Mittwoch: Erna 03 vs. TeBe

[Denis]

Vom Eise befreit sind Strom und Bäche, durch des Frühlings holden belebenden Blick.
Und auch die Eisstadien schmelzen endlich und brechen den Schlittschuhidioten das Genick.

das ist aber nicht von fontane! und du bist kein verlag.

[Maro]

Mir ging unser Abstrafer mal wieder auf den Geist, obwohl ich weit weg saß. Ansonsten fand ich das Pöbelniveau in Ordnung, gab ja auch nicht so viel Anlass dazu.

[Luette]

in der kreisliga C gibts das alles zum Glück nich^^

[mr. bungle]

Solagne sollten adäquate Kapitel eben dieses Buches vom Stadionsprecher vor jedem Spiel verlesen werden.

Wäre aber wenig glaubwürdig, wo doch spätestens seit den "Don't be Mr. Bungle"-Erziehungsvideos jedes Kind weiß, was für ein Flegel der Kerl ist.

Mein Höhepunkt gestern war übrigens Otto Höhne, der so ziemlich jedem im Stadion ungefragt erzählte, dass er früher mal Präsident von Erna Zehlendorf gewesen sei und außerdem immer ein großer Freund von Tennis Borussia (zumindest das war eine echte Enthüllung). Sein erstes Opfer war sidgod69, der ausgerechnet Herrn Höhne nach dem Weg zum Stadion fragte. Später auf der Tribüne wurden noch weitere unschuldige Personen behelligt. Auch hier gilt: Otto, find ich gut!

[Onkel_Andi]

Es gibt Fotos und Videos vom Spiel.

[jimmyconnors]

jimmyconnors muss sich auflösen

solche spiele widersprechen meinem selbstverständnis

[Daniel]

übrigens spitze die letzten artikel im journal.

[zéro cinq]

Andernfalls bekommen Forderungen nach Engagement gegen Rassismus oder Homophobie irgendwie einen ironischen Unterton. Jemanden nicht wegen Hautfarbe oder Sexualität zu diskriminieren ist irgendwie halbherzig, wenn jemandem nur aufgrund seiner_ihrer Funktion als Spielleiter_in plötzlich keinerlei Akzeptanz mehr entgegen gebracht wird – vor allem dann nicht, wenn das Ganze auch noch mit einer massiven und aggressiven Affirmation und Verteidigung der Eigengruppe einhergeht.

sorry, aber ich finde diese sätze ziemlich problematisch. und zwar nicht etwa, weil ich unbedingt das pöbeln gegen schiris verteidigen möchte. ich finde zwar, dass das in zehlendorf eher im hintergrund stand, aber naja.

nein, ich finde diese sätze problematisch, weil sie rassismus und homophobie verharmlosen. das engagement gegen rassismus und homophobie kann, folgt man der syntax, dadurch ironisiert (= entwertet) werden, dass gegen den schiri gepöbelt wird. wenn das möglich ist, dann liegen rassistische und homophobe äußerungen mit (nicht-rassistischen, nicht-homophoben!) pöbeleien gegen den schiri politisch-moralisch auf einer ebene. das kann ich so nicht akzeptieren.

eine zentrale differenz zwischen beidem wird hier aber implizit auch dargelegt und zwar mit dem kleinen wörtchen "funktion". der schiri wird nicht als person, sondern als funktionsträger angegriffen. die pöbeleien betreffen (ob zutreffend oder nicht - meist wohl eher unzutreffend) sein konkretes handeln. er kann den platz verlassen und sich den beschimpfungen entziehen. er hat überhaupt die wahl, schiri zu sein. das opfer von rassismus und/oder homophobie hat diese wahl nicht. (was natürlich nicht ausschließt, dass schiris sowohl in ihrer funktion als auch unabhängig davon, opfer von rassismus oder homophobie werden können.) ich finde, diese absolut zentrale differenz geht hier verloren. stattdessen bleibt als einzige nähere bestimmung die performative einteilung in fremd- und eigengruppe. das ist mir zur bestimmung dieser beiden ideologien der ungleichwertigkeit (!) eindeutig zuwenig. außerdem sollte man auch mal die folgen im blick behalten: rassismus und homophobie (bzw. rassistInnen und homophobe) produzieren ausgrenzung, körperliche und seelische verletzungen und tod. wenn sich der schiri nach dem spiel wieder ins auto oder in die bahn setzt, denkt er sich maximal: "mann, die arschlöcher am spielfeldrand sind mir heute aber wieder tierisch auf den senkel gegangen, scheiß unterklassiger fußball!"

[mr. bungle]

die abgrenzung beider phänomene unterschreibe ich komplett. allerdings wurden schiedsrichter gerade in der jüngsten vergangenheit im berliner unterklassigen fußball durchaus opfer körperlicher attacken oder bedrohungen auf dem weg zum auto.

[zéro cinq]

das ist richtig. und absolut zum kotzen. aber zum glück trotz der häufung nicht der normalfall (und selbst wenn bliebe da immer noch eine entscheidende differenz zu rassismus und homophobie).