Vereinsidentität

Rund um unsere Fußballheldys und die TeBe-Fanszene
firestarter

Vereinsidentität

Beitrag von firestarter »

Eigentlich hatte ich nicht vor so einen Thread zu eröffnen, weil das Thema mit Sicherheit viel Konfliktpotenzial enthält. Da aber er aber unterschwellig in der Stadiondebatte immer mitschwingt und in dem Thread auch am Ende schon einmal expliziet genannt worden ist, ohne weiter geführt worden zu sein, möchte ich das Thema jetzt doch noch mal gesondert diskutiert haben, in der Gefahr hin daß ich tierisch ein auf die Fr.... krieg: VEREINSIDENTITÄT

Für mich ergibt sich eine Notwendigkeit darüber zu reden aus folgenden Punkten:

1) Die Insolvenz hat eine Ära von TeBe beendet, die von ganz bestimmten Merkmalen bestimmt war. Ich will gar nicht so tun als wüßt ich jetzt genau, welche das waren. Jedoch markiert dieses Ereignis nun einfach mal einen Bruch durch die Konsequenzen die mit ihm einhergingen: notwendige Veränderung der Vereinspolitik, Veränderung des Fanaufkommens bzw. Fanstruktur, Wegfall der Wahrnehmung in der Öffentlichkeit u.s.w. Rekonsilidierung kann nicht nur heißen die Finanzen wieder in Ordnung bringen und ein schlagkräftiges Team aufbringen.

2) Der neu eröffnete Kampf um Platz 2 der Fussballvereine in Berlin durch den Aufstieg von BFC Hühnerhof und dem Abstieg von Nordsachsen. Dieser Kampf ist nicht nur einer auf dem Platz, sondern auch außerhalb des Platzes. Und damit meine ich jetzt nicht unbedingt, daß man sich darüber Gedanken machen muß mit welchem Image man am besten Punkten kann, frei nach der Devise, wei verkaufe ich mein Produkt am besten. Ich finde aber schon, daß man sich darüber Gedanken machen kann wo der Verein, wir Fans stehen, stehen soll/wollen, denn ich empfinde die Situation gerade auch eher als ein bißchen orientierungslos, bis hin zu: die guten alten Zeiten, als die Mauer noch stand und der Westen noch der Westen war.

3) Es mag daran liegen, daß ich ursprünglich Hamburger bin und die ganze Ost-West Geschichte für mich daher ein Stück weiter weg ist als für andere. Aber trotzdem, die Mauer ist seit 16 Jahren unten Herr Gott und wenn mich irgendwas in den 6 Jahren meines lila-weissen Daseins (was zugegeben mit SIcherheit sehr viel kürzer ist, als die meisten von euch) wirklich genervt hat, dann ist es diese progressiv vertretene Ost-West Attitüde. Die Zeiten, wenn ich so platt sagen darf, haben sich einfach geändert und genauso wie es in Ordnung war, das TeBe sich verändert hat als die Stadt geteilt wurde und eben dieses Wessi Image angenommen hat, genauso OK ist es, wenn man in einer neuen Situation von Dingen löst, die keinen, oder nur noch einen nostalgischen Realitätsbezug haben. TeBe ist im Scheunenviertel gegründet worden, also weshalb wird so getan, als sei Charlottenburg die Wiege dieses Vereins.

4) Alle sind sich darin einig, daß TeBe in die 3. oder 2. Liga gehört. Ich hör auch nie Gegenstimmen, wenn es heißt TeBe ist ein Berliner Verein. Diesen Ansprüchen sollte dann aber auch in anderen Bereichen Rechnung getragen werden, was gerade nicht passiert

Nach meinem Dafürhalten habe ich mit diesem Thread das Thema nicht vom Zaun gebrochen, sondern es war spätestens durch die Stadiondiskussion, aber nicht nur da, subtil in der letzten Zeit immer vorhanden und ich hielt es für nötig jetzt endlich mal offen drüber zu reden, nichtzuletzt darum, weil es unter Umständen ja wirklich von dem von Peter Anthony in Erwegung gezogenen Treffen zwischen Vorstand und Fans kommen kann, falls die Gespräche mit dem Bezirksamt scheitern, aber nicht nur deshalb, sondern wie meine Punkte oben hoffentlich verdeutlicht haben generell. Aus meiner Sicht ein Beitrag, der sich auch für eine solche Diskussion ausgesprochen hat ist der von MrBrungle im Stadionthrad. Ich möchte hier aber jetzt explizit nicht die Stadionfrage diskutieren.

Für mich ist TeBe momentan ganz banal zunächst einmal der einzige große Fussballverein in Berlin, bei dem man sich nicht Transparenten mit der Aufschrift Fanclub Deutsche Eiche oder Strumfront Nord/Ost gegenüber sehen muß, der einzige Verein, der Nazifrei auskommt und sich klar in dieser Frage positioniert. Für mich ist TeBe der einzige Verein, in dem alternative Fankultur / Fussbal ohne politischem Opportunismus in all seinen potenziellen Spielarten möglcih ist und gefördert wird. Für mich ist TeBe ein Verein, der eigenen Art, sei es durch seine jüdische Geschichte, ganz banal durch seine Vereinsfarben doer auch durch seine Fans. Ist das denn nicht schon eine ganze Menge
Alberto

Beitrag von Alberto »

Ich finde es gut, daß dieser Thread eröffnet wurde.

Meine Meinung dazu:

1. Die Tatsache, daß TeBe eine Insolvenz hinter sich hat, muß meiner Ansicht nach zuallererst zur Folge haben, daß vorsichtig gewirtschaftet wird. Eine zweite Insolvenz, siehe VfB Leipzig, könnte das Ende des Vereins sein. Deswegen sehe ich überhaupt keinen Grund, jetzt in irgendeiner Hinsicht durchzustarten, so als würde man befürchten, etwas zu verpassen. Nur weil TeBe, Un. und der BFC Hühnerhof in derselben Klasse spielen, besteht noch lange keine Verpflichtung, den Kampf um die Position der Nr.2 der Stadt auszurufen oder aufzunehmen. Jeder wird seinen Weg machen.

2. Mir als nichtberliner Westdeutschem geht diese Ost-West-Kiste auch auf die Nerven und das nicht erst seit gestern. Die Antwort kann aber nicht sein, das "West-Image" des Clubs, das durch die simple Tatsache der Verortung im Westen während der Zeit der Teilung entstanden ist, demonstrativ über Bord zu werfen. Damit befeuert man diese Ost-West-Sache nur wieder.

3. Man kann die Zeit der Teilung nicht für ungeschehen erklären. Die Verbindung ins Scheunenviertel wurde definitiv gekappt, so daß es dort nichts gibt, woran man heute anknüpfen könnte. Dafür wurde eine neue Verwurzelung in Charlottenburg und Umgebung geschaffen, die heute Realität ist. Was auch immer bei den Umzugsplänen rauskommt: Die jetzige Basis jüngeren und älteren Datums muß mitgenommen werden, wenn das Mommsenstadion verlassen werden muß. Man kann TeBe nicht neu erfinden und mit einer am Reißbrett entworfenen Corporate Identity als Retortenclub irgendwo installieren.
Salomon

Beitrag von Salomon »

muss gerade 'ne Pizza verdauen, deswegen ist der Fred gerade recht. Identität? Keine Ahnung.

EIne Anmerkungen aber bitte zu den angeblich jüdischen Wurzeln die Du zweimal erwähnst und der daraus abgeleiteten Identität. Die Konditorei An der Spandauer Brücke war mit Sicherheit keine jüdische (=koschere) Konditorei, die Spandauer Brücke ist auch mitnichten im Scheunenviertel gelegen, sondern davor. Die Gründungsmitglieder wohnten auch nicht im Armenviertel für die Ostjuden, sondern waren fast alle Schüler des protestantischen Elitegymnasiums Graues Kloster, das stand hinter dem Alexanderplatz. Die Väter dieser Schüler waren sicher alles Bürgerliche, Kaufleute, Anwälte etc. Diesen Mythos Scheunenviertel bitte einfach vergessen, er ist erstunken und erlogen. Keine Ahnung, wieso auch Mr. Bungle noch auf der Welle reitet.

Die Gründungsmitglieder waren allesamt stramm national gesinnt, deswegen der Name Borussia, deswegen schwarz-weiß als Vereinsfarben. Die Gründungsmitglieder jüdischer Herkunft waren ganz sicher bürgerlich-nationalistisch wie ihre christlichen Vereinskameraden. Man müsste fragen, was das hieße "jüdische Wurzeln" und welchem Verständnis von Judentum man eig. anhängt. Wer um 1910 als Deutscher jüdischen Glaubens Sport getrieben hat, war ein assimilierter Jude, das heißt, die Eingliederung in die umgebene Gesellschaft war wichtiger als die Religion. Die umgebene Gesellschaft war deutsch, preußisch, national und chauvinistisch.
Zu Juden wurden sie von den Nazis gemacht; erst deren Blut- und Bodentheorie definierte Jude neu und machte den Weg nach Auschwitz frei. Das ist ja gerade das Tragische am deutschen Judentum, dass es häufig nichts weiter sein wollte als deutsch und dieses geliebte, verehrte Deutschland hat diese Hoffnungen so bitter enttäuscht.
Man sollte in dem Zusammenhang auch nicht vergessen, dass die Ausübung von Leistungssport, zumal am SOnnabend, während des Schabbats, für gläubige Juden streng untersagt ist.
Also: Vorsicht mit den "jüdischen Wuzeln" bei TeBe. Das ist einfach unhistorisch und übrigens folgt man damit - jetzt bitte nicht schießen - einer rassistischen Ideologie, nach das Judentum keine religiöse Frage, sondern eine Rassenfrage ist.

Davon aber abgesehen finde ich es richtig, wenn der Davidstern im Stadion weht. Es provoziert die Doofen und hat damit seinen Zweck voll erfüllt. UNd wenn uns einer Judenverein schimpft, na dann, klar bin auch ich Jude, gestatten, Salomon Baruch Goldsteijn.

So, jetzt ist die Pizza - übrigens üerhaupt nicht koscher, da war Schinken drauf - verdaut, schönen Tag noch.
firestarter

Beitrag von firestarter »

Alberto hat geschrieben: 1. Die Tatsache, daß TeBe eine Insolvenz hinter sich hat, muß meiner Ansicht nach zuallererst zur Folge haben, daß vorsichtig gewirtschaftet wird. Eine zweite Insolvenz, siehe VfB Leipzig, könnte das Ende des Vereins sein.
Ich habs nicht anders gemeint
Alberto hat geschrieben: Deswegen sehe ich überhaupt keinen Grund, jetzt in irgendeiner Hinsicht durchzustarten, so als würde man befürchten, etwas zu verpassen.
So war das auch nicht gemient. Mäßigung und Weitsicht in der Planung ist definitv zu begrüßen. Nordsachsen und Hühnerhof hinter sich alssen zu wollen, sollte uns doch aber alle ein Lächeln aufs Gesicht zaubern. Etwas spielrisch ist das hier gemeint
Alberto hat geschrieben:
3. Man kann die Zeit der Teilung nicht für ungeschehen erklären. Die Verbindung ins Scheunenviertel wurde definitiv gekappt, so daß es dort nichts gibt, woran man heute anknüpfen könnte.
Infra- und Soziostrukturell hast du definitiv recht. Vereinsgeschichte bleibt aber immer und sollte meiner Meinung nach z.B. bei einer Entscheidung wie den Umzug eine Rolle spielen
Alberto hat geschrieben:
Man kann TeBe nicht neu erfinden und mit einer am Reißbrett entworfenen Corporate Identity als Retortenclub irgendwo installieren.
Das ist mitnichten mein Anliegen. Ich habe nicht vor wie bei Erna vor 5-10 Jahren den großen Masterplan zu machen um Massentauglich zu werden, absolut nicht. Doch mir scheint das Thema Woher kommen wir? Wohin gehen wir? momentan überall sehr präsent, ob mans ausspricht oder nicht und dann diskutier ich lieber offen drüber.
Salomon hat geschrieben:
Diesen Mythos Scheunenviertel bitte einfach vergessen, er ist erstunken und erlogen
Keine Ahnung, so genau weiß ich darüber dann doch nciht bescheid. Aber wie du selber sagst, egal ob als Mythos oder nicht, die Assoziation von TeBe mit jüdischen Elementen ist da und wirkt bei einigen gegnerischen Fans ungemein, deshalb sollte man damit auch offensiv umgehen.
Salomon hat geschrieben:
folgt man damit - jetzt bitte nicht schießen - einer rassistischen Ideologie, nach das Judentum keine religiöse Frage, sondern eine Rassenfrage ist.
wenn ich von jüdischen Einflüssen oder Traditionen spreche, egal, ob es sie nun gab oder nicht, dann zeigt nichts in der Bezeichnung "jüdisch" an ob ich eine religiös oder rassisch (was mir, das kannst du mir glauben zu tiefst aufstößt) definierte Gruppe meine.
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mr. bungle
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Avatar Beitrag von mr. bungle »

jetzt müsstest du nur noch aufzeigen, salomon, an welcher stelle irgendwer vom scheunenviertel TeBe zu einer vereinigung orthodoxer juden erhoben oder etwa eine an den haaren herbeigezogene sozialromantik ins spiel gebracht hat - beides wirst du nirgendwo finden. wer anfang des 20. jh. einen jüdischen verein suchte, der hatte seinerzeit andere alternativen - TeBe war immer ein überkonfessioneller verein und die mitglieder jüdischen glaubens zu jeder phase der vereinsgeschichte deutlich in der minderheit. jedoch - aber wem erzähle ich das - zahlenmäßig deutlich stärker vertreten als in anderen vereinen und speziell in der anfangsphase gab es nun mal eine reihe jüdischer ? gesellschaftlich assimilierter - vereinsmitglieder, die die vereinsgeschicke maßgeblich mitbestimmt haben. weder hat irgendwer behauptet, dass diese mitglieder dem proletariat entstammten (ich habe überhaupt kein problem mit der bürgerlich-liberalen tradition unseres clubs, ganz im gegenteil) noch das faktum bestritten, dass speziell während des ersten weltkrieges als auch danach ein nicht geringer teil der deutschen juden national gesinnt war. ich kann nur nicht erkennen, in welchem zusammenhang die feststellung dieser historischen tatsache zur durch firestarter eröffneten diskussion steht . wenn du dich daran stößt, dass das scheunenviertel erst zwanzig meter jenseits der spandauer brücke begann, dann bedaure ich das aufrichtig, kann es aber leider nicht ändern. ich kann nichteinmal den beweis führen, dass bewohner des scheunenviertels zum schrippen kaufen in besagte konditorei gegangen sind. alles lüge also.
nochmal: es wäre absoluter quatsch zu behaupten, dass die identität von TeBe jüdisch sei, aber dass die vereinstradition durch jüdische mitglieder entscheidend mitgeprägt wurde, ist hinlänglich bekannt - nicht zuletzt auch den zahlreichen menschen mit antisemitischer gesinnung. (am 12. august wird man sich wieder davon überzeugen dürfen.) man kann darauf reagieren, indem man es ? wie z.b. der fc bayern jahrelang - verschämt unter den teppich kehrt, oder offensiv damit umgehen. ich bevorzuge zweiteres. wenn das für dich wellenreiten oder etikettenschwindel ist, bitteschön. und jetzt bitte zurück zum thema. (habe leider keine zeit, auf die interssanten statements von firestarter zu antworten.)
gen·o·cide (noun) /ˈdʒenəsaɪd/ When Palestinians lose another war they have started.
Tariboleandro

Beitrag von Tariboleandro »

Mit dem Davidstern gegnerische Fans zu
provozieren, finde ich äußerst fragwürdig.
Was soll das für einen Sinn machen ?
Ob mit solcherlei Dingen neue Anhänger
zu gewinnen sind ?
Der Fußball sollte absolut im Vordergrund
stehen.
Teja
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Registriert: 29.01.04 20:09
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Beitrag von Teja »

Moinsen Gast
Hast du eigentlich gelesen was die netten Leute da vor dir geschrieben haben?
Oder überhaupt hier etwas im Forum?
Mach das einfach mal und dann überleg nochmal was du da geschrieben hast*kopfschüttel*
religion ist heilbar!
FC WestBerlin

Beitrag von FC WestBerlin »

Moin !

Super Threat - möchte meinen Senf mal dazugeben, obwohl es wohl hier eine Minderheitenmeinung sein wird.

Ja, ich habe eine West-Berliner Identität. Ich stehe dazu, daß ich gerne West-Berliner war und hätte nichts dagegen wenn alles so geblieben wäre. West-Berlin mit all seinen Merkwürdigkeiten, dem Mief, dem Provinzdenken - aber schön war es doch irgendwie. Ich habe mich auch gern in der Regio von den sogenannten "Ost-Fans" beschimpfen und bewerfen lassen und mich erst recht gefreut, wenn wir gewonnen und es "denen" gezeigt haben. Wer kennt nicht "Lila-Weisse WestBerliner Sch...". Ja, ich höre das mit gewissem Stolz. Ich habe mich auch gefreut, mich von den Erna-Fans beim legendären 4:2 auf dem Heimweg mit "Zick-Zack-Zigernerpack" beschimpfen zu lassen. Dumpfbacken ! Ich mag weder Erna, Un.Berlin oder den BFC - aus vielerlei Gründen. Ich finde es auch gut, daß TeBe eben der etwas "andere" Club ist. Ich freue mich, daß auch Fans aus Ost-Berlin und dem Umland zu TeBe gefunden haben. Ich freue mich über den Support des E-Block und respektiere die Leute, nicht nur als TeBe-Party-Army. Dennoch steht mir der E-Block politisch nicht allzu nahe und ich finde, daß in den letzten Jahren manchmal zuviel Politik im Vordergrund stand. Für mich ist TeBe in erster Linie ein Sportverein, ob nun jüdisch, christlich oder sonstwie. Man sollte den Stempel, den man bei und mit TeBe gefunden hat, deutlich und offensiv vertreten, sowohl gesellschaftlich als auch gegenüber den "gegnerischen" Fans. Dennoch steht mir manchmal viel zu sehr die "Antifa" im Vordergrund und nicht der "normale" Support. Das nörgeln unserer geliebten Rentner hierüber kann ich z.T. nachvollziehen.

Für mich als "West-Berliner" ist es hart mitanzusehen, wie auch der "westliche" Eishockey-Verein wieder mal kaputtgegangen ist. Jetzt soll noch die DH abgerissen werden und TeBe zieht sich wohl langsam aber sicher (?) aus dem geliebten Mommse zurück......pfffffhhhh.

Ich bin 1977 als 10-jähriger zu TeBe gekommen und habe dem Verein (fast) immer die Treue gehalten, nicht wegen Politik und auch nicht wegen Identität. Ob der Verein nun im Scheunenviertel gegründet wurde oder nicht, ist mir, ehrlich gesagt, wurscht. TeBe ist einfach "mein" Verein - daß die Ost/West-Karre in den 90ern so dazu kam, war mir ganz recht aber nicht entscheidend.

Für mich ist TeBe jetzt ein Verein für alle Berliner, ich selbst bleibe aber fest in der Charlottenburger und West-Berliner Tradition verwurzelt, egal wo und warum der Verein letztendlich gegründet wurde und sollte ich irgendwann der einzige im weiten Rund irgendeines Stadions mit dieser Meinung sein, ist es eben so.

Und jetzt könnt ihr mich schlachten....... aber nicht wehtun....hihi... :-)

UNVSU ! Forza TeBe !
matze
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Beitrag von matze »

schlachten würd ich dich nicht, stimme dir in manchen teilen sogar zu, zum beispiel dem, dass in der letzten saison der support zu ungunsten der "politischen meinungsäußerung" oder dem, was die sich äußernden dafür halten, gelitten hat. das ist sicher etwas, was sich in dieser saison regulieren muss, aber dies ist nicht der richtige ort, das zu diskutieren.

was ich allerdings nicht nachvollziehen kann, sind diese westberliner befindlichkeiten. ich bin zugezogener, wie die meisten im block e, und habe somit vielleicht auch nicht das näschen dafür. allerdings scheint mir die westberliner beharrlichkeit auf die sektorenherkunft keine allgemeine "berliner krankheit" zu sein, denn meine westberliner freundin zeigt keinerlei symptome. wie dem auch sei, fakt ist, und das ist unumkehrbar, dass der verein leute aus ganz berlin, ja ganz deutschland anzieht (wenn ich an david und hope etc. denke), und sich somit nicht als westberliner verein, sondern sich höchstens als im ehemaligen westberlin verorteter verein sehen kann. in der diskussion um die identität des vereins sehe ich diese frage auch als eher unwichtig an, denn keiner von uns will, dass nur westberliner zu TeBe gehen.
im großen und ganzen muss ich firestarter zustimmen: wir sollten uns überlegen, welche entwicklung wir für unseren verein wollen, wer wir als fans und vereinsmitglieder sind und wer wir sein wollen und wie wir unsere ziele erreichen können.
ich bin mit den entwicklungen, die seit mittlerweile etwas mehr als zehn jahren bei TeBe und im umfeld stattfinden im großen und ganzen zufrieden, vor allem, weil wir ein korrektes umfeld haben aufbauen können, ohne den verein einer völligen st.paulisierung zu unterziehen. dennoch werden die nächste(n) saison(s) bis zum regionalligaaufstieg entscheidend für die fankultur und den verein sein. darüber sollten wir uns auf einem evtl. treffen fans-vorstand auch gedanken machen.
a man can have no greater love than give 90 minutes to his friends!

http://merely-thinking.blogspot.com
firestarter

Beitrag von firestarter »

Wie wäre es denn, vielicht unabhängig von dem eventuellen Treffen mit dem Vorstand ein Fantreffen zu machen im Laden oder wo auch immer um sich über das Thema auszulassen?
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