peeka hat geschrieben:Na ja - "couragiert" ist für mich, wenn meine Mutter mal wieder Medikamente in Bürgerkriegsgebiete schmuggelt oder sich meine Schwester durch begleitung Unbewaffneter in kriegerische Konflikte einmischt und damit regelmäßig ihr Leben riskiert oder auch die slowenische Freundin meiner Mutter, die als Journalistin über das Rollfeld in Sarajewo im Kugelhagel rennen durfte, während die UN-Angehörige in ihren gepanzerten Fahrzeugen saßen.
Word! Kann man absolut unterstreichen. Allerdings kann ich jetzt auch noch tausende andere Dinge aufzählen, die couragiert sind, und das wird meine Meinung nicht ändern, dass es Courage, Mumm oder was auch immer braucht, um einen Konflikt jenseits dessen zu bewerten, was mit die "taz" oder Peter Kloeppel erzählen.
peeka hat geschrieben:Und spätestens, wenn Du Menschen begegnest, die gerade Opfer militärischer Konflikte geworden sind, dann wird Dir das Existenzrecht des Einzelnen wichtiger als das Existenzrecht eines Staatsgebildes.
Aber warum spielst du denn beides gegeneinander aus? Das Plädoyer für einen Staat ist doch keines gegen eine Gruppe von Menschen. Niemand fordert die Vernichtung der Palästinensischen Bevölkerung, damit hätte ich in der Tat ein Problem.
peeka hat geschrieben:Aber ich schrieb schon, dass der relativ demokratische Charakter Israels (für mich) deren eigentliches Existenzrecht begründet, nicht irgendwelche geschichtlichen Aspekte.
Wie gesagt, genau darum geht es mir auch, abgesehen vom Wort "relativ", was ich entweder weggelassen hätte oder was man im Umkehrschluss konsequent für alle Staaten nutzen muss, die sich als demokratisch betrachten.
peeka hat geschrieben:Diesen "wo-gehobelt-wird-fallen-auch-Späne"-Bezug auf Kriegsopfer empfinde ich allerdings - vorsichtig ausgedrückt - als ziemlich widerlich.
Das war in keiner Weise die Aussage meines Textes. Deine Metapher suggeriert ja wieder, dass dahinter eine grundsätzliche Kriegsphilosophie gibt. Die gibt es aber nicht. Außerdem fehlt mir weiterhin ein Alternativmodell.
"so, nun ist eine woche lang wieder TeBe-depression, nach dem nächsten sieg dann die deutsche meisterschaft zum greifen nah. so ist das halt bei TeBe."
Denis, 5.8.05