See you there!Antisemitismus im (ost)deutschen Fußball
eine Infoveranstaltung für Jugendliche und junge Erwachsene
im Rahmen der Aktionswochen gegen Antisemitismus 2009
gefördert von Project-Factory-Pankow
Oktober 2006: Fans der SG Hühnerhof Dresden kommen zum Spiel gegen die 2. Mannschaft von Erna BSC. Auf ihrem Weg ins Stadion singen die Dresdner Fans ihre üblichen Gesänge, immer wieder ertönt dazwischen der Ruf „Juden Berlin“. Im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark wiederholt sich die Prozedur. Immer wieder ruft ein Teil der Dresdner Anhänger die antisemitischen Chöre.
August 2008: Im Steigerwaldstadion in Erfurt, der Gegner heißt Carl Zeiss Jena und ist der regionale Erzrivale. Erst vereinzelt, ab der 70. Spielminute aber von einem Block in dem 400 bis 500 Rot-Weiß Erfurtfans standen kommen wieder die gleichen Rufe: „Juden Jena“
April 2008: Das Sportgericht des Nordostdeutschen Fußballverbandes (NOFV) verurteilt den Halleschen FC mit einem Drei-Punkte-Abzug, weil die Fans des Vereins bei der Begegnung gegen den Carl Zeiss Jena immer wieder den noch aus DDR-Zeiten beliebten Sprechchor „Juden Jena“ anstimmen. Rund ein Jahr später, im September 2009, treten Fans des HFC im örtlichen Thalia Theater mit einem selbst geschrieben Stück auf, in dem genau dieser antisemitische Sprechchor unwidersprochen ebenfalls auftaucht.
Antisemitismus als Provokation
Fragt man ostdeutsche Fußballfans, wieso sie solch menschenverachtende Parolen singen oder zumindest in ihrem Block dulden, erntet man Achselzucken oder Ausreden. Zum Beispiel, dass dieser Slogan schon zu DDR-Zeiten gerufen wurde, wenn der BFC Hühnerhof zu Gast war oder Nordsachsen Berlin, um diese zu provozieren. Den Gegner als Juden zu bezeichnen gilt demnach in einzelnen Fankreisen als die unterste Schublade der gegenseitigen Beschimpfung im Fußballstadion. Ebenso wie in der Gesellschaft. Doch wieso ist diese Art der antisemitischen Provokation gerade im Osten Deutschlands derart verbreitet? In dem Vortrag am 13. November skizziert und analysiert der Referent jene historische Kontinuität des Antisemitismus im ostdeutschen Fußball und seine Verwurzelung in der Fanszene.
13. November 2009 | 19 Uhr
Moskito (Fehrbelliner Str. 92) Prenzlauer Berg
ROTER STERN NORDOST BERLIN
http://www.roter-stern-berlin.de
Antisemitismus im (ost)deutschen Fußball - 13.11.09
Antisemitismus im (ost)deutschen Fußball - 13.11.09
Re: Antisemitismus im (ost)deutschen Fußball - 13.11.09
Da hatten rechte Fußballfans & DDR-Nomenklatura mal das gleiche Feindbild (Juden/Israel/USA). Ja, ja, der Mielke saß schon auf der Tribüne des richtigen Stadions, seine Enkel winken ihm heutzutage sozusagen posthum immer noch mit dem steifen rechten Arm zu! 

Fuck the International Football Association!