Tel Aviv: Bewaffneter tötet 2 Menschen bei Coming-out-Treff

[Denis]

http://www.queer.de/detail.php?article_id=10837

[QBA]

Dienstag (04.08) ab 17 Uhr Breitscheidplatz
"Smash Homophobia in Tel Aviv. Gegen Homophobie - Solidarität mit den Opfern des Anschlags in Tel Aviv." Mit Entsetzen, Trauer und Wut haben wir von dem Anschlag auf das lesbisch-schwule-transgender (LGTQ)-Zentrum in Tel Aviv erfahren. Dort hat ein maskierter Mann am Samstag Abend die dortige Jugendgruppe überfallen und wahlos mit einem Maschinengewehr auf die Teenager geschossen. Eine 17jährige und ein 24jähriger starben, 15 weitere wurden z.T. schwer verletzt. Der Mann konnte unerkannt entkommen. Er versuchte noch in eine weitere Schwulenbar einzudringen, wurde aber vom dortigen Sicherheitspersonal abgewehrt. Auch wenn noch nicht klar ist, aus welchem Kreis der Mörder kommt, ist eines klar: Dieser Anschlag ist ein ganz gezielt Hassverbrechen. Ein Verbrechen gegen die LGT-Szene. Unser ganzes Mitgefühl gilt den Betroffenen und Angehörigen, unsere Solidarität der LGTQ-Szene in Israel! Zeigt eure Wut und Trauer! Smash homophobia worldwide!

[QBA]

bin ab 17 uhr da. kommt noch jemand von uns?

[Denis]

ja ich werde auf jeden fall da sein ,wahrscheinlich aber ein paar minuten später.

[Lila-Lira]

Bin auch da.

[QBA]

bis gleich

[jimmyconnors]

schreibt mal was über die redebeiträge, wenn ihr wieder da seid. ich bin nach der einleitung - man demonstriere nicht vor der israelischen botschaft (wieso auch?), weil die zu weit weg sei und überhaupt sei es ja schwierig, vor israelischen oder jüdischen einrichtungen zu demonstrieren (ich glaube, das war gut gemeint) - wieder weg. hatte aber nichts mit der einleitung zu tun sondern mit akuter demonstrier-unlust und lieber-kochen-wollen zu tun.

[Denis]

die einleitung war gut gemeint. speziell nach dem was da damals mit den kurden war (? oder waren das andere?) ja auch zu recht.

es gab neben einer mehrmals wiederholten erklärenden rede zu den vorfällen und warum wir demonstrieren die sich natürlich vor allem an die vielen schaulustigen und touristen richtete u.a. eine sehr bewegende auf englisch gehaltene rede von einem jungen israeli, der in dem betroffenen schwullesbischen zentrum früher selbst aktiv war und auch den einen der beiden getöteten gut kannte. zudem gab es eine rede einer vertreterin einer organisation deren name mir grad entfallen ist und die einiges zu den zuständen für schwule, lesben und transgender in israel, türkei, libanon usw. sagen konnte. betreffend israel scheint die queere szene wohl vor allem von den rechtsextremen parteien übel angegriffen zu werden, was bis hin zu mordaufrufen geht. was im libanon, iran, jamaika & co los ist weiss ja jeder.

am nollendorfplatz haben einige dann am mahnmal ein paar blumen niedergelegt.

ich fand die veranstaltung sehr gelungen, besonders die beteiligung während des demonstrationszuges vom breitscheidplatz zum nollendorfplatz machte echt mut. wie ich mit kevin schon feststellte stand man bei vergleichbaren demonstrationen vor nicht mal 2 jahren noch mit 20, 30 leuten rum. heute dürften es zwischenzeitig zumindest 1000 gewesen sein, was für die kürze der organisationszeit sehr okay ist.

[Lila-Lira]

Absolut, die Mobi-Fähigkeit in kurzen Zeiträumen hat die Community jetzt mehrfach beeindruckend unter Beweis gestellt.
Die Demo selbst war in Anbetracht der Kürze der Orgazeit okay. Die von Denis genannten Redebeitrage haben das Niveau deutlich angehoben, den "Moderator" muss man jetzt nicht unbedingt häufiger am Mikrofon haben, das war ziemlich eintönig und mir fehlten konkrete Forderungen, außer das wir "unsere Liebe und Zuneigung zu unseren FreundInnen nach Tel Aviv" schicken.
Und die Israel-Fahne von der Demo verbannen zu wollen, verbunden mit der Begründung, der Kamf gegen Homophobie sei international - naja, das war dann schon etwas weit hergeholt.

Trotzdem eine wichtige Demo. Voraussichlich nicht die letzte in diesem Kontext. Leider.

[Denis]

najaaa, das war eine bitte, kein verbannen. nationalfahnen (und als solche wurden sie auch nur bezeichnet, ging nicht explizit um irgendeine spezielle fahne) hätten wirklich nicht not getan, ich hätte sie jedenfalls nicht vermisst.