Uff, nach 14,5 Stunden wieder Zuhause. Gutes Gefühl.
Zunächst mal ein dickes Dankeschön an Norbert für eine unterhaltsame, gemeinsame Kurzreise nach Dresden - ein schöner Tag.
Gegen 7 Uhr 30 starteten wir am Südkreuz zwar nur zu zweit (allen Nicht-Anwesenden sei hiermit verziehen, schon ok

In Dresden blieb durch die rechtzeitige Abfahrt in Berlin genügend Zeit um gemütlich durch die Fußgängerzone zu schlendern, sich etwas zu stärken und den Turm der Kreuzkirche zu erklimmen, um von dort das verschlafene Städtchen an der Elbe zu überblicken. Norbert spendete übrigens für den Kommunismus (Insider!).
Mit der Tram ging's dann zum Stadion, bzw. bis kurz davor. Als wir eine Passantin nach dem Weg fragen wollten, hatte diese uns schon fast an die Hand genommen und erklärte, sie wolle auch zum Spiele und nehme uns nun mit. Gesagt getan. Auf dem wahrlich kürzesten Weg brauchten wir nur 5 Minuten zur Anlage, wobei diese Zeit ausreichte der Dame etwas beim Schwatzen zuzuhören. Sie geht seit 48 Jahren zu Hühnerhof und wenn halt grad nichts los ist, dann eben auch zu Dresden-Nord. (Zumal die Söhne des Präsidenten wohl mal ihre Schüler waren - die Welt ist ein gottverdammtes Dorf.)
Das Spiel fand letztlich auf dem direkt neben dem Jägerpark-Stadion gelegenen Kunstrasen statt, wo wir an der Kasse schon von freundlichen Ordnern begrüßt wurden, die sich freuten, dass Fans aus Berlin die Reise angetreten haben. In einem kurzen Gespräch erfuhren wir, wie das Stadion - nicht mehr als eine große Senke in der Landschaft - im Falle des Aufstiegs regionalligatauglich gemacht werden würde. Da wartet noch einiges an Arbeit.
Bei teilweise starkem Wind, aber überwiegend trockener Witterung verbrachten wir die folgenden 2 Stunden auf der Anlage, zusammen mit 80 weiteren Zuschauern, für die berechtigterweise ein Testspiel gegen TeBe die einzig vorstellbare Beschäftigung am Samstag war.

Während die Mannschaften den Platz betraten zündete der lila-weiße Fanblock ein noch nie dagewesenes Feuerwerk ab, was in seinen Dimensionen andere Fangruppierungen lächerlich erscheinen lässt. Allein die Aufzählung der verwendeten Utensilien lässt aufhorchen: 4 Wunderkerzen!!! Verschwendungssüchtig wie wir sind, wurde das Spektakel nach Spielende nochmals wiederholt.
Ausser uns beiden waren übrigens noch Mister Geschäftsstellenleiter, der Busfahrer, Casino-Micha und ein allseits bekannter Zeitgenosse aus den Reihen der Haupttribünen-Fans anwesend.
Zum Spiel: Die erste Viertelstunde war insgesamt unter "Abtasten" zu verbuchen, obwohl in diesem Zeitraum beide Teams bereits ihren ersten, bzw. auch schon letzten Treffer verbuchen konnten. Viele Pässe kamen nicht an, landeten im Aus oder gingen an den Gegner. In der 5. Minuten begleitete Kessler seinen Gegenspieler bis in den TeBe-Strafraum, drängte ihn zur Grundlinie ab und versuchte dort zu klären. Der Ball ging ins Toraus, es hätte also Ecke geben können, aber der Gegenspieler fiel bei dieser Aktion etwas emotionsgeschwängert um. Die ansonsten sicher agierende Schiedsrichterin zeigte auf den "Punkt", eine eher schmeichelhafte Entscheidung.
Der Schütze schoss gezielt ins rechte untere Eck, wobei der Ball einen Tick schneller war als Manu, der die Ecke ahnte. Der erste TeBe-Treffer war dann aber auch eher aus der Kategorie "Im Ligabetrieb passiert der Abwehr sowas nicht". Wie im Ticker beschrieben eine schöne Kombination nach zentralem Abschlag von Manu, aber die Verwertung im Dresdener 16er erinnerter doch stark an Billard.
TeBe konnte in der Folge eher spielerische Akzente setzen und nette Kombinationen herausspielen, die sich erfreulicherweise nicht auf eine Angriffsseite beschränkten. Dresden nach vorne für meinen Geschmack etwas ideenlos und letztlich auch zu unentschlossen, wenn es um das Ausspielen unseres vielbeinigen, kompakten Mittelfelds ging. Stärker waren sie über ihre linke Flanke, wobei das zu relativieren ist, da man hier eher unsere Spieler in die Pflicht nehmen muss. Die entsprechenden Gegenspieler waren Prymula im Mittelfeld und Kessler in der Abwehr. Beide wirkten lange Zeit sehr unsicher und 2-3 Chancen über ihre Abwerseite, die Manu jeweils aus eher spitzem Winkel toll halten konnte, gingen klar auf ihre Kappe. Ab der 30. Minute fingen sich beiden dann und agierten souveräner nach vorne, da sich nun auch die offensive Gesamtaufstellung auszahlte und TeBe minütlich mehr Druck aufbauen konnte. In der 35. Minute bekamen wir auf der rechten Seite des Strafraums (ca. 18 Meter Torentfernung) einen Freistoß zugesprochen, welcher von Mohra (!?) durch die Mauer gezirkelt wurde. Bis dahin konnte der Keeper noch parrieren, den Abpraller jedoch bekam Abdul vor die Füße und er konnte unbedrängt und humorlos draufhauen. YEEAAHH.
HALBZEIT