Maro hat geschrieben:Vielleicht bin ich ja empfindlicher geworden, aber mein subjektiver Eindruck ist, dass bei uns in den letzten Jahren viel mehr gepöbelt und geprollt wird und zwar bei fast jeder Gelegenheit. Das ist teilweise nicht viel weniger eklig als bei Erna oder Nordsachsen.
Woran soll sich das fest machen? Meines Erachtens wirklich absoluter Unsinn ... oder eben ein subjektiver Eindruck. Wobei ich mich dabei frage, auf welchen aktuellen Erfahrungen der Vergleich mit Nordsachsen und Erna beruht.
Abgesehen davon sollte man die Probleme nicht nur auf die Platzverweise beschränken, auch wenn diese die Probleme gut veranschaulichen. Wenn wir unser spielerisches Potential abrufen und eine ensprechende Überlegenheit erzeugen würden, dann könnte man auch selbstbewusster (= gelassener) in die Spiele gehen.
Und was die Stimmung am Spielfeldrand angeht - das müsste sich ja eher negativ auf unsere Gegner auswirken, als unsere Jungs unter Stress zu setzen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das nicht der Auslöser unserer gegenwärtigen Situation ist.
"Ist denn heute mal Stimmung?" G. Freier (Ältestenrat und Vereinsretter a. D. ) "Sehr unangenehme Menschen hier." Johnny B. (Möchtegern-Aufsichtsrat a. D. )
Vielleicht reagieren auch einige Schiedsrichter vor so einer Kulisse anders.
Wenn ich es halbwegs richtig im Kopf habe, waren unsere Lieblingsschieris fast immer welche, die auch in höheren Ligen pfeifen und damit ein anderes Zuschauerpotenzial gewohnt sind.
Vielleicht sollten wir auch Werner Lorant zurück holen, dann traut sich kein Schiedsrichter mehr, auch nur an irgend eine Karte zu denken.
Aber der Schiedsrichter hat doch keine Wahl bei derartigen Unsportlichkeiten unserer Jungs. Es geht ja nicht um strittige Strafstöße, sondern um Platzverweise wegen Beleidigung, grobem Foulspiel, sowie diverse gelbe und gelbrote Karten wegen Meckerns. Also ich habe nicht den Eindruck, dass wir von den Schiedsrichtern massiv benachteiligt werden. Vermutlich war auch sogar die Rote gegen Bongartz berechtigt, aber während des Spiels möchte man sowas natürlich nicht glauben.
Dass Schiedsrichter vielleicht etwas nervöser sind angesichts der größeren Kulisse, ist verständlich, lässt sich aber nunmal nicht vermeiden. Wir können ja schlecht alle einfach zuhause bleiben.
Markus hat geschrieben:Aber der Schiedsrichter hat doch keine Wahl bei derartigen Unsportlichkeiten unserer Jungs. [...] Vermutlich war auch sogar die Rote gegen Bongartz berechtigt, aber während des Spiels möchte man sowas natürlich nicht glauben.
Mit Verlaub, aber das ist einfach mal ausgemachter Unsinn. Nehmen wir nur mal die jüngsten drei Beispiele Benny, Thoko und Kirsche. In allen drei Fällen wurde auf den Rängen richtig abgekotzt über die jeweiligen Aussetzer, da wurde ohne Ende geflucht, und das ging eben nicht die Bohne an die Adresse der Schiris. Das war im Fall Bongartz anders, weil da niemand, und die Sicht auf die Situation war von unseren Rängen aus ziemlich unversperrt, mehr gesehen hat als handelsübliches Zweikampfverhalten, im schlimmsten Fall gelbwürdig. Insofern finde ich die sinngemäße Aussage 'irgendwas wird der schon gemacht haben', nur weil sie gerade so prima in die Argumentationslinie passt, reichlich fragwürdig. Bongartz' Herausstellung war im übrigen auch der einzige Platzverweis, bei dem die TeBe-Bank interveniert hat. In den drei vorangegangenen Situationen haben die Spieler massiv auf die Mütze bekommen, zurecht.
Klar haben wir nichtsdestotrotz ein massives Problem an diesem Punkt und klar kann man über die Gründe diskutieren. Dass ich die Zusammensetzung des Kaders in Hinblick auf das Thema Disziplin für nicht optimal halte, hab ich ja schon öfters gesagt. Auch stimme ich Luette zu, dass die Spielführerbinde von jemandem getragen werden sollte, der in hitzigen Situation deeskalatorisch einwirken kann. Aber hier wird weitestgehend so getan, als sei die Niederlage in Rudow verursacht durch eine heillos undisziplinierte Truppe, und nicht durch eine mehr als fragwürdige Schiri-Entscheidung, was in der Beurteilung des Spiels aber keine Rolle mehr zu spielen scheint. Wie die Trainerdiskussion insgesamt zunehmend esoterische Züge annimmt, was schade ist. Insofern bin ich auch nicht traurig, dass ich gerade so wenig Zeit für den Kanal hab.
Die rote Karte für Bongartz habe ich nicht gesehen, aber einige Nebenleute meinten, dass er mit dem Ellenbogen geschlagen hat. Ich stand zu dem Zeitpunkt noch auf der Gegengerade und der betroffene Rudower Spieler (Nr. 3) hatte so etwas eine Beule am Auge, sowas kommt ja auch nicht von ungefähr.
als für mich realistisch angesehen. Die Leistung in Rudow war insgesamt schlecht, auch, als wir noch vollzählig waren.
Ich schreibe ganz offen, dass ich das Problem beim Trainer sehe.
Dass du dann aber gleich in eine ganz persönliche Melancholie verfällst
Wie die Trainerdiskussion insgesamt zunehmend esoterische Züge annimmt, was schade ist. Insofern bin ich auch nicht traurig, dass ich gerade so wenig Zeit für den Kanal hab.
halte ich für übertrieben und das halte ich für schade. Es gibt in meinen Augen keinen Grund, dass sich irgendwer persönlich angegriffen fühlen muss.
Zu guter letzt jedoch noch:
In den drei vorangegangenen Situationen haben die Spieler massiv auf die Mütze bekommen, zurecht.
Offenbar nicht massiv genug. Oder eher die Frage, warum sie nicht schon früher auf die Mütze bekommen haben. Die Wiederholungstäter scheinen ja nicht wirklich draus zu lernen.
Melancholisch? Persönlich angegriffen? Keine Sorge, weder noch. Sondern erleichtert, dass die Massen entgegen ihrer sonstigen Gewohnheiten ausnahmsweise mal nicht "Bungle raus" skandieren und ich vorübergehend aus der Schusslinie bin. ;)
Nichtsdestotrotz finde ich weite Teile der bislang gehörten Anklagepunkte schon auf recht wackligen Füßen stehend und eher auf vagem Bauchgefühl basierend. Längere Ausführungen zu einzelnen Punkten spar ich mir so kurz vorm Schnöselsektfrühstück, kann allerdings nicht verhehlen, dass mich Aussagen wie die, es sei klar, dass man mit dieser Truppe "aufsteigen MUSS", schon erstaunen. Auch wenn wir Akteure mit höherklassiger Erfahrung von Schweden bis Spanien in unseren Reihen haben, auch wenn wir bereits unter Beweis gestellt haben, dass wir einen gepflegten, flotten Ball durchaus spielen können, sollte man das Potenzial der Mannschaft jetzt auch nicht komplett überschätzen. Soweit ich weiß, haben etwa der Berliner SC, Mahlsdorf und Zehlendorf tiefer in die Tasche gegriffen als wir und einen entsprechenden Gegenwert aufzubieten (Robben, Zorn, Mentes, ......). Zehlendorf tut das bekanntlich schon seit Jahren, ohne das erwünschte Resultat (trotz ausgetauschter erfolgloser Übungsleiter). Ich habe vor der Saison auch keine Experten gehört, die uns zum absolut dominierenden Top-Favoriten ausgerufen hätten - laut FuWo beispielsweise sind wir Kandidat (!) auf einen der vorderen (!) Plätze). Weshalb hier vorausgesetzt wird, dass das, was bei Zehlendorf oder eine Liga höher bei Bowling jahrelang nicht funzte, bei uns auf Anhieb per Knopfdruck hinhaut und sieben Punkte Rückstand quasi die Apokalypse mit der Notwendigkeit zum sofortigen Eingreifen bedeuten, ist mir, bei aller Sehnsucht nach mal wieder einer Aufstiegsparty, eher nicht begreiflich. Aber ich weiß schon - es geht natürlich nicht um die sieben Punkte oder die beiden Niederlagen, sondern, wie immer, nur um das "wie". Und überhaupt, Stern 1900 mit seinen bescheidenen Mitteln..... ;)
Ich finde, bei allem Frust beispielsweise hinsichtlich der Disziplinproblematik und dem offensichtlich zunehmend wachsenden Wunsch nach einer pädagogisch wertvoll abstrafenden Trainerhand, diese Debatte mehr als deplaziert, erst recht zum jetzigen Zeitpunkt. Hier werden einfach mal "12-13 Punkte Rückstand" für den Fall des 'Nichthandelns' an die Wand gemalt und gleichzeitig suggeriert, ich hingegen halte dies für den Fall des 'Handelns' (weniger euphemistisch formuliert: Schatte vor die Tür setzen) für deutlich wahrscheinlicher. Hört euch doch mal in der Mannschaft um, die Spieler schwören auf den Trainer - auf einen vermeintlich psychologisch befreienden Effekt einer Trainerentlassung zu setzen wäre aus meiner Sicht völliger Nonsens - das Gegenteil wäre der Fall.
Und so sehr mich unsere Hilflosigkeit auf KR ankotzt (man kann es gar nicht oft genug betonen: bislang NULL Punkte für uns auf diesem Belag, auf Naturrasen gleichzeitig ungeschlagen), so sehr vertraue ich darauf, dass wir in den kommenden Spielen unsere Stärken wieder voll ausspielen werden können. Ich bin ziemlich überzeugt, dass der Rückstand zur Tabellenspitze bis zum Winter nicht etwa anwachsen, sondern schrumpfen wird. Der Zug wird im Dezember keineswegs abgefahren sein. Die anderen, die im Vergleich zu uns angeblich viel mehr aus ihren Möglichkeiten und sowieso alles richtig machen, werden abwechselnd Ähnliches oder Schlimmeres durchmachen wie wir. Weder Zehlendorf und erst recht nicht Mahlsdorf werden souverän davonmarschieren. Ohne die jüngsten zwei Partien schönreden zu wollen, finde ich Hysterie momentan jedenfalls absolut kontraproduktiv. Und bevor ich diese durch zuviel contra nur noch zusätzlich anfache, halte ich ab sofort wieder die Klappe und freue mich auf die morgigen drei Punkte!
Mir persönlichen ging es weniger um Hysterie, als vielmehr darum, die Debatte überhaupt zu führen. Im Sommer wurden einigen Fragen nicht gestellt, die nach zwei Jahren Abstiegskampf (!) durchaus angebracht gewesen wären. War auch okay... wenn die Probleme aber nun trotz Verstärkungen und breiterem Kader wieder die exakt gleichen sind (displinlosigkeit, kunstrasenschwäche, fehlende Konstanz. ...) dann muss es erlaubt sein, eine entsprechende Diskussion anzuregen.
"Ist denn heute mal Stimmung?" G. Freier (Ältestenrat und Vereinsretter a. D. ) "Sehr unangenehme Menschen hier." Johnny B. (Möchtegern-Aufsichtsrat a. D. )
Ich hatte den Einduck, dass die Frage im Sommer durchaus gestellt wurde. Und das, auch wenn die Antwort anders ausgefallen wäre, war aus meiner Sicht der weitaus günstigere Zeitpunkt für diverse ja durchaus nachvollziehbare Abwägungen. Aus einer ganzen Reihe von Gründen wären die Vorzeichen für genau die gleiche Weichenstellung jetzt natürlich ungleich ungünstiger. Insofern würde ich die Analyse sogar erst im Frühjahr vornehmen, dann aber endlich mal wieder mit ausreichend Vorlauf eine Entscheidung treffen. Das gab es in den vergangenen 15 Jahren TeBe so gut wie nie. Und als das mal der Fall war (2009), hat sich das auch gleich ausgezahlt.
Die Spieler haben mit ihren diversen Undiszipliniertheiten für die vielen Platzverweise gesorgt. Ob da mal ein diskutabler darunter war oder nicht macht bei der Masse echt kein Unterschied. Es ist jetzt die Aufgabe eben jener Spieler mit tadellosem Verhalten den Ruf als Meckertruppe, den man dann halt auch irgendwann weg hat, wieder gut zu machen. Verdammt, das sind alles erwachsene Menschen! Der Trainer hat jedenfalls nicht die Aufgabe nicht vorhandene Kinderstuben zu kompensieren. Konsequenz kann nur sein: Wenn ein Spieler durch sein Verhalten der Mannschaft mehr schadet als nützt, muss man sich von ihm trennen. Die Entscheidung, wann dieser Punkt gekommen ist, liegt allerdings dann beim Trainer.
Und persönlich:
Als Schiedsrichter kotzt mich dieses Rumgepöbele und Rumgemacker auf dem Platz erst recht an. Als Fan und Mensch aber auch.