Gedächtnisprotokoll bezüglich Ausstellung „Tatort Stadion"

Meckerecke und Frittenfettwünsche
zéro cinq
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Re: Gedächtnisprotokoll bezüglich Ausstellung „Tatort Stadi

Beitrag von zéro cinq »

word!
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the Brain
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Re: Gedächtnisprotokoll bezüglich Ausstellung „Tatort Stadi

Beitrag von the Brain »

nene, was ich damit meinte ist:
wenn man eine ausstellung macht um diese probleme aufzuzeigen und dafür stress/ärger oder ähnlich bekommt und man gesagt bekommt das man sowas nicht zeigen darf. dann sollten diese leute halt mal zu so einem spiel gehen um selbst zu sehen das dies alltäglich ist.
wenn man dieses von denen weiter"spinnt" müsste ja auch sachsenhausen geschlossen werden weil dies ja eine extreme grausamkeit aufzeigt, in all seinen facetten!
von daher finde ich diese gruppe leicht krank!

deswegen meinte ich die sollen mal zu diesem spiel:

"Grundlage der Ausstellung sind stark veraltete, rassistische ‘weiße’ Konzepte"
Zuletzt geändert von the Brain am 14.07.12 13:03, insgesamt 1-mal geändert.
zéro cinq
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Re: Gedächtnisprotokoll bezüglich Ausstellung „Tatort Stadi

Beitrag von zéro cinq »

wenn ich das richtig verstanden habe, was zugegeben schwer ist, dann haben zumindest einige leute aus dieser gruppe eine durchaus fundierte, nämlich aus eigener diskriminierungserfahrung stammende vorstellung davon, was rassismus bedeutet. nachhilfe brauchen sie da ganz sicher nicht.

ich halte den text für eine ansammlung von jargon, das dahinter stehende konzept von rassismus für falsch, den zwang, immer und überall die eigene gesellschaftliche "position" und die anderer zu markieren, für antiemanzipatorisch, die vorstellung von "freiräumen" innerhalb dieser gesellschaft für naiv und den aus dem gruppennamen zu schließenden anspruch, sich die gesellschaft zurückzuholen, für schlicht unmöglich, wenn man derartige texte produziert. es ist mir auch unklar, wie kritische bildungsarbeit funktionieren soll, wenn man gesellschaftliche missstände nicht mehr benennen kann. dennoch find ich einige reaktionen hier ein bisschen ignorant.
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Gerd
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Re: Gedächtnisprotokoll bezüglich Ausstellung „Tatort Stadi

Beitrag von Gerd »

zéro cinq hat geschrieben:ich halte den text für eine ansammlung von jargon, das dahinter stehende konzept von rassismus für falsch, den zwang, immer und überall die eigene gesellschaftliche "position" und die anderer zu markieren, für antiemanzipatorisch, die vorstellung von "freiräumen" innerhalb dieser gesellschaft für naiv und den aus dem gruppennamen zu schließenden anspruch, sich die gesellschaft zurückzuholen, für schlicht unmöglich, wenn man derartige texte produziert. es ist mir auch unklar, wie kritische bildungsarbeit funktionieren soll, wenn man gesellschaftliche missstände nicht mehr benennen kann. dennoch find ich einige reaktionen hier ein bisschen ignorant.
Sehe ich genauso. So dumm sich Reclaim Society auch aufführt, einige Reaktionen hier waren ziemlich peinlich. Diese ganze "sollen-die-doch-erstmal-richtig-deutsch-lernen"-Schiene.

Mir stellt sich allerdings noch die Frage, wie mensch überhaupt auf die Idee gekommen ist, die Ausstellung im Bethanien zu machen. Das New Yorck ist dafür bekannt, Heimat für so ziemlich jede zweite krude Sekte Kreuzbergs zu sein.

Es gibt Gründe, warum ich als ehemaliger Stammgast da seit Jahren nicht mehr hingehe...
Luette
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Re: Gedächtnisprotokoll bezüglich Ausstellung „Tatort Stadi

Beitrag von Luette »

zéro cinq hat geschrieben:dann haben zumindest einige leute aus dieser gruppe eine durchaus fundierte, nämlich aus eigener diskriminierungserfahrung stammende vorstellung davon, was rassismus bedeutet. nachhilfe brauchen sie da ganz sicher nicht.
Das ist das interessante, denn es wird so vermittelt und ist nicht prüfbar.
Ich habe leider - nur - mit den Siempreleuten sprechen können, die sich Beleidigungen wie "du Glatzkopf" "ihr Nazis" oder "weißer Schwanz" anhören durften, während sie von bis zu 7(!) Personen, darunter PoC und Weiße Typen bedrängt wurden.

Die Reaktionen hier im Forum finde ich auch daneben. Sich politisch damit auseinanderzusetzen ist wichtig und richtig (auch wenn ich die Meinung der RS nicht teile und diesbezüglich schon 1-2Diskussionen führen durfte), aber eben RS anzugreifen für ihre Schreib/Sprechweise statt die eigene Schreib/Sprechweise - die durchsetzt ist von Diskriminierungen - zu überdenken ist schon scheiße.

Interessant bezgl der Kritik seitens RS ist es auch, dass sie meinen, dass hinter der Tatortausstellung eine "typische weiße männliche"Konzeption steht. Da frage ich mich, warum solche Strukturen wie RS nicht mal aus ihren Workshop und Lesekreise rauskommen und eben in Stadien, am Ballermann und in eben genau die Bereiche gehen wo es zu den ismen kommt und sich direkt damit beschäftigt, statt sich vom linken Zentrum aus per Bücher und Google sich über die Sachen zu informieren.
Die Leute von Siempre, die Leute von BAFF arbeiten zu den Themen schon seit Jahren. Sie haben selber diese speziellen ismen erlebt und ich denke, dass sie darüber dann auch "mehr" schreiben und es besser darstellen können, als Gruppen wie RS die vom "alltagsrassismus und alltagssexismus" ausgehen - der meiner Meinung nach sich im Stadion anders äußert.
Auch interessant finde ich den Vorwurf, dass durch die Ausstellung Rassismus und Sexismus quasi einfach nur dargestellt/manifestiert werden. Themen wie Antisemitismus und Homophobie scheinen - so lese ich das aus der Stellungnahme - die RS nicht zu interessieren.
Auch die Definitionsmacht bei solchen ismen finde ich schwierig.
Wenn ich der jüdischen Gemeinde Oranienburg erkläre, dass ein Hakenkreuz an ihrer Tür antisemitisch und neonazistisch ist gucken die mich doof an und sagen, dass sind doch nur jugendliche Rowdys. Wenn ich also auf die Definitionsmacht der Betroffenen Gruppe achten würde (in Oranienburg und so wie es RS/Lisa beschreiben) gäbe es in Oranienburg kein Antisemitismus und die Welt wäre toll... da macht man sich es irgendwie zu einfach...
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Loddar
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Re: Gedächtnisprotokoll bezüglich Ausstellung „Tatort Stadi

Beitrag von Loddar »

Ich bin ganz froh, dass ich morgen in den Urlaub fahren kann und diesen Fred dann nicht zwanghaft anclicken kann, um mich weiter zu ärgern. Nur eines noch...
jimmyconnors hat geschrieben:die reaktionen hier finde ich übrigens teilweise ziemlich eklig: google translator? aus welcher sprache denn? na deutsche können das ja wohl nicht gewesen sein, oder was?
Ohne Dich jetzt persönlich angreifen zu wollen, steht dieser letzte Satz ganz wunderbar exemplarisch für das Schablonendenken, das einige Teilnehmer immer wieder an den Tag zu legen scheinen.
Man scheint eine Grundmeinung von jemandem zu haben, wartet dann auf einen Satz, der scheinbar die eigene Definition bestätigt und verliert die Möglichkeit, objektiv urteilen bzw. klar denken zu können. Was spielt sich eigentlich in Euren Köpfen ab, wenn Ihr eine Aussage zu schlechtem Deutsch gleich in die Schiene: "der hat offensichtlich was gegen Ausländer" presst ? Das ist eine (um mal Deine Wortwahl zu gebrauchen) eklige Vorverurteilung bzw. Stigmatisierung.

Der Punkt ist, dass diese Gruppe mit einem teils jargonbeladenen, teils tatsächlich grauenhaften Deutsch an die Öffentlichkeit geht und damit Personen erreichen will, die sie eben nicht wirklich verstehen können. Das ist einfach dumm.
Und sowas werfe ich viel eher Deutschen als Nicht-Muttersprachlern vor, denen man Fehler selbstredend viel eher verzeihen kann. Ich weiß ja selbst, wie schwer ich mich mit dem Erlernen von Fremdsprachen getan habe.
Nicht verzeihen kann ich es allerdings, wenn die deutsche Grundschuldirektorin fehlerhafte Rundschreiben an die Eltern rausjagt...soviel dazu...

Im konkreten Fall kann ich Dir auch genau erklären, wie ich auf die Google-Übersetzungsfunktion kam. Und zwar bin ich nächtens in halbtrunkenem Stadium auf die Homepage von Reclaim Society gegangen und bin dort unter dem Punkt WIR auf einen englischen Text gestoßen (ohne zu sehen, dass darunter auch ein deutscher steht). MIt diesem Wissen kam mir in Kombination mit dem kruden Haupttext (Beispiel: die wir als ‘weiß’ und typisiert gelesen haben) der Gedanke, dass der Ursprungstext eventuell aus dem Englischen stammt. Erfahrungen nach ähnelt ein solcher Text häufig dem, was Google Translator so ausspuckt, wenn man Texte einer anderen ("fremden" traue ich mich ja gar nicht zu sagen) Sprache ins Deutsche übersetzen lässt.

Bitte verzeih mir meinen unverzeihlichen Fehler und Danke für die zwei Minuten Aufmerksamkeit.

P.S. Nach Diktat verreist.
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zéro cinq
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Re: Gedächtnisprotokoll bezüglich Ausstellung „Tatort Stadi

Beitrag von zéro cinq »

Loddar hat geschrieben: Ohne Dich jetzt persönlich angreifen zu wollen, steht dieser letzte Satz ganz wunderbar exemplarisch für das Schablonendenken, das einige Teilnehmer immer wieder an den Tag zu legen scheinen.
Man scheint eine Grundmeinung von jemandem zu haben, wartet dann auf einen Satz, der scheinbar die eigene Definition bestätigt und verliert die Möglichkeit, objektiv urteilen bzw. klar denken zu können. Was spielt sich eigentlich in Euren Köpfen ab, wenn Ihr eine Aussage zu schlechtem Deutsch gleich in die Schiene: "der hat offensichtlich was gegen Ausländer" presst ?
also ich persönlich habe garkeine grundmeinung zu dir, weil ich erstens garnicht weiß, wer du bist und jetzt zweitens auch garnicht auf anhieb präsent habe, was und wie du sonst so im kanal schreibst. ich finde es aber ganz persönlich besser, genau doch persönlich zu werden. und zwar indem man sich ganz konkret auf die persönlichen statements von leuten bezieht und nicht so ein geraune betreibt, wie du es hier tust: "exemplarisch", "einige Teilnehmer", "immer wieder", "an den Tag zu legen scheinen", "man", "in Euren Köpfen", "wenn Ihr".
ich weiß, dass das schwierig ist, ich weiß, dass ich diese form der verallgemeinerung hin und wieder selbst betreibe und wahrscheinlich war auch jimmys statement zu wenig konkret und, ja, an der stelle vielleicht auch überzogen, aber generell finde ich persönlich sogar besser in oben genanntem sinne persönlich zu werden.

das mal als kleines statement etwas abseits des themas.

p.s.: schreiben behält gültigkeit auch nach längeren reisen.
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Loddar
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Re: Gedächtnisprotokoll bezüglich Ausstellung „Tatort Stadi

Beitrag von Loddar »

Gut, dann sage ich jetzt mal ganz konkret, dass mir das schon häufiger bei Jimmy und noch stärker bei Luette aufgefallen ist.
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Re: Gedächtnisprotokoll bezüglich Ausstellung „Tatort Stadi

Beitrag von zéro cinq »

du bist doch verreist. das posting ist ungültig!
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Loddar
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Re: Gedächtnisprotokoll bezüglich Ausstellung „Tatort Stadi

Beitrag von Loddar »

zéro cinq hat geschrieben:du bist doch verreist. das posting ist ungültig!
;-)
Hänge leider noch an einem fertigzustellenden Gutachten fest.
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