oha, da bin ich beim 3:2 wohl etwas laut geworden danke fürs lob, so viel feedback gabs ja lange nicht. aber es gab ja auch lange kein solches spiel mehr. nach 0:2 noch 3:2 zu gewinnen ist auf jeden fall richtig groß und dann macht ausgerechnet micha fuß den siegtreffer. damit hat er sich dann wohl die überschrift in der nächsten fuwo gesichert.
die defensive hat mir heute nicht so gefallen, aber bentwisch war halt auch der erwartet nicht leicht zu spielende gegner.
der heutige sieg dürfte aber der mannschaft einen weiteren push geben. nächsten samstag wartet mit ludwigsfelde unser nächster angstgegner.
"In den letzten Jahren gab es sehr viele Sponsoren die sich wg. der Rothersgruppierungen von Verein wieder abgewendet haben."
noch wichtiger : mindestens drei alt borussen kamen das erste mal in dieser saison : das negativ - karma reichte gerade mal für circa 50 minuten - sie dürfen wieder kommen
Was zählt, sind die drei Punkte. Und wenn man ein Spiel so noch dreht, dann steigert das auch die Moral der Truppe.
In der ersten Halbzeit hatten wir einige gute Chancen, das war sehr fahrlässig. Und plötzlich steht es kurz nach der Pause 0:2. Aber irgendwie hatte ich die ganze Zeit das Gefühl: da geht noch was. Zugegeben: mit dem Siegtreffer habe ich am Schluss nicht mehr gerechnet. Umso besser.
Kompliment an Bentwisch - die haben sehr kompakt gestanden und waren immer latent gefährlich. Unsere Defensive hat sie allerdings auch sehr eingeladen. Da muss viel mehr Aggressivität rein.
Völlig irrationaler Artikel auf meinem Blog online, vielleicht schreib ich in den nächsten Tagen noch was vernünftiges, bin aber alles andere als in der Lage dazu Super geiles Spiel, ich hab immernoch nicht gerafft das wir das noch gedreht haben.
In meinem Kopf läuft seit Stunden eine Endlosschleife. Flanke von rechts - Kopfball Fuß gegen die Laufrichtung - TOOOOOOOOR! Flanke von rechts - Kopfball Fuß gegen die Laufrichtung - TOOOOOOOOR! Flanke von rechts - Kopfball Fuß gegen die Laufrichtung - TOOOOOOOOR!
Völlig unglaublich. In einer unruhigen Partie begann zunächst alles wie immer. TeBe dominierte die erste Halbzeit mit einem Chancenverhältnis von ca. 10 zu 1, wobei die Randrostocker eben diese eine Chance eiskalt nutzten und die im Abschluss abermals zu harmlosen Borussen geschockt in die Kabine schickten. TeBe zwar mit drückender Feldüberlegenheit, jedoch fehlte diverse Male das goldene Köpfchen im Bentwischer Strafraum, dass die Führung hätte bringen müssen. Im Gegenzug wirkte die Defensive das eine oder andere Mal überraschend unsicher und man konnte sich glücklich schätzen, dass die Abseitsstellungen der FSV-Stürmer uns vor schlimmeren Zwischenständen bewahrten. Spektakulär bleibt weiterhin noch in Erinnerung, wie Stillenmunkes bereits früh im Spiel aus seinem 16er heraussprintete, um auf 30 Metern den Ball einige Zentimeter vor einem enteilten Stürmer zu klären. Aber um es nicht schlimmer zu reden, als es war: Das Chancenplus lag wie beschrieben deutlich auf lila-weißer Seite und so konnten nach 45 Minuten Aluminiumtreffer, wilde Stochereien vorm Tor und diverse gefährliche Kopfstöße auf den Beobachterzetteln notiert werden.
Die zweite Hälfte begann mit zwei engagierten Angriffen der Borussen, was allseits Hoffnung hervorrief, dass der unglückliche Rückstand noch umgebogen werden könnte. Doch mitten in die Anfangseuphorie platze abermals der Bentwischwer Goalgetter Lars Rother, welcher nach einer halb-gewollten, halb-zufälligen Kombination im TeBe-Strafraum auf rechter Position frei zum Schuß kam und ins lange Eck vollendete. 0:2, schöne Scheiße. Aus einem sanften Tritt auf die lila-weiße Euphoriebremse wurde eine plötzliche Vollbremsung, betretenes Schweigen im E-Block. Anschließend plätscherte das Spiel quälend langsam vor sich hin, da der FSV mit 11 Spielern die eigene Hälfte klug verriegelte und es wollte einfach nicht der Eindruck entstehen, dass TeBe noch eine Antwort für die frech aufspielenden Gäste parat hat. Hinzu kam, dass der eine oder andere Gästespieler Gefallen am Fallen (haha) gefunden hatte und es sich nun in trauter Regelmäßigkeit auf dem Mommsengrün bequem machte. Zwar hatte der Schieri mit 4 Minuten Nachspielzeit in der ersten Hälfte bereits signalisiert, dass Zeitspiel keinen Vorteil bringt, aber die permanenten Unterbrechungen behinderten den eh schon zähen Spielfluss doch arg. Als der 10er dann noch anfing vorm E-Block zu posen und in Richtung Anzeigetafel zu deuten, da war das Maß voll und TeBe begann engagierter auf den Anschluss zu drücken. Plötzlich lief der Ball wieder sicherer durch die Reihen und nach einer netten Kombination konnte Ben-Hatira den Ball dann wirklich versenken, auch wenn es einige Mühe benötigte, die Pille wirklich über die Linie zu drücken. Das Tor bewirkte zweierlei: Einen enormen Motivationsschub bei unserer Elf und eine merkwürdige Verunsicherung bei den FSVern, die bis dato eigentlich unter Beweis stellten, dass sie dem LFC nicht ohne Grund ein torloses Remis abtrotzen konnten. Plötzlich ging aber nichts mehr und TeBe drückte minütlich mehr auf den Kasten vor der F-Block-Kurve, bis schließlich nach einer unübersichtlichen Stocherei und einigen Sekunden unsicheren Schweigens klar war, es gibt Elfmeter für TeBe. So ganz sicher war sich niemand, ob das Ding nun berechtigt war, aber ok. Benny netzte gewohnt souverän ein und unterstrich seine hervorragende Eignung als Edeljoker. Anschließend wurde alles etwas zügelloser. TeBe weiterhin um viel Druck bemüht, wodurch jedoch auf der eine oder andere Konter ermöglich wurde, der jedoch zumeist im Abseits endete. Und während die Stadionuhr tickte und tickte, während die Fans sich auf das zweite Remis der Saison einstellen und während Thomas Herbst sein Wechselkontingent aufgebraucht hatte, setzte auf der rechten Aussenbahn ein Borusse (Wanski oder Ilic!?) zur Flanke an. Und es war, als würde die Premierewerbung ihr Unwesen im Mommse treiben: Das Spiel hielt quasi an, nur der Ball wollte sich noch bewegen, während die 22 Figürchen auf ihrer Klettmatte klebten und staunend bewunderten, wie der Ball länger und länger wurde, sich senkte und alternativlos auf Micha Fuß' Kopf landen musste (!). Von dort tropfte das Ding gegen die Laufrichtung des bedauernswerten Keepers in die lange, obere Ecke und löste dort den Hot-Button aus, der die TeBe-Fans im weiten Rund zum Kochen brachte. Extase, wilde Umarmungen und ein Knäuel lila-weißer Menschen an der TeBe-Auswechselbank. Das Fußballmärchen hat einen Namen, heißt Micha Fuß und ist an Emotion und Dramatik kaum zu überbieten. Gefühlte Stunden später war es dann überstanden und für alle Beteiligten begann ein minutenlanger Prozess des Realisierens dessen, was sich dort grad abgespielt hatte.
Nach so einem Spiel ist es schwierig noch Einzelkritiken zu verfassen, da der Schlusseindruck die vorherige Wahrnehmung zwangsläufig verwässern muss. Daher gilt der Dank heute mal nur einem Mann, und der heißt nicht Micha Fuß, sondern Thomas Herbst. Ich habe es seit ich Fußball bewusst verfolge noch nie so extrem erlebt, dass ein Trainer auf das Spiel seiner Mannschaft ganz unmittelbar Einfluss nimmt. Die Einwechslungen waren auch heute wieder Gold wert, denn Griesert und Ilic kamen direkt nach dem Anschlusstreffer und belebten engültig das bis dahin eher maue Gekicke auf dem Platz, wobei Benny abermals seinen Einsatz mit einen Tor rechtfertigte, während Ilic auf der rechten Seite an diversen wichtigen Ballgewinnen beteiligt war. Micha Fuß dann noch für den glücklosen da Silva zu bringen entsprach nicht nur meiner Wechselprognose (;)), sondern markierte endgültig den Wendepunkt in einer Partie, die TeBe mit dem größtmöglichen Willen unbedingt noch gewinnen wollte. Drei Stürmer aufzubieten war das richtige Zeichen an Mannschaft und Umfeld: Wir geben uns trotz der grandiosen Saisonbilanz nicht mit diesem Punkt zufrieden, wir wollen und vor allem wir können mehr. Und dass sie es können, tja, das konnten wir dann in der 90. Minute mustergültig miterleben.
Ich hatte mir jetzt eigentlich noch ein paar Sätze zum Schiedsrichter zurecht gelegt, habe aber grad nochmal abgewogen und entscheiden, dass vor dem Hintergrund dieser Leistung scheißegal ist, wer da heute die Pfeife im Mund hatte.
Gute Nacht allen und noch fröhliches Feiern. In meinem Kopf geht es weiter: Flanke von rechts - Kopfball Fuß gegen die Laufrichtung - TOOOOOOOOR!
Niemand siegt gegen TeBe.
"so, nun ist eine woche lang wieder TeBe-depression, nach dem nächsten sieg dann die deutsche meisterschaft zum greifen nah. so ist das halt bei TeBe."
@ Lila-Lira: Danke für den Spielbericht, den ich gleich zweimal lesen musste. Falls Du irgendwann mal ein Buch schreibst, sag mir Bescheid - ich werde das erste Exemplar kaufen.
@ PolnischPocahontas: Bitte etwas Mäßigung, es macht bestimmt keinen guten Eindruck, wenn in diesem Forum so undifferenziert über die Schiedsrichter geschimpft wird. Schlechte Schiri-Leistungen kann man bestimmt auch angenehmer kommentieren.
(z. B. indem man mal kräftig gegen die Tür tritt )
Wir haben Glück gehabt, dass die übersteigerte Geltungssucht des Unparteiischen sich zu unseren Gunsten ausgewirkt hat, die Erfahrungswerte ließen mich da ganz anderes befürchten. Schon zu Beginn der ersten Halbzeit war auffällig, wie wichtig sich der Herr im gelben Trikot nahm, seine Leistungen konnten da aber nicht ganz mithalten.
@David: Unsinn! Ich habe mittlerweile so viele Aberglauben-Varianten im steten Wechsel gehört. Das ist alles Mumpitz. Wenn die Zeit gekommen ist, ist es soweit und wenn nicht - weitermachen. Also bis Ludwigsfelde (bzw. auch nicht, komme wahrscheinlich erst zur Party). Und wenn wir dort verlieren sollten, habe ich schon einen anderen Schuldigen zu präsentieren, LeeMarvin hat geunkt, so etwas macht man nicht in einer Siegesserie.
Zuletzt geändert von tanzbaer.lilaweiss am 09.11.08 21:03, insgesamt 2-mal geändert.