Eine mutige Frau

Meckerecke und Frittenfettwünsche
nibbler

Eine mutige Frau

Beitrag von nibbler »

Sorry, aber ich finde den Artikel wirklich nicht gelungen :!:

War es wirklich ein "depressiver Schub", wie im Bericht angegeben, der zum Freitod führte, dann war Frau Neppach krank und nicht mutig, egal, wodurch dieser Stimmungsschub ausgelöst wurde.

Mutig war für mich, wer für seine Überzeugung gekämpft oder z.B. Menschen versteckt hat, und somit das Risiko der Gaskammern auf sich nahm, nicht, wer seinen Tod 1933 aus dem Grund "Damit war Nelly Neppach vollständig vom sportlichen Alltag isoliert. Also ging Nelly in den Freitod" selbst herbeiführte.
Lila-Lira
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Re: Eine mutige Frau

Beitrag von Lila-Lira »

Ich weiß grad nicht, ob ich jetzt panisch lachen oder das spontane Entstehen einer Erdspalte herbeiwünschen soll. Was für eine perfide Frage, Gehirn bitte sofort beim Nachtportier abgeben!
"so, nun ist eine woche lang wieder TeBe-depression, nach dem nächsten sieg dann die deutsche meisterschaft zum greifen nah. so ist das halt bei TeBe."

Denis, 5.8.05
Denis
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Re: Eine mutige Frau

Beitrag von Denis »

bei nibblers beiträgen zieht sich ja regelmäßig alles in mir zusammen aber das schlägt dem fass dann doch den boden aus. gratulation zu dieser leistung.
"In den letzten Jahren gab es sehr viele Sponsoren die sich wg. der Rothersgruppierungen von Verein wieder abgewendet haben."

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zéro cinq
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Re: Eine mutige Frau

Beitrag von zéro cinq »

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Jede Form von Extremität (Arme, Beine, etc.) kann nicht die Antwort sein.
nibbler

Re: Eine mutige Frau

Beitrag von nibbler »

Den Artikel auch mal gelesen??

Bei 3 Freitoden in meiner eigenen, weiteren Familie, weiß ich nicht, ob ich das für mutig halten soll.

Krankheitsbedingt - durch Depressionen z.B. - ist ein anderes Thema, aber das hab ich ebenfalls geschrieben.

Also, Argumente an die Sonne, meine Herren :!: :!:
zéro cinq
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Re: Eine mutige Frau

Beitrag von zéro cinq »

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peeka
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Re: Eine mutige Frau

Beitrag von peeka »

Kannst Du Dir vorstellen, dass das "mutig" vielleicht nicht auf ihren Freitod sondern auf ihr Handeln davor bezogen war? :roll:
Maro
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Re: Eine mutige Frau

Beitrag von Maro »

Ein Freitod ist wohl eher Verzweiflung als Mut. Ich habe das "mutig" allerdings auf ihre Spiele in Frankreich bezogen, wo es dann durchaus passt.

EDIT: Das peeka war schneller.
Gehörst du auch zur intellektuellen Elite der Antideutschen?

Da gibt's bestimmt was von Ratiopharm.
zéro cinq
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Re: Eine mutige Frau

Beitrag von zéro cinq »

@ maro und peeka:

habe ich auch so gelesen. aber unabhängig davon und ob man freitode als mutige taten auffassen kann oder nicht, könnte man ja auch fragen, wie man sich anmaßen kann über die beweggründe für den suizid von verfolgten menschen während des ns zu urteilen und zu entscheiden, wo die grenze verläuft zwischen klinischer depression und der freien entscheidung angesichts von verfolgung, selbst den tod zu suchen.

im übrigen wäre es nelly neppach wohl kaum möglich gewesen, menschen zu verstecken, um sie vor der ermordung zu retten, sondern nelly neppach wäre als jüdin selbst auf ein solches versteck angewiesen gewesen. aber leider haben viel zu wenige so genannte "arische" deutsche den mut aufgebracht, menschen wie hans rosenthal vor verfolgung und vernichtung zu retten und viel zu viele bereitwillig beim ns-projekt mit gemacht.
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nibbler

Re: Eine mutige Frau

Beitrag von nibbler »

Das habe ich nicht so gelesen, deshalb fand ich den Artikel auch nicht gelungen.

Wo die Grenze liegt, kann natürlich niemand sagen.
Es wird sogar die Meinung vertreten, das jemand, der den Freitod für sich selber wählt, generell als krank zu bezeichnen ist, weil dies bereits in seinem Handeln selbst begründet liegt.

Das es 1933 Wege gab, sich dem NS-Terror zu entziehen, dürfte bekannt sein.
Zu dieser Zeit setzte nämlich die erste Auswanderungswelle ein, was ich eben für mutiger halte, als sich Tabletten einzuwerfen und den Gashahn aufzudrehen.

Eine Formulierung wie "Damit war Nelly Neppach vollständig vom sportlichen Alltag isoliert. Also ging Nelly in den Freitod." halte ich für ungeschickt, mindestens aber bitterst simplifizierend.

Deshalb.. fand ich den Artikel schlecht :wink:
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