Eine Veranstaltung von und mit TeBe
Film und Diskussionsabend mit Tanja Bubbel und Almut Sülzle
Das öffentliche Bild vom Frauenfußball ist von einer sexistischen Grundhaltung geprägt: Er wird allgemein als langsamer, weniger physisch, technisch anspruchsloser und somit weniger attraktiv im Vergleich zum Männerfußball beschrieben. Hier greifen die Mechanismen von Sexismus, d.h. der Diskriminierung auf Grund von Geschlecht, doppelt: zum einen in der Unterscheidung von „Frauenfußball“ gegenüber “normalem” (Männer-)Fußball, zum anderen in der Darstellung von Frauen als weniger begabt. Im aktiven Spiel wie auch im Vereinswesen und in der Fanszene ist das Männliche dominant und gilt als Norm schlechthin. Fußball, der deutsche Nationalsport, spiegelt damit häufige die gesellschaftliche Geschlechterhierarchie wieder.
Die Dokumentation „Die schönste Nebensache der Welt“ von Tanja Bubbel erzählt die ersten vier Jahrzehnte des Frauenfußballs in Deutschland. „Damenfußball“, wie es zunächst in den fünfziger Jahren hieß, galt als „unästhetisch“ und zu gefährlich für Frauen. 1955 verbot der Deutsche Fußball-Bund seinen Mitgliedsvereinen die Führung von Damenfußball-Vereinen und das Überlassen von Plätzen und Sporteinrichtungen. Doch die fußballbegeisterten Frauen, die insbesondere nach 1954 den „Helden von Bern“ nacheifern wollten, ließen sich nicht entmutigen und bestritten selbstorganisierte, inoffizielle Länderspiele vor großem Publikum. Erst 1970 wurde Frauenfußball offiziell vom DFB zugelassen.
Nach der Vorführung der Dokumentation wird es eine Diskussionsrunde zum Thema geben, an der neben der Regisseurin Tanja Bubbel auch die Kulturanthropologin Almut Sülzle sowie Vertreterinnen und Vertreter von SOCCER SOUND (LSVD Berlin-Brandenburg e.V.), Discover Football, Tennis Borussia Berlin, Türkiyemspor Berlin sowie von der Initiative „Fußballfans gegen Homophobie“ teilnehmen.
Wann: 07.03.2013
Uhrzeit: 19:00
Wo: Tristeza | Pannierstr. 5

