Der Eintrittspreis war schon krass - 9€uro. Für das ,was man dann bekam etwas zu krass.
Es spielten fünf Personen die Hauptrollen. Drei waren A-Jugendspieler, einer war der Herr Gläser (Buchautor und BFC-Fan seit Anfang der 80er Jahre) und dem Gründer von Hoolywood, der ebenfalls BFC-Fan seit den 80er Jahren ist. Eine winzige Nebenrolle nahm eine Person vom Theater ein, dieser sprach Reden von Erich Mielke, dem Berliner Polizeipräsidenten u.a. nicht BFC-Angehörigen.
Kurz gesprochen ging es darum zu zeigen was der BFC ist aus der subjektiven Sicht dieser 5 Protagonisten. Die 3 Jugendspieler sprachen Hauptsächlich darum wie sie zum BFC kamen und das ihre Eltern stolz auf ihre Kids beim BFC sind(was ja ok und verständlich ist). Ein anderes wichtiges Thema der Kids war ihr Spielabbruch gegen Andaluspor im vergangenen Jahr. Dabei durften auch die Spieler von Andaluspor zu Wort kommen, in Form eines Videointerviews. Dort wurden Fragen gestellt, warum sie denken das der BFC voll von Nazis und Rechten sei. Die Fragen wurden mit einem Beispiel des Spiels Türkyemspor gegen den BFC gebracht, als die BFC-Fans das Spielfeld mit Fladenbroten „beglückten“. Bei der Stelle freuten sich scheinbar einige der Gäste im Theater, den gut 50% mussten spontan lachen. Dazu ist zu sagen, dass ich in guter Gesellschaft saß. Vor mir Zivilbeamte(EGH oder PMS) und hinter mir Hardcorebiffzen. Der Rest bestand eher aus Normalos oder alternativen Personen. Einer war sogar von der BVV-Lichtenberg.
Dann gab es den Übergang zu den alten, indem die Jugendspieler diese fragten woher das mit den Rechten den kommt und wie das den früher eh alles so war. Als erstes erzählte Herr Gläser von der Zeit als kleiner Junge und wie er beim BFC groß wurde. Das spannendste war das Herunterreden von Hooliganismus. z.B. erzählt er wie sie nach Sachsen fuhren und weil die Sachsen nicht so viel benehmen beigebracht haben bekommen, wie "wir" in Berlin und die Sachsen ihnen oft die Wurst an der Wurstbude klauten sie sich etwas schubsen mussten. Dann kam die große Stunde vom Hoolywood-Gründer. Er sollte von dem politisieren der BFC-Szene erzählen. Er meinte das Anfangs alle als Punks rumliefen um ihre Ablehnung gegen den Staat zuzeigen bzw. diesen zu provozieren. Dies taten sie auch indem sie im Block nicht den BFC Supporten, obwohl die Stasi dies von ihnen forderten. Später merkten sie dass eine Glatze sogar noch mehr provoziert und schnitten die sich.
Danach erzählte der Hoolywood-Gründer von seinem Laden, wann er ihn gründete und waann welches T-Shirt rauskam. Die Spieler durften dann allerhand T-Shirts anziehen und auf der Bühne rumhampeln(wie auf QVC…)
Im Anschluss an das Theaterstück gab es noch eine Anderthalb-Stunden dauernde Diskussion, die aber nicht soooo berauschend war, weil selbst wenn Kritik kam(u.a. vom BVV-Mitglied) diese hartnäckig „bekämpft“ wurde. Als Beispiel ging es immer wieder um die Frage warum Hooliganismus und Rechtsextremismus in dem Stück sowenig vorhanden ist und warum die Jugendlichen bzw. alle Protagonisten sich nicht kritischer im Stück dazu geäußert haben. Die Antwort kam von einer Pädagogin und der Regisseurin, die immer wieder sagten das dies einfach eine subjektive Darstellung der Spieler und der beiden Fans gewesen sei und nicht die Realität darstellen sollte, sondern deren Sicht. Aus Ende.
Ich fragte später unter 4 Augen noch mal die Regisseurin, ob sie den auch Krisenspiele vom BFC besuchte. Sie meinte „Ja, ich war in Babelsberg. Und mir war schlecht danach.“
Dieser Satz unter 4 Augen war der BFC-kritischste Satz an dem ganzen Abend, der nicht zerredet oder runtergeredet wurde.
Am 28. November um 10Uhr zeigt der Offene Kanal Berlin genau die Veranstaltung die ich gesehen habe. Wiederholt wird sie am 11. Dezember um 22 Uhr und am 9. Januar um 10 Uhr. Wer keinen Offenen Kanal Berlin erreicht kann gleichzeitig auf deren Webseite(www.okb.de) die Vorstellung sich via Internet ansehen.
Falls BFCer dies lesen. Dieser Bericht ist wie das „Stück“ auch Subjektiv und muss die Realität nicht widerspiegeln *hust*.
