so, so, das sportgerichtsverfahren ist durch und die Freunde des Roten Sterns Berlin, fassen es so zusammen:
http://roter-stern-berlin.de/fans/?p=30
Die Schildbürger von Leipzig…
Das Recht nicht gleich Gerechtigkeit ist, hat wohl jeder von uns schon einmal erleben müssen. Doch das, was sich derzeit in Leipzig nach dem brutalen Neonazi-Angriff auf die Roten Sterne abspielt, kann man nur noch als ernsthafte Bewerbung auf die Nachfolge der mittelalterlichen Schildbürger verstehen. Rechtsstaatlichkeit sieht jedenfalls anders aus. Die lokale Polizei und der Leipziger Fußballverband (LFV) überbieten sich derzeit gegenseitig in dem Versuch ihrem historischen Vorbild nachzueifern. Aber fangen wir vorn vorne an…
Kurz nach dem Übergriff beteuerte der Verein der Heimmannschaft, FSV Brandis, in der Öffentlichkeit, dass man eine weiße Weste bezüglich des Angriffes habe, und wies alle Vowürfe den Schutz der Gastmannschaft vernachlässigt zu haben in Richtung Polizei ab. Diese wollte den schwarze Peter aber nur ungern annehmen, obwohl es dutzende Fotos gibt, worauf deutlich zu erkennen ist, dass die anwesenden Polizisten keinerlei Anstalten machten, den Angriff in irgendeiner Form abzuwehren. Als dann auch noch bekannt wurde, dass einer der von Brandis engagierten Ordner, ein aktiver Neonazi, die Angreifer ins Stadion lies, außerdem schon Metallstangen und andere Schlagwerkzeuge auf dem Vereinsgelände für die Mordbrenner bereitlagen, brach die Vereinsführung ein. Sie ließ in der Öffentlichkeit verbreiten, dass der Neonazi aus Gründen der Resozialisierung den Ordnerposten zugeschanzt bekam. Und die lokale Polizeiführung gab bekannt, dass man alles Menschenmögliche tun wird, um die Täter schnell zur Strecke zu bringen.
Fünf Wochen später, im Internet sind weit mehr als über ein Dutzend der Angreifer namentlich bekannt, einige davon waren sogar schon bei Spiegel TV zu bestaunen, hat die Sonderkommission des sächsischen Innenministeriums in Zusammenarbeit mit der Polizeidirektion Westsachsen endlich fünf Personen festgenommen. Es scheint beinahe so, als könnten die hochbezahlten Polizeibeamten noch nicht einen Computer bedienen oder, noch schlimmer, sie sind noch nicht einmal in der Lage längere Buchstabenabfolgen zu entziffern. Womit sie in der Bewertung Schildbürger des Jahres - selbstverständlich - ganz weit nach vorne gerückt sind. Das wollte womöglich der Leipziger Fußballverband nicht so auf sich sitzen lassen, und setzte dem Ganzen die Krone auf: Der LFV beschloß, dass die Partie zwischen dem Roten Stern und FSV Brandis wiederholt werden soll: und zwar in Brandis.
Das ist gelinde gesagt nicht nur ein Affront gegenüber den Sternen, sondern auch offener Rechtsbruch. In den Statuten des LFV steht zu diesem Thema nämlich folgendes:
Wird ein Spiel durch Verschulden einer Mannschaft oder ihres Vereins oder durch Verschulden beider Vereine nach 3 d) bis 3 h) vorzeitig abgebrochen, so ist das Spiel nach dem oder den Schuldigen mit 0:2 Toren als verloren, dem Unschuldigen mit 2:0 Toren und drei Punkten als gewonnen zu werten.
Unter Punkt 3 f) wird eine der möglichen Begründungen näher bestimmt: Im Besonderen kann ein Spiel durch den Schiedsrichter abgebrochen werden bei bedrohlicher Haltung der Zuschauer oder mangelhaftem Ordnungsdienst.
Wer lesen kann, ist bekanntlich klar im Vorteil, die eigenen Statuten zu kennen wäre in diesem Zusammenhang kein klarer Vorteil, sondern eine grundlegende Vorraussetzung für den Job. Aber was erwarten wir bei einem Schildbürgerwettberwerb. Insofern, schreiben wir doch alle einmal dem Leipziger Fußballverband (Emailadresse:
info@leipziger-fussballverband.de) was wir von einer derart stümperhaften Arbeitseinstellung haltet: nämlich nüscht! Der Polizei würde wir gerne ebenfalls ein paar böse Briefe schreiben, aber wie wir vorhin festgestellt haben, müssten die ja dazu überhaupt erst einmal lesen lernen.
Dem FSV Brandis dagegen sollte man ein paar Zeilen widmen. Dort scheint es nämlich - entgegen der bisherigen Aussagen - doch keine Seltenheit zu sein, dass man die NPD total knorke, wie der Berliner zu sagen pflegt, findet. So kandidierte zum Beispiel der Betreuer der A-Jugend, Pierre Woidschützke, 2009 für die NPD zur Kommunalwahl. Wer also Lust hat seine Tastatur etwas zu quälen, um dem FSV Brandis zu erklären wie und was genau Zivilcourage und Demokratie im 21. Jahrhundert bedeuten, dem sei folgende Emailadresse wärmstens empfohlen:
FSV1921Brandis@web.de
Eure Fangemeinschaft Nordost.