Fußball Fehden

[Herr.Dienst]

In einem anderen Thread wurde ja schon kurz das Thema Old Firm angesprochen. Ich weiß zwar nicht, ob ihr das schon mal gemacht habt, aber ich fände es ganz lustig, wenn wir in diesem Thread mal alle uns bekannten Fußballrivalitäten sammeln würden. Beteiligte Vereine müssten mindestens genannt werden, ein bisschen Hintergrundinfos und evtl. Highlights wären natürlich ein nettes Bonbon. Hab leider keine Zeit schon mal anzufangen, außerdem interessierts mich, was da wohl als erstes genannt wird.

[Britney Biers]

- SG Eichkamp + SG Rupenhorn. Den historischen Hintergrund dazu kenne ich nicht, aber als ich bei den guten (SG Eichkamp) gespielt habe galten die Rupenhörner (SGE-Spitzname: "Die Kuppen eyy") als der pure Hass. Ich habe das natürlich direkt mit übernommen und das einzige Tor meiner spärlichen Karriere ausgerechnet gegen Rupenhorn geschossen. Hat mich einige Sportlerbrausen gekostet. Als 2 Jahre später beide Vereine auf einmal fusionieren bin ich ausgetreten. Völlig zu recht spielen die mitlerweile auch nur noch Kreisliga C.

[Lila-Lira]

SV Wacker Burghausen - SSV Jahn Regensburg:
Da man schließlich als ordentliche Fußballfangruppe irgendwas zum Hassen braucht, haben sich auch die altbayerisch sprechenden Kleinstadtbewohner aus Burghausen und Regensburg entschlossen, zukünftig immer ihre tiefe Abneigung zueinander zur Schau zu stellen. Seither gibt es das Oberbayern-Derby. Aufgrund des sportlichen Niedergangs an der Prüfeningerstraße verschwanden die direkten Duelle zwar bald von der Bildfläche, jedoch pflegte man die neuen Feindbilder gerne weiter. Als dann in der vergangenen Saison ein Aufeinandertreffen in der 3. Liga anstand, war alles wie zuvor: Prügeleien in der Innenstadt, Pflastersteinwürfe am Bahnhof, Stadionverbote und so weiter. 07/08 gewann Burghausen zweimal, in dieser Saison hatte der Jahn die Nase beide Male vorn. Ob es in der kommenden Spielzeit weitere Derbies geben wird ist unklar, beide Teams stecken tief im Abstiegssumpf.

[Britney Biers]

Blau Weiss 90 vs. Erna BSC. Damals in den 80ern: TeBe spielt in der tristen Oberliga Westberlin oft vor weniger Zuschauern als heute zum einem Spiel der ersten Runde im Pilsener Cup kommen würden. Blau Weiss 90 war durch die Teilnahme an der 1. Bundesliga 86/87 die Nummer 1 der Stadt und Erna gerade wieder in die 2. Bundesliga aufgestiegen. Logisch, dass da Rivalitäten gab. BW90 mit seinem eher bürgerlichen Publikum, Erna mit dem Rotz der Straße und rechtsradikalen Pöbel deluxe.

Beim ersten Derby beider Mannschaften nach dem Wiederaufstieg (2:0 für Blau Weiss) kamen aus dem damals noch unter dem Dach befindlichen Erna-Block dann auch gleich mal "Republikaner, Republikaner"-Rufe, die sich auf die damals ins Abgeordnetenhaus eingezogene Partei bezogen. Da die Stadien zu dieser Zeit nicht, wie heute, gesichert waren wie Fort Knox sondern eher durchlässig wie schweizer Käse lebte man zu dieser Zeit bei Derbys ziemlich gefährlich. So wurde ein nicht näher zu nennender 13 jähriger Stadionheft-Verkäufer von einigen rechtsradikalen Skinheads umzingelt, verprügelt und seiner Einnahmen beraubt (das ganze spielte sich im Innenraum ab!). Auch sonst gab es einige Übergriffe auf Blau Weiss Fans. Wannsee Front & co liessen grüssen. Später bei beim damals enorm populären Hallenturnier in der Deutschlandhalle waren es Blau Weiss Fans die den Fanartikel-Contrainer von Erna-Ikone Pepe Mager mit Scheisse beschmierten und versuchten ihn umzuwerfen, was aber nicht gelang.

Bei der ersten Weihnachtsfeier der Blau Weiss Fans nach dem Konkurs und der Neugründung des Vereins im Jahr 1992 mussten die Besucher, darunter auch alle Spieler, beim Betreten der Kneipe auf eine Erna Fahne spucken, die kurz zuvor von der Erna Geschäftsstelle in der Reichsstrasse entwendet worden war. Bei einer Tombola wurde diese Verlost und vom Gewinner vermutlich verbrannt.

[Eberswalder Tennisfan]

Motor Eberswalde und Stahl Finow

Eine reine Rivalität zweier Mannschaften ind Eberswalde bereits in den 40er Jahren war dies immer das Highlight in jeder Saison bei den beiden Mannschaften. Es ging immer darum die Nummer eins zu sein.
Am größten war die rivalität in den 70er Jahren. Stahl Finow gelang es kurzzeitig die Nummer eins in Eberswalde zu werden. Es war ein stätiger Wechsel von der "Vorherrschaft" in dieser Zeit.
Aus dieser Zeit stammt der Zuschauerrekord im Westendstadion mit 10.000 Zusachauern.
Noch heute kommen ca. 250 Zuschauer (vor allem Ältere aus oben genannter Zeit) zu spielen zwischen Motor II und Stahl Finow.
Ein reines aggressives gepöbel der Zuschauer mit sogar Live erlebten Prügeleien zwischen 60-jährigen.

[sebastian]

Roter Stern Belgrad und Partizan Belgrad:

Diese Rivalität ist nicht nur auf den Fußball beschränkt. Vor zwei oder drei Jahren musste ein Finalspiel der serbischen Basketball-Meisterschaft abgebrochen werden, weil es Sekunden vor dem Ende zu schweren Ausschreitungen gekommen war. Das Duell "Delije" (=Helden, Roter Stern) gegen "Grobari" (=Totengräber, Partizan) ist immer hitzig und findet stets unter großem Polizeiaufgebot statt. Eines der letzten Derbies musste aus Sicherheitsgründen unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden, nachdem die Fans von Roter Stern sich beim vorhergehenden Ligaspiel im Stadion richtige Schlachten mit der Polizei geliefert hatte. Die Derbies sind aber sonst die einzigen Spiele in der serbischen Liga, die einigermaßen Zuschauer ziehen (mindestens fünfstellig). Ironischerweise befinden sich die Stadien beider Mannschaften nur wenige hundert Meter Luftlinie auseinander.