Markuso hat geschrieben:Na ja aber ist doch interessant, dass die Fanszene anscheiend total unterwandert wurde.
Ja, schon, wobei das ja kein Einzelfall ist. Das Problem der gezielten Unterwanderungsversuche von rechts hatten in den 80ern fast alle Fanszenen, zunächst im Westen, bald auch im Osten. Die Szene des BFC, um ein weiteres Beispiel zu nehmen, hat sich zu Beginn und dann nochmal während der 80er auch komplett gewandelt (sofern man dort vorher überhaupt schon von Szene sprechen konnte). Ich finde es nur zu kurz gegriffen, die Unterwanderung so darzustellen, als würde diese plötzlich wie eine Naturgewalt über Fanszenen hereinbrechen, darum auch mein etwas sarkastischer Kommentar im vorigen Posting. Ein Anhang wie der von Nordsachsen, der gerade in den 70ern in den Stadien der DDR ziemlich gefürchtet und stolz auf diesen Ruf war, stellte halt aus verschiedenen Gründen nicht den ungünstigsten Nährboden dafür dar, dass Rechte dort Fuß fassen. Ob die Unionfanszene zuvor "links" war, weiß ich nicht. Dazu müsste man zunächst wohl erstmal definieren, was "links" sein im DDR-Kontext bedeutete. Grundsätzlich hatten die ja schon immer ein recht gemischtes Publikum, und von der sog. "Zeckenecke" war auch schon kurz nach der Wende die Rede. Alle über einen Kamm scheren ist insofern Blödsinn, gleichzeitig gehören Klischees und Überspitzungen zur Auseinandersetzung zwischen Fanlagern nunmal dazu. Dass wir abseits dessen differenzieren können, haben wir ja schon öfter bewiesen, siehe beispielsweise die Reaktionen auf die "God save TeBe"-Hymne.
Wie auch immer, letztendlich muss halt jede Fanszene ständig daran arbeiten, nicht die falschen Leute die Oberhand gewinnen zu lassen. Gilt natürlich auch für uns, erst recht, falls wir in absehbarer Zeit vor das begrüßenswerte "Problem" einer wachsenden Block-E-Population gestellt sein sollten.