TeBe zwischen Himmel und Hölle – ein paar Gedanken
TeBe zwischen Himmel und Hölle – ein paar Gedanken
Da meine Auffassungen zum Verein ein wenig abweichen zur hier verdeutlichten Mehrheitsmeinung, möchte ich doch ein paar Gedanken loswerden:
1. TeBe ist mein Verein mit Unterbrechungen, in denen ich mich nur sehr bedingt für Fußball interessiert habe, seit Mitte der 70er Jahre. Damit stehe ich nicht allein. Ich habe sogar den Eindruck, dass die meisten Menschen, die mit Tennis Borussia überhaupt etwas verbinden, in irgendeiner Art und Weise über die 70er Jahre zum Verein gekommen sind, entweder wie ich oder durch ihre Eltern, die damals ins Mommsenstadion oder ins Olympiastadion mitgeschleppt wurden oder auch durch die Berichterstattung über Rudi Gutendorf und Co. Nicht zufällig lag auch einer der Schwerpunkte des Berichtes über TeBe im Inforadio auf dieser Zeit.
Der zweite wichtige – aber lange nicht so positiv in Erinnerung gebliebene – Zeitraum waren die Jahre so ab 1998, also die Zeit der Göttinger Gruppe.
Jedenfalls ist TeBe als Traditionsverein in Berlin und Westdeutschland heute noch bekannt.
2. Bisher hat mir niemand aus dem Verein oder aus der Umgebung des Vereins etwas angetan, wenn man einmal von den Leistungen einiger Spieler, die man in diesen knapp 35 Jahren sehen durfte, absieht. Ich habe daher auch keinen Anlass, Personen von TeBe zu beschimpfen oder zu verunglimpfen. Es wäre mir auch sehr unangenehm, jemandem, dem ich gerade die Hand geschüttelt habe, postwendend einen öffentlichen Tritt in den Hintern zu verpassen. Außerdem weiß ich nicht, wem es was bringen soll.
3. Es gibt Dinge, die sind zu kritisieren, meiner Ansicht nach möglichst intern, weil es mir wenig produktiv erscheint, Versäumnisse in die Öffentlichkeit zu tragen.
In diesem Punkt fehlt bei TeBe ein internes Informationssystem, welches gewährleistet, dass vertrauliche Informationen ohne in die Presse zu gelangen, ausgetauscht werden können. Gerade in letzter zeit wusste die Presse augenscheinlich mehr als die Mitglieder.
4. Ich gehe davon aus, dass alle daran interessiert sind, TeBe zu retten, jeder in der Art und Weise, wie er kann. Dabei ist es unerheblich, ob jemand seine Freizeit opfert, um eine Party zu Gunsten von TeBe zu organisieren, Plakate zu verteilen, die Teilnahme an Veranstaltungen zu organisieren oder seine eigene Firma oder seine Geschäftskontakte für TeBe zur Verfügung stellt. Auch wer „nur“ ins Mommsenstadion kommt, unterstützt TeBe.
5. Nach meinem Gefühl hat TeBe ein strukturelles Problem und nicht ein Problem, welches auf eine Person projiziert werden kann.
Im Gegenteil (aber Ihr könnt mich hier ja gern eines besseren belehren):
Mein Eindruck ist, dass der Einstieg von Thomas Thiel dieses Problem zwei Jahre lang in den Hintergrund gedrängt hat und diese „Ich hab drei Jungs da draußen, die auch gern mal spielen würden“ – Haltung von Geldgebern zumindest in der letzten Saison keine Rolle spielte.
Meiner Ansicht nach – aber das ist eher ein Empfinden geprägt vom Hörensagen – reden viel zu viele Verantwortliche in die sportlichen Bereiche herein.
Thomas Herbst hat sich anscheinend erfolgreich dagegen gewehrt, aber er ist ohnehin in seiner Position die größte Lichtgestalt seit Tiger Gerland.
Extrem enttäuscht bin ich von der 2. Herrenmannschaft und der fehlenden Abstimmung mit den ersten Herren und über die Frauenmannschaft bzw. hier über die Verantwortlichen. Da wurde anscheinend eine Mannschaft kaputt gemacht.
6. TeBe braucht eine Strukturveränderung.
Es wäre meiner Ansicht nach die beste Lösung, WeSaveTeBe in den Strukturen zu professionalisieren und die gesamte Außenarbeit des Vereins zu übertragen. Dabei sollten meinem Dafürhalten nach vor allem Hagen und Andy Voigt – sofern dazu bereit – verstärkt eingebunden werden.
WeST sollte dann auch für die Akquisition von Sponsoren zuständig sein.
Die ganze Vereinsstruktur vor allem hinsichtlich der Abgrenzung von Kompetenzen ist mir ziemlich unklar, was aber anscheinend nicht nur mir so ergeht. Daher liegt wohl auch hier nicht gerade das Optimum vor. Darüber muss diskutiert werden.
Wichtig ist, dass die sportlich Verantwortlichen auch die Möglichkeit haben, verantwortlich zu handeln.
All diese Punkte sind wie gesagt mein Eindruck. Sie sind völlig unanhängig davon, ob wir nächstes Jahr in der 4. oder 5. Liga spielen werden. Sollte der Verein aufgelöst werden, ist natürlich die Katastrophe perfekt.
Ich kann mir übrigens nicht vorstellen, dass wir der einzige Verein in unserer Liga mit diesen Problemen sind. Wir haben zwar zu wenig Zuschauer, aber wenn wir auf die Zuschauerstatistik schauen (http://www.diefussballecke.de/liga4_nor ... =zuschauer) dann liegen wir im Mittelfeld. Auch wenn die zweiten Mannschaften herausgerechnet werden, muss man bedenken, dass wir immerhin noch ein Heimspiel gegen Magdeburg haben und dass die vor uns liegenden Mannschaften die Nummer 1 der jeweiligen Stadt sind.
Für uns wird sich die Frage stellen, wie wir TeBe wieder zu einer unverkennbaren Marke machen. Aber auch darüber mussen wir diskutieren – was vielleicht ein Markenzeichen des Vereins ist – TeBe Discussion Army…
1. TeBe ist mein Verein mit Unterbrechungen, in denen ich mich nur sehr bedingt für Fußball interessiert habe, seit Mitte der 70er Jahre. Damit stehe ich nicht allein. Ich habe sogar den Eindruck, dass die meisten Menschen, die mit Tennis Borussia überhaupt etwas verbinden, in irgendeiner Art und Weise über die 70er Jahre zum Verein gekommen sind, entweder wie ich oder durch ihre Eltern, die damals ins Mommsenstadion oder ins Olympiastadion mitgeschleppt wurden oder auch durch die Berichterstattung über Rudi Gutendorf und Co. Nicht zufällig lag auch einer der Schwerpunkte des Berichtes über TeBe im Inforadio auf dieser Zeit.
Der zweite wichtige – aber lange nicht so positiv in Erinnerung gebliebene – Zeitraum waren die Jahre so ab 1998, also die Zeit der Göttinger Gruppe.
Jedenfalls ist TeBe als Traditionsverein in Berlin und Westdeutschland heute noch bekannt.
2. Bisher hat mir niemand aus dem Verein oder aus der Umgebung des Vereins etwas angetan, wenn man einmal von den Leistungen einiger Spieler, die man in diesen knapp 35 Jahren sehen durfte, absieht. Ich habe daher auch keinen Anlass, Personen von TeBe zu beschimpfen oder zu verunglimpfen. Es wäre mir auch sehr unangenehm, jemandem, dem ich gerade die Hand geschüttelt habe, postwendend einen öffentlichen Tritt in den Hintern zu verpassen. Außerdem weiß ich nicht, wem es was bringen soll.
3. Es gibt Dinge, die sind zu kritisieren, meiner Ansicht nach möglichst intern, weil es mir wenig produktiv erscheint, Versäumnisse in die Öffentlichkeit zu tragen.
In diesem Punkt fehlt bei TeBe ein internes Informationssystem, welches gewährleistet, dass vertrauliche Informationen ohne in die Presse zu gelangen, ausgetauscht werden können. Gerade in letzter zeit wusste die Presse augenscheinlich mehr als die Mitglieder.
4. Ich gehe davon aus, dass alle daran interessiert sind, TeBe zu retten, jeder in der Art und Weise, wie er kann. Dabei ist es unerheblich, ob jemand seine Freizeit opfert, um eine Party zu Gunsten von TeBe zu organisieren, Plakate zu verteilen, die Teilnahme an Veranstaltungen zu organisieren oder seine eigene Firma oder seine Geschäftskontakte für TeBe zur Verfügung stellt. Auch wer „nur“ ins Mommsenstadion kommt, unterstützt TeBe.
5. Nach meinem Gefühl hat TeBe ein strukturelles Problem und nicht ein Problem, welches auf eine Person projiziert werden kann.
Im Gegenteil (aber Ihr könnt mich hier ja gern eines besseren belehren):
Mein Eindruck ist, dass der Einstieg von Thomas Thiel dieses Problem zwei Jahre lang in den Hintergrund gedrängt hat und diese „Ich hab drei Jungs da draußen, die auch gern mal spielen würden“ – Haltung von Geldgebern zumindest in der letzten Saison keine Rolle spielte.
Meiner Ansicht nach – aber das ist eher ein Empfinden geprägt vom Hörensagen – reden viel zu viele Verantwortliche in die sportlichen Bereiche herein.
Thomas Herbst hat sich anscheinend erfolgreich dagegen gewehrt, aber er ist ohnehin in seiner Position die größte Lichtgestalt seit Tiger Gerland.
Extrem enttäuscht bin ich von der 2. Herrenmannschaft und der fehlenden Abstimmung mit den ersten Herren und über die Frauenmannschaft bzw. hier über die Verantwortlichen. Da wurde anscheinend eine Mannschaft kaputt gemacht.
6. TeBe braucht eine Strukturveränderung.
Es wäre meiner Ansicht nach die beste Lösung, WeSaveTeBe in den Strukturen zu professionalisieren und die gesamte Außenarbeit des Vereins zu übertragen. Dabei sollten meinem Dafürhalten nach vor allem Hagen und Andy Voigt – sofern dazu bereit – verstärkt eingebunden werden.
WeST sollte dann auch für die Akquisition von Sponsoren zuständig sein.
Die ganze Vereinsstruktur vor allem hinsichtlich der Abgrenzung von Kompetenzen ist mir ziemlich unklar, was aber anscheinend nicht nur mir so ergeht. Daher liegt wohl auch hier nicht gerade das Optimum vor. Darüber muss diskutiert werden.
Wichtig ist, dass die sportlich Verantwortlichen auch die Möglichkeit haben, verantwortlich zu handeln.
All diese Punkte sind wie gesagt mein Eindruck. Sie sind völlig unanhängig davon, ob wir nächstes Jahr in der 4. oder 5. Liga spielen werden. Sollte der Verein aufgelöst werden, ist natürlich die Katastrophe perfekt.
Ich kann mir übrigens nicht vorstellen, dass wir der einzige Verein in unserer Liga mit diesen Problemen sind. Wir haben zwar zu wenig Zuschauer, aber wenn wir auf die Zuschauerstatistik schauen (http://www.diefussballecke.de/liga4_nor ... =zuschauer) dann liegen wir im Mittelfeld. Auch wenn die zweiten Mannschaften herausgerechnet werden, muss man bedenken, dass wir immerhin noch ein Heimspiel gegen Magdeburg haben und dass die vor uns liegenden Mannschaften die Nummer 1 der jeweiligen Stadt sind.
Für uns wird sich die Frage stellen, wie wir TeBe wieder zu einer unverkennbaren Marke machen. Aber auch darüber mussen wir diskutieren – was vielleicht ein Markenzeichen des Vereins ist – TeBe Discussion Army…
Re: TeBe zwischen Himmel und Hölle – ein paar Gedanken
Nur ganz kurz:
TeBe war während dieser Saison auf dem besten Wege wieder eine Marke zu werden.
Nicht zuletzt durch die gute Arbeit der We Save TeBe-Fraktion.
Eigentlich waren wir Alle We Save TeBe. Wer hat nicht irgendwann einmal Bekannte mit zum TeBe-Spiel geschleppt, oder unzählige Überedungs-Versuche ("Kommse mit in Stadion?") hinter sich? Wie dem auch sei - rein sportlich betrachtet hätte TeBe in Zukunft wieder größer und wahrnehmbarer werden können. Auch wir hätten das Potential gehabt in 1-2 Jahren in die dritte Bundesliga aufzusteigen und wieder etwas darzustellen. Aber wie Neverarsenal so schön sagte: "Was willste von Spielern erwarten, die sich seit Wochen nur von Tütensuppen ernähren..."
Der langen Rede kurzer Sinn:
Ich denke eher dass es bei TeBe gewisse Leute gibt, die über viele Jahre hinweg gar nicht wollten, dass die 1.Herren "höherligig" spielt, da sie sich gemütlich eingerichtet haben und den Status Quo nicht gefährden wollen bzw. wollten. Herr Weinkauf ist da nur die Spitze des Eisberges. Jetzt ist es anscheinend zu spät und TeBe wird für die nächsten 10-20 Jahre völlig beerdigt sein. Wie Peeka schon meinte muss eine neue Orga mit mehr Fan-Partizipation her.
Das hat der RSL bekanntlich auch! Also: See you in Bezirksklasse...
TeBe war während dieser Saison auf dem besten Wege wieder eine Marke zu werden.
Nicht zuletzt durch die gute Arbeit der We Save TeBe-Fraktion.
Eigentlich waren wir Alle We Save TeBe. Wer hat nicht irgendwann einmal Bekannte mit zum TeBe-Spiel geschleppt, oder unzählige Überedungs-Versuche ("Kommse mit in Stadion?") hinter sich? Wie dem auch sei - rein sportlich betrachtet hätte TeBe in Zukunft wieder größer und wahrnehmbarer werden können. Auch wir hätten das Potential gehabt in 1-2 Jahren in die dritte Bundesliga aufzusteigen und wieder etwas darzustellen. Aber wie Neverarsenal so schön sagte: "Was willste von Spielern erwarten, die sich seit Wochen nur von Tütensuppen ernähren..."
Der langen Rede kurzer Sinn:
Ich denke eher dass es bei TeBe gewisse Leute gibt, die über viele Jahre hinweg gar nicht wollten, dass die 1.Herren "höherligig" spielt, da sie sich gemütlich eingerichtet haben und den Status Quo nicht gefährden wollen bzw. wollten. Herr Weinkauf ist da nur die Spitze des Eisberges. Jetzt ist es anscheinend zu spät und TeBe wird für die nächsten 10-20 Jahre völlig beerdigt sein. Wie Peeka schon meinte muss eine neue Orga mit mehr Fan-Partizipation her.
Das hat der RSL bekanntlich auch! Also: See you in Bezirksklasse...

- mr. bungle
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Re: TeBe zwischen Himmel und Hölle – ein paar Gedanken
Edit wegen Schnellschuss.
Vielleicht später nochmal ein zweiter Versuch.
Vielleicht später nochmal ein zweiter Versuch.
Re: TeBe zwischen Himmel und Hölle – ein paar Gedanken
Ja, aber wie auf dem letzten Fantreffen zurecht angemerkt wurde: Westfalia Herne ist auch durchaus noch bekannt und die Liste lässt sich bis ins Unermessliche strapazieren. Das Problem, welches dahintersteht, ist doch, dass Tradition augenscheinlich kein Alleinstellungsmerkmal ist. Somit ist es auch kein (zwangsläufiges) Kriterium für Erfolg, Aufmerksamkeit und alles, was dazugehört. Die Forderungen aus Kassel nach einer "Traditionsregionalliga" fällt ja nicht vom Himmel. Augenscheinlich gibt es Leute, die darauf Setzen, Tradition als kleinsten gemeinsamen Nenner einer Reihe gescheiterter Clubs zu verkaufen und daraus die Berechtigung abzuleiten, einen Sonderstatus innehaben zu müssen. Die "guten alten Zeiten" also als Kompensator des Versagens im Hier und Jetzt.peeka hat geschrieben:1. TeBe ist mein Verein mit Unterbrechungen, in denen ich mich nur sehr bedingt für Fußball interessiert habe, seit Mitte der 70er Jahre. Damit stehe ich nicht allein. Ich habe sogar den Eindruck, dass die meisten Menschen, die mit Tennis Borussia überhaupt etwas verbinden, in irgendeiner Art und Weise über die 70er Jahre zum Verein gekommen sind, entweder wie ich oder durch ihre Eltern, die damals ins Mommsenstadion oder ins Olympiastadion mitgeschleppt wurden oder auch durch die Berichterstattung über Rudi Gutendorf und Co. Nicht zufällig lag auch einer der Schwerpunkte des Berichtes über TeBe im Inforadio auf dieser Zeit.
Der zweite wichtige – aber lange nicht so positiv in Erinnerung gebliebene – Zeitraum waren die Jahre so ab 1998, also die Zeit der Göttinger Gruppe. Jedenfalls ist TeBe als Traditionsverein in Berlin und Westdeutschland heute noch bekannt.
Konkret stelle ich mir für TeBe die Frage, was unser Erbe aus den von dir zitierten 70ern sein soll. Also Erbe im Sinne von Gegenwert, nicht im Sinne von Vitrineninhalt oder netten Geschichten in der Chronik. Und da schaut es doch recht mau aus, was freilich nicht daran liegt, dass es seinerzeit nichts Schönes gab, sondern dass man zu lange keinen gesteigerten Wert darauf gelegt hat, etwas in die Realität rüberzuretten. Deshalb bleibt mir weiterhin unklar, wer von den TeBe-Infizierten, -Interessierten oder wie auch immer aus der Zeit mit dem Club verbundenen Personen heute einen Widerschein seiner Jugend im Mommsenstadion finden soll.
Im Gegensatz zu anderen Clubs sitzen die großen Namen der Geschichte bei uns nicht auf der Tribüne. Die kulturelle Bohème ist weg, selbst die Hans-Rosenthal-Elf, einstmals als Prominentenelf bekannt, ist mausetot. Heiner Pietzsch ist der einzige, der noch irgendwie in dieser Ecke zu verorten ist, und selbst der hält größtmögliche Distanz. TeBe lädt auch nicht zum Schwärmen über die Vergangenheit ein. Wo auf TeBe.de noch freundlich beschrieben wird, es gäbe einen regen Austausch zwischen Jung und Alt nach den Spielen und man philosophiere über die alten Zeiten, da herrscht doch heute eine ganz andere Realität. Man redet über Insolvenz und Weltschmerz - wenn man überhaupt redet.
Und jetzt stelle man sich vor, die Anhänger der 70er kommen ins Mommsenstadion, angefixt vielleicht durch ein Ankündigungsplakat mit dem Konterfei von Rudi Gutendorf. Erkennen sie "ihr" TeBe wieder? Ist das Alleinstellungsmerkmal erkennbar? Ich glaube, nein. TeBe hat Alleinstellungsmerkmale, aber die sind anders gelagert. Und dass wir zuletzt selbst in Oberligajahren auf kleiner Flamme aber stetig gewachsen sind, das lag doch an einem Zuwachs von jungen, kreativen Köpfen, die seit Anfang der 90er vermehrt den Weg zu uns finden. Und diese stellen nun auch große Teile des Personenkreises, der mit We save TeBe und anderen Zusammenhängen maßgeblich dazu beitragen, dass es noch eine Restwahrnehmung gibt. Spannend übrigens auch, dass genau aus diesen Kreisen Ankündigungsplakate mit Zitaten von Gutendorf, Gruner, Neuss und Co kommen, und nicht aus einer Riege von Vereinsveteranen (nicht Du, peeka) oder ähnlichem.
Jemandem in den Hintern zu treten, da würde ich jetzt auch keinen großen Sinn erkennen. Wem es etwas bringen soll, Personen des Vereinslebens zu kritisieren und ihre Machenschaften aufzudecken, das kann ich jedoch sehr klar beantworten: Uns allen bringt es etwas! Angetan hat mir auch niemand etwas, zumindest nicht körperlich. Aber in diese Club wird Vetternwirtschaft betrieben, es wird gelogen was das Zeug hält, es werden Angestellte beschimpft. Fans werden von Funktionsträgern bedroht, man muss sich Frechheiten aller Art per Mail und SMS gefallen lassen.peeka hat geschrieben:2. Bisher hat mir niemand aus dem Verein oder aus der Umgebung des Vereins etwas angetan, wenn man einmal von den Leistungen einiger Spieler, die man in diesen knapp 35 Jahren sehen durfte, absieht. Ich habe daher auch keinen Anlass, Personen von TeBe zu beschimpfen oder zu verunglimpfen. Es wäre mir auch sehr unangenehm, jemandem, dem ich gerade die Hand geschüttelt habe, postwendend einen öffentlichen Tritt in den Hintern zu verpassen. Außerdem weiß ich nicht, wem es was bringen soll.
Das haben nicht alle mitbekommen, es konnten auch nicht alle mitbekommen. Deshalb werden wir in homöopathischen Dosen bis zur Mitgliederversammlung aufdecken, welche Spiele gespielt wurden. Vielleicht wird dann auch deutlicher, dass es eigentlich ein Wunder ist, wie ruhig es drei Jahre lang bei TeBe war. Wer sich jetzt ernsthaft über ein paar Tapeten am Freitag ärgert, der verkennt die Situation und romantisiert sie. Die Probleme sind TeBe und einigen rhetorisch geschulten Verantwortungsträgern, die der Versuchung der Cholerik doch immer wieder erliegen und die sich somit unfreiwillig komisch demaskieren, längst über den Kopf gewachsen. Sätze wie am Freitag gegenüber einzelnen Fans, ohne Abitur bräuchten sie mit ihm (Weinkauf) nicht diskutieren, da die Debatte für sie nicht zu gewinnen sei, zeugen von einer durchaus belustigenden Selbstüberschätzung.
Mir geht es darum zu verdeutlichen, dass "wir müssen doch alle zusammenstehen" und "stellt euren Privatkrieg mit Weinkauf nicht vor das Vereinsinteresse" nicht zutreffen. Es geht hier nicht um persönliche Scharmützel, sondern darum, dass das systematische Zerstören dieses Clubs aufhören muss.
Viel interessanter ist doch die Frage, was die Verantwortungsträger selbst eigentlich wussten. Wenn in wenigen Monaten dutzende Deadlines aufgestellt werden, eine Inversorengruppe der nächsten die virtuelle Klinke in die hand gibt, und offensichtlich keine Kommunikationsstrategie existiert, dazu dann noch ein Sportdirektor kommt, der seit dem Abgang "seiner" Investorengruppe nicht mehr gesichtet wurde, dann stellt sich doch die Frage, ob hier eigentlich jemand einen Plan hat, was er tut. Dann wird den staunenden AnhängerInnen noch erzählt, Axel Lange habe mit 40 000€ die Saison gerettet. Als wenn das nicht schon erheiternd genug wäre, wird natürlich auch noch verschwiegen, dass das Geld so nie geflossen ist. Denn wenisgtens der Geldgeber selbst hat mitgedacht und sich erinnert, dass man für ein Insolvenzverfahren auch noch Insolvenzmasse benötigt. Da merkt man dann auch, wer Borusse ist und wer hingegen Posten nur hat, um seinen Namen in der Zeitung zu lesen oder sich mit achtklassigen Journalisten wie Christian Zschiedrich rumzuschlagen, nur um den "eigenen" Anhang zu beschimpfen.peeka hat geschrieben:3. Es gibt Dinge, die sind zu kritisieren, meiner Ansicht nach möglichst intern, weil es mir wenig produktiv erscheint, Versäumnisse in die Öffentlichkeit zu tragen.
In diesem Punkt fehlt bei TeBe ein internes Informationssystem, welches gewährleistet, dass vertrauliche Informationen ohne in die Presse zu gelangen, ausgetauscht werden können. Gerade in letzter zeit wusste die Presse augenscheinlich mehr als die Mitglieder.
Mir haben einige Reaktionen hier im Kanal und auch bei der Sammlung der Unterschriften für die außerordentliche MV gezeigt, dass es absolut notwendig ist, die Leute offen zu informieren. Die Versäumnisse müssen sogar unbedingt in die Öffentlichkeit, um zu verdeutlichen, wie bei TeBe gearbeitet wurde (besser gesagt: wie nicht gearbeitet wurde). Diejenigen, die wie ich die Mitgliederversammlung fordern, sind sogar dazu aufgerufen, ihre Vorwürfe zu artikulieren, damit sich Mitglieder in einigen Wochen ein Bild machen können. Auf Öffentlichkeitswirksamkeit muss dabei wohl kaum noch geguckt werden, denn das entsprechende Porzellan wurde in den letzten Monaten zur Genüge zerstört, und das nicht von den Fans. In der öffentlichen Wahrnehmung sind wir (zurecht) ein Chaosclub und diesen Stempel werden wir so schnell nicht los.
Nach meinem Verständnis haben strukturelle Probleme ihre Wurzeln immer auch im Handeln von Personen. Um an dieser Stelle nur eine Frage zu stellen: In den 2 Jahren, in denen TeBe durch die T-AG ausnahmsweise mal sehr unbeschwert agieren konnte, was hat man da für die Vereinsstrukturen getan? Dass in Zeiten der drohenden Insolvenz keine Zeit bleibt, um aufzuräumen, das sieht man jetzt. Aber wenn die Freiräume (auch finanzieller Natur) da sind, dann müssen die auch genutzt werden. Ich kann mich jedoch nicht erinnern, dass die Geschäftsstelle professionalisiert, die Sponsorenakquise aufgebaut, Öffentlichkeitsarbeit neu gedacht wurde oder ähnliches. Das wären Aufgaben eines Vorstands(-vorsitzenden) gewesen, sich Gedanken über die Weiterentwicklung des Clubs zu machen. Stattdessen weiß Mario Weinkauf bis heute nicht mal, wer in "seinem" Verein an welcher Stelle überhaupt Arbeit übernimmt. Lege ihm ein leeres Blatt Papier hin und fordere ihn auf zu schreiben, wie der Verein aufgebaut ist, wer die handelnden Personen sind, was sie tun und wer die Ansprechpartner sind. Es wird ziemlich leer bleiben auf dem Zettel, vermutlich wird er einmal groß "Mario" draufschreiben.peeka hat geschrieben:5. Nach meinem Gefühl hat TeBe ein strukturelles Problem und nicht ein Problem, welches auf eine Person projiziert werden kann.
Dieser Verein braucht einen Neuanfang mit Personen, die ein Herz für TeBe haben. Davon gibt es auch in den Reihen der gestandenen Vereinspersönlichkeiten einige. Mit diesen Leuten, die im Gegensatz zu Teilen des jetzigen Führungszirkel ein klares Verständnis von Demokratie haben und Solidarität nicht mit Vasallentum verwechseln sollten, kann man den Neuanfang wagen. In welcher Liga ist mir dabei erstmal völlig egal. Wesentlich ist, dass wir uns nie wieder Sorgen um die pure Existenz von Tennis Borussia machen müssen, wie es derzeit der Fall ist. Damit wäre allen, denen TeBe wirklich etwas bedeutet, schon viel geholfen.
"so, nun ist eine woche lang wieder TeBe-depression, nach dem nächsten sieg dann die deutsche meisterschaft zum greifen nah. so ist das halt bei TeBe."
Denis, 5.8.05
Denis, 5.8.05
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Re: TeBe zwischen Himmel und Hölle – ein paar Gedanken
Hat sich erledigt.mr. bungle hat geschrieben:Vielleicht später nochmal ein zweiter Versuch.
Zustimmung @Kevin in fast allen Punkten.
P.S. Miste mal dein E-Mail-Postfach aus.
Re: TeBe zwischen Himmel und Hölle – ein paar Gedanken
Gibt es wirklich noch gestandene - und finanzkräftige - Borussen, die "Gewehr bei Fuß" stehen? Warum hat man denn M.W. das Feld überlassen? - TeBe der Zukunft: Berlin-Liga (also nicht einmal gegen Un.ion II, Hühnerhof und Türkiyem)? Kleine Jugendabteilung - natürlich nach wie vor nur Leistungsmannschaften (scheint ja unsere Philosophie zu sein) - von W.K. finanziert? Und bei den Frauen wird sich auch noch wer finden? - Lichterfelde und Zehlendorf z.B. kenne ich ein wenig durch meinen Sohn. Schon nett, familiär - aber was den Männerfußball angeht schlichtweg langweilig. Und will man wie Zehlendorf doch mal aufsteigen oder eine ambitionierte Jugendarbeit machen, dann kostet das was. Und auch da brechen dann Handwerksbetriebe usw. als Geldgeber weg - wie geschehen. Will sagen, auch dann hat man nicht unbedingt Ruhe im Club (aber das wisst ihr natürlich). Mir ist die Liga nicht egal, aber wir müssen es eben wohl nehmen, wie es kommt. Wenn RL nicht geht - sportlich oder/und finanziell, dann bitte wenigstens OL ... gerne mit den avisierten jungen Spielern (so W.K., letzte MV).
Re: TeBe zwischen Himmel und Hölle – ein paar Gedanken
Lirachen, ich bin nicht immer mit Dir einer Meinung, aber Deine Erläuterung zu Peekas Post sind schlichtweg hervorragend und nach zu vollziehen. Absolue Zustimmung meinerseits.
Und daraus müsste man fast ein Poster machen und es in die Geschäftsstelle hängen, damit es alle Funktionsträger immer wieder lesen müssen.Lila-Lira hat geschrieben:Wesentlich ist, dass wir uns nie wieder Sorgen um die pure Existenz von Tennis Borussia machen müssen, wie es derzeit der Fall ist. Damit wäre allen, denen TeBe wirklich etwas bedeutet, schon viel geholfen.
Gehörst du auch zur intellektuellen Elite der Antideutschen?
Da gibt's bestimmt was von Ratiopharm.
Da gibt's bestimmt was von Ratiopharm.
Re: TeBe zwischen Himmel und Hölle – ein paar Gedanken
Völlig sicher ist man dann aber nur, wenn man ganz kleine Brötchen backt, oder? Wie schon gesagt, auch Berlin-Ligisten z.B. müssen Mitglieder um Extrazahlungen bitten, weil es plötzlich eng wird.
Re: TeBe zwischen Himmel und Hölle – ein paar Gedanken
Oder die Bowlingpartei. Andere können ja auch ein Lied davon singen:Hört sich nach den üblichen Kleinkriegen an wie sie in jeder autonomen Gruppe oder linken Partei an der Tagesordnung sind...wo gebrüllt wird ist Linke Partei.
http://www.bfcdynamo.de/forum/wbb/index ... #post84409
- mr. bungle
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Re: TeBe zwischen Himmel und Hölle – ein paar Gedanken
Sorry, schon wieder in Eile, habe gerade versehendlich Warheads Posts zerschossen, kopiere es nochmal hier hinein:
Hört sich nach den üblichen Kleinkriegen an wie sie in jeder autonomen Gruppe oder linken Partei an der Tagesordnung sind...wo gebrüllt wird ist Linke Partei.
Dieses Dauergezänk diffundiert natürlich auch in die Aussendarstellung,da kann die Öffentlichkeitsarbeit von zehn Unglaublichen betrieben werden,ein potenzieller Sponsor bekommt das trotzdem mit.Die sind ja nicht blöde und schiessen ihr Geld ins Blaue hinein,da wird recherchiert,und dann finden sie das hier...und sind schnell wieder weg,unglaublich aber wahr