Anlass für das Bekenntnis des Vorstandsvorsitzenden war die Präsentation des Buches Der FC Bayern und seine Juden von Dietrich Schulze-Marmeling. Der Sporthistoriker arbeitet darin auf, wie sehr die frühe Geschichte des heutigen Rekordmeisters von Münchner Juden geprägt wurde. Allen voran durch Kurt Landauer: Er war bis 1933 dreimal Präsident der Bayern, floh nach einer Zeit im KZ Dachau 1939 in die Schweiz und verlor seine Familie in den Konzentrationslagern.
Trotzdem kehrte er nach dem Krieg nach München zurück und baute den FC Bayern wieder auf. Landauer stand für den weltoffenen Charakter des Vereins: "Die Bedeutung des FC Bayern bestand darin, dass er Juden nicht nur willkommen hieß, sondern ihnen auch keine geringeren Aufstiegsmöglichkeiten bot als ihren christlichen Klubkameraden", urteilt Schulze-Marmeling.
Trotzdem war dieses jüdische und liberale Erbe für den Klub lange Zeit kein Thema, zu sehr blendeten die glorreichen vergangenen 30 Jahre. Erst Mitglieder des Fanklubs "Schickeria" holten Landauer und das jüdische Erbe des Vereins in den vergangenen Jahren aus der Vergessenheit, durch Aktionen im Stadion, mit Fußballturnieren und Geschichtswerkstätten. Der Bayern-Vorstand reagierte spät: 2009, zum 125..Geburtstag Kurt Landauers, besuchte Rummenigge die KZ-Gedenkstätte in Dachau, 2010 spendete der Verein dem TSV Maccabi 25.000 Euro für den Bau des "Kurt-Landauer-Sportplatzes".
"Stolz auf die jüdische Vergangenheit"
"Stolz auf die jüdische Vergangenheit"
Well done Bayern...