SPD geht auf Distanz zu sich selbst

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Loddar
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Re: SPD geht auf Distanz zu sich selbst

Beitrag von Loddar »

zéro cinq hat geschrieben: ich find's als jemand, der sympathien für keine der hier genannten parteien hegt, einfach nur lustig zu sehen, wie eine partei gegen sich selbst kämpft.
Naja, ob es so "lustig" ist, wenn sich eine Partei, die in der Vergangenheit knapp die Hälfte der Wählerschaft der BRD vertrat, komplett selbst zerlegt, kann man durchaus in Frage stellen. Ich glaube, dass es dem demokratischen System und einer gewissen Stabilität durchaus zuträglich ist, wenn es zwei große Parteien (die sich inhaltlich voneinander unterscheiden) und mehrere kleinere Parteien gibt, die als Mehrheitsbeschaffer dienen.
Dass der "Kuschelfaktor" http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 09,00.html immer wichtiger wird und dass persönliche Animositäten oder von mir aus auch geschichtliche Vorbehalte persönlicher oder ideologischer Art eine wesentliche Rolle im Annäherungs- oder Verhandlungsfall spielen, ist klar und auch in Ordnung, schließlich muss man im Koalitionsfall vier bis fünf Jahre vertrauensvoll zusammenarbeiten können. Was die SPD nur von innen heraus vernichtet, sind diese Unaufrichtigkeiten einzelner Entscheidungsträger. Nach Schleswig-Holstein und der bis heute ungeklärten Blamage bei der Abstimmung für Heide Simonis und Hessen (ätschi, die Ypsilanti wollte mich nicht als Minister, dann räche ich mich und mach den Weg für Koch frei, damit ich bei der nächsten Wahl dann als SPD-Kandidat antreten kann) nun diese Peinlichkeit von Matschie. Wie kann man eine grüne MP-Kandidatin oder den Bürgermeister von Erfurt hinsichtlich einer Übernahme des MP-Amtes als Ersatz für Matschie oder Ramelow offiziell anfragen und parallel dann alles mit der CDU klar machen. Das ist doch einfach nur widerlich und fällt inzwischen massiv negativ auf die Partei zurück. All die Verprellten werden in Zukunft einen Deibel tun und Matschie und Konsorten vorurteilsfrei gegenübertreten. Mal abgesehen von der bundespoltisch für die SPD via Bundesrat negativen Bedeutung einer CDU-SPD- anstelle einer Links-Koalition.
Der Hund bellt, die Wolken ziehen.
(Persisches Sprichwort)
ping-pong-alex
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Re: SPD geht auf Distanz zu sich selbst

Beitrag von ping-pong-alex »

dass LaFo in das Saarland zurückgekehrt ist, ist doch nur eine willkommene ausrede für Ulrich und Co. ; wenn man das erste statement von herrn Ulrich nach der prognose und noch vor der ersten hochrechnung gehört hatte, war doch ziemlich klar, dass er zu den beiden anderen bürgerlichen parteien ins bett wollte. die gegenüberstellung von "weichen" themen wie die bildung als streitpunkt mit der cdu sowie den "harten" themen wie kohle mit der Linken zeigte bereits eine deutliche tendenz auf.hinzu kommt, dass 1/3 der parteitagsdelegierten aus dem heimatort saarlouis von ulrich kamen. auch wurde schön der unpolitische ansatz, dass grüne zu der linken gewechselt seien sowie die linke böse,böse wahlkampf gegen die grünen gemacht hätte, wie ein mantra vor sich hergetragen ( im nachhinein hat die linke mit dem slogan wer grün wählt, wird sich schwarz ärgern auch recht gehabt ...).

ich war jedenfalls von der entscheidung nicht überrascht

thüringen ist ein anderes thema : mal sehen, ob gegen matschie eine erfolgreiche palastrevolution durchgeführt werden kann ( dachte eigentlich, dass die zeit der theologen in der ost-spd geschichte wäre )
ich war TeBe-ich bin TeBe- ich werde TeBe sein

Der Internationalismus hört am Strafraum auf

El pueblo unido jamas será vencido

https://www.youtube.com/watch?v=Cuzl_QTBlWI
Norbert
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Re: SPD geht auf Distanz zu sich selbst

Beitrag von Norbert »

Glaube ich eigentlich nicht mehr so richtig dran. Jedenfalls stand gestern in der Frankfurter Rundschau, daß wohl schon vor längerer Zeit die Parteitagsdelegierten der verschiedenen Bezirke in der thüringischen SPD "ausgetauscht" worden wären für eher Matschie loyale Anhänger. Mag sein, daß die Basis der SPD in Thüringen tatsächlich mehrheitlich eher für rot-rot-grün sind. Aber das Mitgliederbegehren für eine solche Willensbekundung dauert glaube ich schon rein formal viel zu lange. Entscheidend wird also der Parteitag am 25. Oktober sein. Denke, daß dort Matschie ne Mehrheit für schwarz-rot kriegt (wenngleich bei einer qualifizierten Minderheit).

Außerdem weiß ich nicht, ob die Grünen bei dem ganzen Theater in der SPD immer noch bereitstünden für eine Dreierkoalition. Trotz alledem ist die "Palastrevolution" in der thüringischen SPD nicht umsonst. Zeigt wenigstens, daß die Partei noch lebt und immer noch so etwas wie eine Mitgliederpartei ist.

Vermute dann mal (so a la Langzeitwette), daß nach einer Legislaturperiode schwarz-rot in Thüringen bei den nächsten Landtagswahlen die SPD-Prozente an sächsische Verhältnisse herankommen könnten...
peeka
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Re: SPD geht auf Distanz zu sich selbst

Beitrag von peeka »

Ich warte auf die erste Koalition zwischen CDU,FDP und Linke (ok - gab es in der Volkskammer 40 Jahre lang).
Immerhin scheint es keine ideologischen Differenzen zwischen den Parteien mehr zu geben.
Das finde ich durchaus positiv.
Diego Armando Eigenrauch

Re: SPD geht auf Distanz zu sich selbst

Beitrag von Diego Armando Eigenrauch »

Der Unterschied zwischen einer Demokratie und einer Diktatur

The difference between a democracy and a dictatorship is that in a democracy you vote first and take orders later; in a dictatorship you don’t have to waste your time voting.

~ Charles Bukowski
Herr.Dienst
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Re: SPD geht auf Distanz zu sich selbst

Beitrag von Herr.Dienst »

Bleibt mehr Zeit zum Trinken und Ficken.
Diego Armando Eigenrauch

Re: SPD geht auf Distanz zu sich selbst

Beitrag von Diego Armando Eigenrauch »

Herr.Dienst hat geschrieben:Bleibt mehr Zeit zum Trinken und Ficken.
nanana!
immer schön beim thema bleiben!
wir diskutieren hier über die deutsche parteienlandschaft und nicht über berlusconi oder haider!
Norbert
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Re: SPD geht auf Distanz zu sich selbst

Beitrag von Norbert »

Bei diesem skurriler werdenden Thread, fiel mir spontan das hier ein...

http://www.youtube.com/watch?v=KjSYAnZ60rg
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