Eberswalder Tennisfan hat geschrieben:scheiß artikel, alles alt.
Zudem ein recht schiefer Artikel.
Glaser stellt Ausschreitungen (bzw. den Platzsturm beim Spiel der Köpenicker im Sportforum) als etwas ganz Normales dar. Die "Berliner Fußballvolksseele" würde ja schließlich auch bei Erna und Nordsachsen gelegentlich überkochen, aber da würden die Medien nur kurz drüber berichten.
Schuld sind also die Medien, die den ach-so-sympathsichen BFC von nebenan mit seinen ach-so-sympathischen Fans runtermachen.
Bei der Beschreibung der Ausschreitungen im Sportforum gibt Glaser der Polizei zumindest eine Teilschuld. Diese hätte die ersten BFCer im Innenraum eher zurückweisen müssen, aber warum "nicht wenigstens drei der 1000 im Sportforum anwesenden Beamten auftauchten, wurde kaum gefragt."
Nun war schon vor der Partie eine gewisse Brisanz bekannt. Zudem sollte der Verein und die von ihm engagierten Ordner ihre Pappenheimer auf den Zuschauerrängen kennen, nicht zuletzt gibt es ja Überschneidungen zwischen Ordner und Fans. Warum dann nicht die Ordner in nötiger Stärke vorhanden waren, dies Frage könnte man auch stellen.
Aber weder fehlende Ordner noch ein zögerliches Eingreifen der Polizei kann Ausschreitungen entschuldigen. Im Endeffekt muß ein Verein im Vorhhinein dafür sorgen, daß sich bei ihm nicht ein dementsprechendes "Fanpotential" sammeln kann.
Ansonsten finde ich den Artikel etwas weinerlich. Wenn Glaser beim BFC das Potential sieht, "mehr als nur eine große Nummer im Nordosten Berlins zu sein", dann dann ruft das bei mir zumindest ein leicht kopfschüttelndes "Naja" hervor. Wenn dann aber beschrieben wird wie die armen, tapferen BFC-Fans in der Insolvenzphase "durch die Lande fuhren, um diverse Gläubiger davon zu überzeugen, Gnade vor Recht ergehen zu lassen" (vielleicht auch mit "schlagenden" Argumenten?!), da kommen mir dann doch fast die Tränen. Nichts gegen Fans oder Freunde des Vereins die sich so für ihren Verein einsetzen, aber die Beschreibung im Artikel verharmlost die tatsächliche Fan-Situation. Mal sehn wer morgen im BFC-Fanblock die Mehrheit stellen wird, die netten Spendensammler oder doch die Schläger und Holhköpfe.
Und mit der Ansicht "wiederholte Stigmatisierung zum „Nazi-Verein“ " sei "kontraproduktiven Quatsch" steht Glaser sicher relativ allein da. Schreibt er doch vorher:
"Beim BFC entspricht das Publikum sicher nicht dem Schnitt der Bevölkerung, derart geballt auftretende Männer können bedrohlich wirken"
Nein, sie wirken nicht bedrohlich, sie bedrohen tatsächlich. Das dann als Quatsch abzutuen verharmlost die Gewalt und spottet noch über die Opfer.