(leider mal wieder) antisemit. Beschimpfung gegen Makkabi

Meckerecke und Frittenfettwünsche
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Denis
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Beitrag von Denis »

so, ich hab jetzt mal telefoniert. also das spiel wurde nicht abgebrochen aber aufgrund der chaotischen zustände wurde die erste halbzeit früher beendet. 2 TeBe fans wurden des platzes verwiesen und der schiri hat die beschimpfung wohl nicht gehört, obwohl er direkt daneben stand. ansonsten läuft die partie aber normal weiter - mal gucken was das alles für nachspiele haben wird.
"In den letzten Jahren gab es sehr viele Sponsoren die sich wg. der Rothersgruppierungen von Verein wieder abgewendet haben."
Herr K.
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Beitrag von Herr K. »

Huch, da hatten wir wohl beide die gleiche Idee.

Ich habe zudem auch noch die Info bekommen, dass wohl die Nummer 2 von Viktoria einen schwarzen Spieler von Makkabi als "Scheiss Neger" beschimpft haben soll. Woraufhin einige Zuschauer laut geworden sind und teilweise auch die Laufbahn betreten haben sollen.
Die beiden vom Platz verwiesenen TeBe-Fans sollen zudem auch das Gelände nicht mehr betreten dürfen.
Am Rande des Spiels, was vor wenigen Minuten in die 2.Halbzeit gepfiffen wurde, gab es wohl auch bereits Diskussionen mit dem Vizepräsidenten von Viktoria.
Im Übrigen steht es 2:0 für Viktoria.
Auf Grund der Lage soll die Stimmung gerade etwas gedämpft sein.
Hokus pokus fidibus
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pusztapunk
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Avatar Beitrag von pusztapunk »

Wenn's was hilft: Strafanzeige wegen des Verdachtes der Beleidigung und Volksverhetzung gegen den Spieler mit der Nummer 2 erstatten, Zeugen sammeln und Gedächtnisprotokolle erstellen. Und das ganze noch einmal für die Sportgerichte!
Alles was in und um TeBe passiert wird im Lila Kanal abgesprochen und alles kommt auch so, wie es dort steht. Rainer L., Auskenner
Pedro
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Beitrag von Pedro »

Ich komme gerade von dem Spiel und einiges wurde hier ja schon geschrieben.

Vorneweg; unsere Aktion ist bei den Makkabi-Spieler und Verantwortlichen sehr gut angekommen. Dieses Feedback haben wir von Claudio Offenberg genauso wie von der Mannschaft des TuS Makkabi persönlich bekommen.

Sehr schade nur, dass so wenige BorussInnen den Weg nach Tempelhof gefunden haben; ich glaube wir waren gut 15. Von den Nulldreiern war leider überhaupt niemand da. Ich finde, dass unsere Aktion mehr Zuspruch verdient gehabt hätte, denn die, die da waren, durften heute ja persönlich erleben, was es heißt für Makkabi zu spielen.

Ansich war uns das Viktoria - Publikum im Vorfeld auch freundlich gesinnt. Man hatte den Eindruck, dass sie Verständnis für die Aktion hatten. Nach dem Spiel hingegen hielt sich das Verständnis für uns in Grenzen und man hörte im Vorbeigehen z.B. einen Mann der abfällig vom "Rosenthal-Bonus" sprach. Wie er das genau gemeint hat, konnte nicht ermittelt werden, aber freundlich hat er es sicher nicht gemeint!

Trotzdem möchte ich hier klar machen, dass das Problem heute sicher nicht das Publikum, sondern der Viktoria - Spieler mit der Nummer 2 war, der einen farbigen Makkabi - Spieler foulte und als dieser fiel ihm dann "Scheiß Neger" hinterher rief.

Klar, der betroffene Makkabi - Spieler veruchte daraufhin den Viktoria - Spieler zur Rede zu stellen, ohne dabei gewalttätig o.ä. zu sein. Daraufhin erhielt er von dem sichtlich überforderten Schiedsrichter die gelbe Karte. Auch klar, dass sich seine Mitspieler mit ihm solidarisierten. Was tat aber der Schiri? Er verwarnte zwei weitere Makkabi - Spieler wegen Meckerns; einen weiteren verwies er mit rot des Platzes.

Aufgrund dieser Ungerechtigkeit beschwerten wir uns lautstark beim Schiedsrichter, der nur ca. 5 - 10 Meter von uns entfernt stand. Er behauptete, diese Beleidigung nicht gehört zu haben, was sein kann, das will ich hier nicht beurteilen. Fakt ist, dass er sich dann extrem ungeschickt verhalten hat (siehe Kartenflut) und einer seiner Assistenten quasi für die Eskalation verantwortlich war, als er uns zurief: "Ruhe jetzt ihr Chaoten!"

Einige von uns haben daraufhin dem Schiri-Gespann zugerufen, dass sie anscheinend auf dem rechten Auge blind wären und, dass man in Deutschland anscheinend nicht dazugelernt hätte etc. Daraufhin ließ der Schiedsrichter den fälligen Freistoß für Makkabi nicht mehr ausführen und pfiff frühzeitig zur Halbzeit. Er erklärte gegenüber Viktoria dann, dass er nur wieder anpfeifen würde, wenn zwei der Störer (von uns) des Platzes verwiesen würden.

Respekt und Annerkennung für den Tanzbär Lila-Weiß, der als einer der vom Schiedrichter beschuldigten "Störer" dann mehr oder weniger freiwillig das Feld räumte, damit das Spieler weiter gehen konnte. Gleiches gilt für Stefan, der wenige Momente später ebenfalls das Feld räumen musste. Von meiner Seite aus VIELEN DANK! So war es nämlich möglich, dass das Spiel weiter gehen konnte, ohne dass wir morgen (hoffentlich) lesen müssen, dass böse "Linksradikale" für einen Spielabbruch verantwortlich waren.

Cludio Offenberg sagte wohl zu einem von uns: "Man solle hier Ursache und Wirkung nicht verwechseln!" und dem kann ich mich nur anschließen. Der Vizepräsident von Viktoria (Guido Schmitz) sprach zwar mit uns, in erster Linie um Stefan rauszuschmeißen, aber darauf angesprochen, was er gegen seiner scheinbar rassistischen Spieler zu unternehmen gedenke, äußerte er sich nicht verbindlich. Fakt ist, dass der Spieler mit der Nr. 2 bis zum Schlusspfiff auf dem Platz stand und nicht, wie von einem Betreuer angekündigt, ausgewechselt wurde. Soll heißen, hilfloser Umgang mit der Situation und dann auch noch Wort gebrochen.

Als Schlussinfo noch folgendes: Makkabi wechselte zur Halbzeit den farbigen Spieler aus, der beleidigt wurde, weil dieser völlig fertig war und wohl mental nur schwer in der Lage gewesen wäre, das Spiel zu Ende zu führen. Wer kann ihm das nach dieser Beleidigung verdenken?

Ich persönlich bin traurig, dass wir das miterleben "mussten", denn es drängt sich mir der Verdacht auf, dass Viktoria anscheinend auch nicht wirklich ganz "koscher" ist. Schließlich gab es bereits einen Spieler, der in der Vergangenheit antisemitisch aufgefallen ist, nun kommt ein rassischtischer Spieler dazu!

Auf der anderen Seite ist es natürlich auch "gut", dass wir das heute miterleben haben, was Makkabi anscheinend regelmäßig passiert!

Fazit: Zu wenige BorussInnen, schlechtes Schirigespann, ein überforderter Viktoria - Vizepräsident und eine Viktoria - Mannschaft, die es anscheinend nicht zu stören scheint, einen solchen offensichtlich rassischtischen Spieler in ihren Reihen zu haben!
Zuletzt geändert von Pedro am 21.04.08 14:36, insgesamt 1-mal geändert.
the Brain
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Beitrag von the Brain »

@ Pedro sehr gute einschätzung vom geschehen!
und danke an tanzbär und stefan.
Maegs
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Beitrag von Maegs »

Es ist einfach zum Kotzen. Danke, dass ihr da wart und dem Makkabi-Spieler wenigstens Solidarität zeigen konntet.
Aurinko paistaa risukasaankin.
tanzbaer.lilaweiss

Beitrag von tanzbaer.lilaweiss »

Es folgt ein Mammuttext, dem weniger Interessierten sei das weiterscrollen empfohlen.

Zunächst meinen Dank an Pedro für die sehr gute Schilderung. Um die Sache ganz korrekt nachzuvollziehen, sollte erwähnt werden, dass die Beschimpfung des gefoulten Spielers wohl eine Reaktion darauf war, dass der Gefoulte - dessen Beine noch zwischen denen des ihn foulenden Spielers waren - etwas nachhakelte. Zumindest nach meiner subjektiven Einschätzung und ohne das darauf folgende beschönigen zu wollen.

Zu den Vorwürfen gegen mich:

1. Entstehung

Zu Gute gehalten, dass der Schiedsrichter die Beleidigung tatsächlich nicht gehört hat (?) und dass die Protestäußerungen der Makkabi-Spieler tatsächlich Kartenwürdig waren (?), so sollte man doch die Souveränität erwarten können, dass der Schiedsrichter mal eine Minute die Gemüter abkühlen lässt und nicht in so einer Situation mit Karten gegen die protestierenden Makkabi-Spieler um sich wirft, zumal er ja auf die schwerwiegende Beleidigung hingewiesen wurde. Nun also noch zu Gute gehalten, dass dieser Mangel an Souveränität keine Absicht war (?) ist bis jetzt unsere und insbesondere meine emotionale Erregung noch zu hinterfragen.

2. Verlauf

Sicher war es keine gute Idee von mir, die Sperre zu überwinden und die Tartanbahn zu betreten, um meinem Unmut verbal Luft zu machen. :oops: (Der Lange war übrigens zu diesem Zeitpunkt schon auf der Bahn, da er gerade vom Bierholen zurückkam). Dass der Schiedsrichter hier schon als politisch rechtsextrem klassifiziert wurde (?)mag auch noch hinterfragbar sein, was aber dann vom Schiri folgte war der Gipfel. Wie bereits erwähnt, waren nun zwei Borussen (einer davon ich selbst) auf der Tartanbahn und beteiligten sich an der allgemeinen verbalen Aufregung, machten aber keine Anstalten, sich der Szenerie zu nähern, sondern fixierten den Abstand zum Schiedsrichter auf 5-10 Meter. Somit musste der Schiedsrichter zu keiner Zeit um seine Sicherheit besorgt sein. Es folgte nun die Aufforderung an die beiden „Störer“ sich hinter die Barriere zurück zu begeben. Wer nun aber annimmt, der Schiri würde daraufhin einen Moment Zeit vergehen lassen, um zu sehen, ob die angesprochenen Zuschauer der Aufforderung nachkommen, oder gar Anstalten machen, jemanden um Hilfestellung bei der Beruhigung der Aufgebrachten zu ersuchen, der sehe sich bitter enttäuscht. Sage und schreibe 5 Sekunden nach der erwähnten Aufforderung an uns und noch bevor es die Möglichkeit gab, zu entscheiden, ob man dieser Aufforderung nachkommen solle, wandte sich der Schiri ohne weiteres dem Ausgang zu und verließ mit seinen Assistenten den Platz. Spätestens hier unterstelle ich dem Un.parteiischen die Absicht, den TuS Makkabi bewusst schädigen zu wollen, da wir ja in diesem Moment als Anhänger dieses Vereins gelten mussten. Gewahr der Tatsache, dass offenbar der Mann mit der Pfeife nun insbesondere mein Verhalten bewusst dazu ausnutzen wollte (Ich bin sonst kein Anhänger der „Ach wir Armen werden verfolgt – Weltsicht“ aber dies war doch sehr offensichtlich), dem TuS einen Spielabbruch anzulasten, entbrannte in mir heißer Zorn und ich verfolgte das Schiedsrichtergespann bis auf etwa 5 Meter Distanz und unterstellte dem Schiedsrichter – wie ich finde zu Recht – eine politisch rechte Gesinnung und warf ihm vor, dass er ja nur auf die Gelegenheit zum Spielabbruch gewartet hätte. Als die Schiedsrichter das Platzgebäude betreten hatten und 2-3 Meter im Flur verschwunden waren, schloss ich die Tür hinter Ihnen – etwas unsanft mit dem Fuß. :wink: Nachdem ich mich nun auf den Platz zurück begeben hatte, wurde ich zunächst von Norbert, der sich wohl um Schlichtung bemühte – darauf hingewiesen, dass meine Abwesenheit Bedingung des Un.parteiischen sei, die Partie fortzusetzen. Dies wurde von ihm in kurzem Abstand folgenden Vertretern des Vereins Victoria bekräftigt. Selbstredend kam ich der Aufforderung unverzüglich nach. Mein Kompromissvorschlag, am äußeren Ende des Geländes als „Zaungast“ die Partie weiter zu verfolgen, wurde abgelehnt (ich solle das Gelände vollständig verlassen), meine Nachfrage, ob dies als Hausverbot zu werten sei, bejaht. Habe ich für diese Maßnahme gegen meine Person noch etwas Verständnis, kann ich dies gegenüber dem Langen, der sich absolut friedlich verhalten hat, nun gar nicht mehr nachvollziehen. Am Ausgang des Geländes wurde ich von dem Vereinsverantwortlichen, der mich hinauswarf, noch nach meinen Personalien gefragt, angeblich um gegen den Victoria-Spieler vorzugehen (ja, ja und TeBe spielt 2012 in der 1. Bundesliga). Ich zog es jedoch vor, ihm nahe zu legen, zur Personalienfeststellung die Polizei hinzuzuziehen, worauf er jedoch verzichtete.

Somit besteht die Reaktion auf diesen Vorfall seitens des Vereins Victoria lediglich aus zwei Hausverweisen gegen protestierende Zuschauer und einem Lippenbekenntnis, gegen den Spieler Maßnahmen einzuleiten. Dies legt doch wohl die Vermutung nahe, dass die Beschimpfung eines Spielers als „Scheiß-Neger“ dem Verein Victoria „Scheiß-egal“ sein wird. Anderenfalls wären eine persönliche Entschuldigung des Spielers beim Beleidigten und zweimaliger freiwilliger Verzicht auf den Einsatz in Pflichtspielen doch wohl das Mindestmaß an Wiedergutmachung.

Später am Abend traf ich noch Doughnut Boy Andy und Alex, welche berichteten, dass der Un.parteiische die Aufnahme der Beleidigung in den Spielbericht verweigert haben soll.

Die beiden äußerten ferner Befürchtungen, dass die des Platzes Verwiesenen sich im Stich gelassen fühlen könnten. Dies möchte ich für mich entschieden verneinen. Unsere Anwesenheit galt der Unterstützung des TuS Makkabi und dies war als vorrangig zu betrachten, zumal wir ja ohne weitere Konsequenzen (?) das Stadion verlassen haben.

Im Schlusssatz protestiere ich noch einmal gegen das Verhalten des Schiedsrichters, bei dem ich keinerlei Sportsgeist und Sportlerehre erkennen konnte. Das Verhalten des Victoria-Spielers empfinde ich nicht als eines Kommentars wert. :?
tanzbaer.lilaweiss

Beitrag von tanzbaer.lilaweiss »

Womit aber eines erreicht wäre: Es ist keine Routine, jemanden aufgrund seiner Hautfarbe zu beleidigen, dies stört den Spielablauf deutlich. Zeichen gesetzt, Etappenziel erreicht.
Olly
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Beitrag von Olly »

Was kann ich als Augenzeuge noch dazu beitragen.
Mein Bruder Pedro und Tanzbaer haben ja schon super Beiträge geschrieben.
Ich kann eigentlich nur noch von der Frau erzählen die mich nach dem Spiel angesprochen hat.
Die fand unsere Reaktion nicht gut, obwohl sie nicht mal wusste was genau passiert ist. Nachdem ich ihr alles erzählt hatte meinte sie nur: „ Kann ja mal passieren.“
Hä ??? Scheiß Neger sagen ??? Nein, so was geht gar nicht sagte ich.
Ich drehte mich um und ging zu den Toiletten.
Unglaublich was wir da erlebt haben. Traurig !!!
sebastian
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Beitrag von sebastian »

Passt auch in diesen Zusammenhang:

Der offene Brief des NOFV-Präsidenten Moldenhauer zu den Ereignissen in Halle:

http://www.nofv-online.de/offener_BR.docx.pdf
"Da sieht man ja auch von dieser sequentiellen Gruppe, welches Geistes Mutters Kind sie sind." (Jems R., Sprachwissenschaftler)
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