnerung, wie z.B. "Ganz in weiß mit einem Blumenstrauß", während auf der Gegengeraden die Biffzen in weißen Maleroveralls gegen das Thor Steinar Verbot demonstrieren. Oder der Moment als wir nach Verlängerung im JSP absteigen und "Death is not the end" läuft.

Es ist und wäre sehr schmerzhaft, darauf künftig verzichten zu müssen und ich hoffe sehr, dass es hier irgendeine Form von Lösung gibt. Wenn es keine Rückkehr von Bungle ist, was natürlich die schönste Lösung wäre, dann doch wenigstens ein sanfter Übergang auf jemanden, der sein Handwerk ebenso versteht und den bisherigen Spirit aufgreift und ggf. mit eigenen Impulsen weiterentwickelt.

[BRB-Jörg]

Aus Befangenheitsgründen wollte ich mich hier eigentlich zurückhalten, aber eines möchte ich dann doch klarstellen: Die Auswahl im Mommse war zu keinem Zeitpunkt Abbild des "Geschmacks des Stadionsprechers". Sondern ein bunter Stilmix verschiedenster Bands und Künstler:innen, häufig einen Bezug zum Spielgeschehen oder aktuellen Vereinsleben aufweisend, manchmal auch zu Hochzeiten, Trauerfällen etc. innerhalb der TeBe-Familie. Keine Musik, die den kleinsten gemeinsamen Nenner sucht, sondern ein gewisses Maß an Kreativität, Innovativität, Ausdruck zu bieten hat. Musik im übrigen, wie man sie so ähnlich auch bei sehr quotenstarken Sendern Berlins jenseits des Formatradios hört. Musik, wie man sie auf den Konzerten unseres großartigen Hauptsponsors Trinity erleben kann. Musik, die unserem langjährigen Slogan "Fußball - Freunde - Rock 'n' Roll" entspricht. Musik eben, die auf vielfältige Weise gut zum Klub und zahlreichen seiner Anhänger:innen passt.

Musik von Bands aus unserer Stadt, Musik von Leuten mit TeBe-Nähe. Sogar für einen gewissen denharrow liefen mehrere Male Sachen wie Kano und diverse Italo Disco Acts. Auch das hatte nicht unbedingt was mit dem persönlichen Geschmack des Stadionsprechers zu tun. Und sogar denharrows eigene Musik (feat. Steffi) war zu hören, möglicherweise erinnerst du dich. Sei versichert, dass das für die Ohren mancher Besucher:innen ähnlich schmerzhaft war. Dennoch lief es, und der Stadionsprecher hat es gegen Kritik verteidigt. So ist das eben - schon viele erhielten im Mommse ihre 15 Minutes of Fame, auch du. Und nach dir sind dann eben wieder andere an der Reihe.

Der Stadionsprecher hat, wenn er irgendwo auflegte nie einfach seine Wohnzimmermusik runtergespielt. Sondern ist seinem Gespür gefolgt, welche Sachen für eine möglich gute Party sorgen. Gleiche Maxime galt auch immer im Mommse. Es ließe sich eine Reihe von Artikeln aufzählen, die die Musikauswahl im Mommse deutlich anders wahrnehmen als du. Von den Printausgaben verschiedener Zeitungen über Stadtmagazine wie tip und zitty zu Blogs und Hoppingberichten. Bei Radiosendern waren wir mehrmals zu Gast. Und auch im großen FuWo-Stadioncheck vor einigen Jahren erhielt TeBe die Bestnote in Sachen Musik.

Das hier etwa erschien in Tagesspiegel und 11 Freunden, mit sehr vielen Zugriffen. Kurzum, das Thema hat uns immer wieder Publicity eingebracht. Und keine Angst, "Punkrock" bezieht hier sich weniger auf ohrenbetäubenden Lärm als darauf, dass TeBe einen eigenständigen Weg beschreitet/beschritt.



Es bleibt dir unbenommen, das alles anders zu empfinden, denn in Geschmacksfragen gibt es kein richtig oder falsch. Dass deine musikalischen Präferenzen durchaus auch unter special interest fallen, war ja kein Geheimnis. Hut ab, wie du die letzten 24 Jahre im Mommse dennoch irgendwie durchgehalten hast. Nun jedenfalls hast du es geschafft.

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Auf deinen zweiten Punkt, deutlich ernster, müsste man so ausführlich antworten, dass ich mir das an dieser Stelle verkneife. Ohne Zweifel gibt es kaum ein kontroverseres und emotionalisierenderes Thema als dieses.

Am einfachsten wäre es daher, sich zu diesen Fragen gar nicht zu verhalten. Ich finde aber, dass wir uns es gerade mit unserer Vereinshistorie nicht leisten können, "neutral" zu bleiben, nur weil man damit niemandem wehtut und seine Ruhe hat. Das haben wir in der Vergangenheit nicht getan, und dafür sind wir unter anderem mit dem Paul-Spiegel-Preis ausgezeichnet worden. Daher wäre der Jahrestag des Pogroms durch mich definitiv nicht ignoriert worden, Sollte diese Form von Farbe bekennen bei uns nicht mehr möglich sein, wäre das tatsächlich nicht mehr mein Verein. Deine Ableitungen aus der Gegenüberstellung von Zahlen teile ich ausdrücklich nicht, erst recht nicht das verwendete Wording.

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Für mich war es heute sehr angenehm wie auch befreiend, den Sieg unserer Jungs einfach als Fan zu erleben. Und damit will ich es dann auch belassen.

Alles was Du sagst <3 Ich habe die Musikauswahl im Mommse immer als unglaublich vielfältig empfunden. So viele mögliche Stile habe ich noch nirgends sonst beim Fußball gehört, was bei über 2.000 besuchten Stadien schon was heißen will. Was die Musik meist war, ist weg vom Mainstream. Was sie nie war, ist beliebig. Vieles habe ich im Mommse zum ersten Mal überhaupt gehört, oft Shazam angeschaltet. Manches fand ich Spitze, manches kurios, manches auch Scheiße. Aber es hat immer irgendwie zu TeBe oder zum Gegner gepasst, wie oft habe ich über Referenzen zur Gastmannschaft gemacht. Und bei unliebsamen Gegnern war die in den Songs rübergebrachte Ironie mal mehr, und mal weniger subtil.

Dem jetzt vorzuwerfen, dass auch andere Stile bedient werden müssen, finde ich einfach nur lustig. Frei nach dem Motto 50% Geschmack des Stadionsprechers und 50% andere Sachen, könnte man entgegnen, dass es dann ja so bleibt wie bislang. Ich persönlich will nichts anderes als die Wiederherstellung des Urzustands.

Weil ich die Sache erst gestern mitbekommen habe, bin ich mir persönlich immer noch nicht klar darüber, wie ich mit der Situation umgehe. So sehr ich mich sportlich über die aktuelle Mannschaft auch freue: Sie sollen sich um ihre Aufgaben kümmern und um nichts anderes. Und wenn ich höre, dass Spieler über die Musik herummurren, dann können sie meinetwegen gern woanders hin wechseln, was die meisten ja binnen 1-2 Jahren eh tun werden.

Wie schon woanders geschrieben: Ich verstehe echt nicht, wie TeBe wiederholt seine USP dermaßen verprellen kann. Irgendwann sind wir wirklich wie Viktoria etc. Und dann gibt's auch keinen Grund mehr, zu TeBe zu gehen.

[Pinguin]

Herrgott - was für ein unwürdiges Trauerspiel!
Da läuft es sportlich und macht Spaß die Spiele zu sehen, dann wird mal ebrn aus heiterem Himmel eine augenscheinlich komplett überflüssige Baustelle aufgemacht...

Viele Informationsforderungen seitens der Fans an den Vorstand fand ich in der Vergangenheit öfters mal leicht übergriffig, da es manchmal um Interna ging, die ihren Namen nicht umsonst trugen...

...hier allerdings scheint es um das Absägen eines langjährigen, verdienten, einmaligen, punktgenauen, liebenswerten Mr. Bungle und somit letztendlich dem öffentlichrn Aushängeschild Stadionsprecher zu gehen... und da erwarte auch ich ehrliche, offene Worte des Vorstandes!

[Gerhard]

Ich kann es verstehen das Mr. Bungle und der Verein diesen Konflikt nicht in der Öffentlichkeit austragen. Ich kann mir aber daher kein Urteil erlauben. Keine Frage! Ich finde es schade das Mr. Bungle nicht mehr Stadionsprecher ist. Unabhängig davon finde ich das Detlef Ross einen guten Job gemacht hat. Er ist Angestellter des Vereins und ist nicht schuld an den Ereignissen um Mr. Bungle.

[klj]

Ich kann es verstehen das Mr. Bungle und der Verein diesen Konflikt nicht in der Öffentlichkeit austragen. Ich kann mir aber daher kein Urteil erlauben. Keine Frage! Ich finde es schade das Mr. Bungle nicht mehr Stadionsprecher ist. Unabhängig davon finde ich das Detlef Ross einen guten Job gemacht hat. Er ist Angestellter des Vereins und ist nicht schuld an den Ereignissen um Mr. Bungle.

Richtig!
Vor allem ist unklar, ob es Bedingungen gab, die Mr. B. nicht erfüllen wollte und daher von sich hingeworfen hat oder ob er direkt von jemandem herausgekantet wurde. Aber ohne diese Info kann man eben nicht den Vorstand nerven, und mich nervt schon wieder, dass das alles so abläuft.

Ich bin übrigens nicht nur froh über die Musikauswahl in der Hinsicht, was gespielt wird, sondern auch was nicht gespielt wird und was ich in anderen Stadien schon erleben musste.

Wir haben ein großes Potenzial, wir haben einen außergewöhnlichen Caterer, dessen Auswahl sich nicht auf Bier und Bratwurst beschränken müsste, wir haben die beste Stadionmusik in ganz Ostdeutschland, wir haben jetzt endlich wieder sportlichen Erfolg und offensichtlich Harmonie im Team, ich gehe von aus, dass wir gerade auch nicht an der Klinge zur nächsten Insolvenz stehen, aber wir machen es uns immer wieder selber schwer.

Das ist vor allem dämlich hoch zehn.

[David]

Würde ich so jetzt nicht in allen Punkten zustimmen. Du sagst uns verbindet nur die Liebe zu TeBe. Warum liebst du denn TeBe?

Also ich gehe gern zu TeBe, weil ich über die Jahre viele nette Leute kennengelernt habe, mit denen ich zum Teil gleiche Interessen habe (ja, auch außerhalb von TeBe) und irgendwie auch so Überschneidungen in Ansichten und Wertvorstellungen.

Zudem mag ich diesen alternativen Flair bei TeBe. Früher mochte ich besonders den eher englischen Support. Keine Ultras und so. Die Selbstironie der Fanszene und eben die Musik, die einem zu den Spielen begleitet.

Natürlich auch das Mommsenstadion und die Erinnerungen an vergangene Zeiten. Und mal ehrlich, lila-weiß sind auch schon coole Farben und ein Fußballverein der Tennis im Namen trägt, was will man mehr.

Wenn jetzt aber gewisse Komponenten wegfallen/ausgetauscht werden, dann kann ich in Berlin auch zu anderen Vereinen gehen, denn der Fußball allein, der reicht nicht aus, da kann ich dann in Berlin auch woanders hingehen, denn Oberliga ist auf Dauer auch echt zäh.

Ich liebe den Sport, aber eben auch wegen des Drumherums, sowas macht einen Verein aus, ist Alleinstellungsmerkmal.

Dank- Bitte Wechselsprechchöre nach Toren und Schlagerparade kann ich auch bei Erna haben.

Danke für die Worte, die auch meine Gefühle und die Gründe, warum ich zu TeBe gehe, treffend beschreiben.

[frank'n'furter]

Eben, solange ich nicht genau weiß, warum das Ganze passiert ist, kann ich mir kein Urteil erlauben. Auf jeden Fall aber Folgendes:

1) Die Mannschaft hat vielleicht die überzeugendste Leistung der Saison gezeigt, einen hochklassigen Gegner nach anfänglichen Schwierigkeiten spielerisch in die Tasche gesteckt und verdient in Führung gegangen. Dann in Unterzahl eine ganze zweite Halbzeit lang aufopferungsvoll gekämpft und die Führung erfolgreich verteidigt. Abwehr diesmal viel stabiler! Tolle Spielzüge, auch in Unterzahl. Note 1 einfach!
2) Natürlich habe ich Bungles Stadionstimme und Mucke immer sehr genossen! Super Job! Aber immer noch keinen Schimmer, warum das nun aufhören soll? Sagt mal einer konkret, was eigentlich los ist?
3) Ohne dem neuen Sprecher zu nahe zu treten, aber das hatte was ungewollt absurd komisches! Im Ernst jetzt?
4) Vielleicht kann man fanseitig eine andere Protestform finden als den absolut destruktiven Stimmungsboykott. Zieht nur runter, hat die Mannschaft nicht verdient. Und die Fans auch nicht. Ich komme ins Mommse um ne lustige Zeit zu verbringen. Und dann dieses traurige Schauspiel. Als ob wir es uns bei TeBe leisten könnten, noch die letzten 400 Menneken zu vergraulen?!?

[mr. bungle]

Dann doch nochmal kurz:

Niemand hat mich rausgeworfen, sondern es war meine Entscheidung. Und es wurde vereinsseitig auch nicht versucht, diesen Schritt irgendwie zu provozieren oder zu forcieren. Richtig ist, dass es Differenzen gab und ich dieser etwas überdrüssig war. Hinzu kam eine kleine Eskalation, hinsichtlich derer es unfair wäre, diese auch den anderen Involvierten anzulasten, sie war in diesem Fall aber halt der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte.

Es frustriert mich etwas, dass TeBe sich seiner Alleinstellungsmerkmale so wenig bewusst ist und daher in regelmäßigen Turnus beginnt, diese infrage zu stellen. Das im aktuellen Fall tatsächlich nicht in Gänze, aber auch hinsichtlich des ständigen Zerrens um Kompromisse (die ich wie bechrieben ohnehin immer eingegangen bin, ich danke auch BRB-Jörg für seine Einschätzung aus maximal kompetentem Mund) bin ich mittlerweile möglicherweise etwas weniger geduldig und daher auch einfach etwas dünnhäutig geworden. Gerade, weil ich aus Erfahrung einschätzen kann, was Sinn macht und was man besser lässt, weil es nach hinten losgeht, es mir jedoch nicht gelingt, das zu vermitteln. Es gibt durchaus Punkte, wo es sinnvoll ist, Anregungen aufzugreifen, an anderer Stelle wiederum ist es einfach auch wichtig, sich treu zu bleiben und bewährte Konzepte nicht zu verwässern.

Das ist alles und natürlich auch nur meine subjektve Sicht der Dinge. Ich möchte mich Gerhards Bitte anschließen, Detlef nicht zum Blitzableiter zu machen, das hat er tatsächlich nicht verdient und ich schätze ihn wirklich sehr. Ansonsten auch vielen Dank für die überwältigende Wertschätzung von vielen, zum Teil völlig unerwarteten, Seiten, die ich während der vergangenen Tage erfahren habe. Das war wirklich wohltuend und allein dafür haben sich all die Jahre dort oben gelohnt.

[Bierdurscht]

Ich finde es schon länger sehr bedauerlich und auch bedenklich, dass - so wirkt es zumindest nach Außen hin - bei den Verantwortlichen niemand mehr zu finden ist, dem bewusst ist, wofür TeBe und seine Fans jahrelang standen und auch noch immer stehen wollen.

Es gab in den letzten Wochen und Monaten genügend Gelegenheiten Haltung zu zeigen, bei den Heimspielen, auf Social Media, etc. Seien es die Wahlergebnisse, sei es der Jahrestag des 07.10., usw. Aber nichts. Nur dröhnendes Schweigen und 0815-Social Media Posts wie bei einem 0815-Klub.

Bungle war da für mich noch sowas wie die letzte Bastion, das Gewissen, eben weil er z.B. den 07.10. gestern nicht einfach ignoriert, sondern in seiner ganz wunderbaren, eigenen Form, angemessen gewürdigt hätte. Wenn er nun wegfällt... ich weiß auch nicht, aber ich finde, das darf eigentlich gar nicht sein.

Auch, wegen der famosen Musikauswahl, aber noch viel mehr, wegen der Botschaften, die er immer wieder für TeBe und uns Fans ausgesandt hat.

[radikalemitte]

TeBe ist es gelungen, einen Stadionsprecher zu vergraulen, der sogar in der offenbar neuen Torhymne besungen wird. Also Ironie könnwa!

Dass es auch keine Regenbogeneckfahnen und keine Beflaggung auf der Gegengerade gab, naja. Wäre ja auch zu viel des Guten gewesen, wenn man hätte optisch erkennen können, wer hier gerade ein Heimspiel hat…