Morgens um 9 Uhr ging es mit einer Mitfahrgelegenheit entspannt nach Dresden, wo ich um 11 Uhr ankam und die Zeit nutzte, um das Sightseeing vom TeBe-Testspiel im Winter fortzusetzen. Um 13 Uhr fand ich mich dann als ca. zehnter Gästefan im Stadion ein, welches von mir ausgiebig begutachtet wurde. Die Dresdner bauen ihre Schüssel ja momentan um, es entsteht ein reines Fußballstadion mit einem (!) Rang und das Ding ist dermaßen steil, halleluja! Alleine einmal ganz nach oben zu gehen und den Ausblick über das Stadiongelände einerseits und die Skyline Dresdens andererseits zu genießen, hat den Besuch bereits gerechtfertigt. Wow!
Zuschauermäßig war aufgrund des eher saumäßigen Saisonstarts bei Dresden nicht sooo viel los, nur knapp 9000 ZuschauerInnen fanden sich im noch nicht ganz so weiten Rund ein, davon ca. 120 Burghausen-Fans, für deren Support es anschließend reichlich Credits gab. 8) Für das Spiel der Schwarz-Weißen hingegen weniger, denn was die sogenannte Abwehr da fabrizierte, war zum Teil schon richtig erschreckend. Immerhin gelang zwischenzeitlich der Ausgleich zum 1:1, mit dem es auch in die Halbzeitpause ging, sodass man wenigestens eine Weile halbwegs zufrieden sein konnte. Dresden spielte zwar hinten auch unsicher, hatte aber vorne ausreichend gefährliche Situationen, um letztlich als Sieger vom Platz zu gehen. Halil hat ordentlich gespielt und ist überhaupt viel athletischer geworden, seit er in Dresden weilt. Nach dem Spiel hab ich noch 'ne Weile am Spielerausgang gewartet, um ihm evtl. herzliche Grüße aus Berlin übermitteln zu können, wurde aber nix, da er direkt aus dem Kabinentrakt ins VIP-Zelt verschwand. So blieb es bei einem kurzen Plausch mit Ronald Schmidt und anschließend einer höchst entspannten Heimfahrt mit dem EuroCity. Am Bahnhof gab es vorher noch lustige Gespräche mit betrunkenen Hühnerhof-Fans. Solange die gewinnen, ist dort wirklich alles sehr entspannt, muss man zugeben. Man überredete mich dann noch zum Schaltausch, weshalb ich seit einigen Stunden einen Hühnerhof-Schal (!?) mein Eigen nennen kann. Ein neuer Wacker-Schal ist schon bestellt.

Im Zug selbst ergaben sich dann über zwei Stunden nette Gespräche mit den beiden Reisenden meines Abteils, einem sächsischen Bahn-Mitarbeiter, dessen Arbeitsplatz in Dresden wegrationalisiert wurde, der nun im Hamburg umschult und nächsten Mittwoch den Scheidungstermin mit seiner Frau hat, da er diese mit ihrem Chef erwischt hat. Der andere war ein total netter Familienvater aus Nord-Tempelhof, mit dem ich mich hervorragend über Kita, Schule und anderen Bildungskram unterhalten konnte. Allerdings haben wir auch viel über Fußball und anderen Sport geredet, sowie über Erna und über verschwundene Traditionsclubs philosophiert. Dazu vor dem Fenster Sonnenuntergang und Bodennebel - hervorragend.
Fazit: Trotz Niederlage ein netter Ausflug, Stadionsbesuch in DD lohnt sich (besonders während der Umbauarbeiten!) und Halil hat das Toreschießen nicht verlernt. Junge, komm bald wieder.
PS: Der Ordnungsdienst trägt beim Verlassen des Stadions nahezu einheitlich Westen mit der Aufschrift "Vereinigte Türsteher Ostsachsen", wie nett.