05.06.16 - BSV Hürtürkel vs TeBe - ohne mich

[ping-pong-alex]

es ist bitter und schade, dass unser letztes auswärtsspiel gegen einen verein geht, für den ich freiwillig keinen pfennig zahlen werde;

nicht vergessen: wie der verein gegen uns den eintrittspreis verdoppelt hatte;

nicht vergessen: nähe zu den " grauen wölfen", sofern die medienberichterstattung korrekt ist

warum soll ich also ein paar pfennige ausgeben?


wir sehen uns gegen Schöneiche

[schweden-klaus]

aber so schön und so locker wie wir derzeit spielen und mit dieser tollen Stimmung im team freue ich mich auf jede der restlichen 180 tb-minuten und ziehe spielschauen dem boykott eindeutig vor.

[ping-pong-alex]

kann ja jedeR so entscheiden, wie sie/er es mag: ich habe nur publik gemacht, dass ich das spiel bewusst boykottiere und nicht deshalb fehle, weil ich keinen bock odere keine zeit habe.

den dritten punkt hatte ich vergessen zu erwähnen: antisemitische ausfälle gegenüber unsere nachbarn von TuS Makkabi

es ist einfach ein "gesamtpaket" wo ich mir das spiel "einfach schenke": und ich gehöre ja nicht zu der fraktion, die einen boykott inflationär befürwortet.

[Gerd]

@ppa Ich kann Deine Beweggründe gut verstehen und hatte selbst auch darüber nachgedacht, mir dieses Spiel zu schenken.
Letztendlich werde ich aber hingehen. Es besteht die begründete Hoffnung meinerseits, daß dieser Fascho-Verein so richtig abgeschossen wird und da will ich dabei sein.

[snuvkin]

Der Hertzbergplatz an der Sonnenallee, auf dem Hürtürkel seit dem Oberliga-Aufstieg spielt, hat übrigens eine traurige Vergangenheit: Ab 1942 bestand in der damaligen Braunauer Straße 181-189 (heute der Sportplatz und die danebenliegende Kleingartenanlage) ein Zwangsarbeiterlager. Ab 1944 war es offizielles Außenlager des KZ Sachsenhausen, die Nazis hielten dort zuletzt rund 500 Jüdinnen aus Polen, der Tschechoslowakei und Wien gefangen, die zuvor bei der Selektion in Auschwitz als arbeitsfähig eingestuft worden waren. Die Gefangenen mussten in Zwölf-Stunden-Schichten im Werk der "National Krupp Registrierkassen GmbH" (vermutlich der Gebäudekomplex nebenan in der Thiemannstraße, in dem heute unter anderem das Finanzamt untergebracht ist) Munition herstellen.

Das Bild unten (Quelle: http://ncap.org.uk/NCAP-000-000-008-958) wurde im September 1943 aus einem Flugzeug der Alliierten aufgenommen. Auf der rechten Seite, einen Block unter dem Kanal, ist als Rechteck der Sportplatz zu erkennen. Dort befanden sich die Unterkunft der Wachmannschaften und wohl auch der Appellplatz. Rechts davon, auf dem heutigen Kleingartengelände, sind parallel zueinander die fünf Gefangenenbaracken zu sehen.


Die Informationen stammen aus einem Beitrag des Historikers Jochen Spielmann in einem Sammelwerk des Bezirksamtes ("Zehn Brüder waren wir gewesen. Spuren jüdischen Lebens in Neukölln"). Vor Ort gab es in den Neunzigern als Denkmal eine Lichtinstallation, die aber nicht mehr in Betrieb ist. Abgesehen vom Namen des Kleingartenvereins ("National Registrierkassen - NCR Kolonie e.V.") weist heute also nichts mehr auf die Vergangenheit hin. Ich fände es deshalb schön, wenn wir nächsten Sonntag in irgendeiner Form an die Gegangenen erinnern könnten.

[ping-pong-alex]

https://www.youtube.com/watch?v=uWs1-2foKoo

[radikalemitte]

Wer nicht zu Hürtürkel will, kann ja stattdessen zur Zwoten nach Britz kommen.

Und wer sich ein, zwei leere Bierkisten o.ä. mitnimmt kann wahrscheinlich auch von der Weserstraße über die Mauer gucken. Sowas hat bei Hürtürkel ja fast schon Tradition...

[Gerd]

MWn. grenzt der Platz nicht an die Weserstraße, da ist noch ein Grundstück zwischen. Über/durch den Zaun gucken ist, glaube ich, an keiner Stelle wirklich möglich. Leider.

Aber die zweite freut sich sicher über Fans.

[Eckfahne]

Der Platz grenzt an die Weserstraße. Keine Ahnung wie es heute aussieht, aber vor Jahren und Jahrzehnten, als zum Beispiel Tasmania dort gespielt hat und ich dort diverse Spiele guckte (u.a. auch die jährlichen Prominentenspiele mit Hänschen), konnte man, wenn man wollte über diese weiße (ich glaube es waren sogar Eternitplatten) Wand rüberschauen (Weserstraßenseits). Ob da jetzt noch irgendwas als Sichtschutz dazugebaut wurde weiß ich allerdings nicht, war schon ewig nich mehr da.

[snuvkin]

Die Wand ist noch da. Wer zwei Meter groß ist oder einen Hocker oder einen Spiegel mitbringt, kann trotzdem was sehen.