Bis auf eine (nach wie vor unentschuldigte) Ausnahme vollzählig vertreten machten wir uns mit 6 Leuten von Steglitz aus auf den Weg nach Potsdam um dort die Tormaschine Germania Schöneiche zu Supporten, denn immerhin lag ja ein 0:0 in der Luft. Herausragend war hier nicht nur das Grünkäppchen-Outfit von Mitschwuppe Kevin, sondern auch der Umstand, das er tatsächlich Sekt der Marke "Fürst von Schöneich" aufgetrieben hatte.

Eine ältere Dame gab uns jedoch unmittelbar vor der Abfahrt noch mit den Worten "Beten wir für einen Erna-Sieg" einen Zettel von einer religiosen Splittergruppe mit Psalmen aus der Bibel, der später noch eine besondere Verwendung finden sollte (respekt hierbei für Hansahasi für die Weitsicht, diesen Zettel nicht wegzuschmeissen).
Doch zunächst einmal ging es durch derbes Regenwetter in Potsdam über einen kleinen Abstecher in den 03 Fanladen direkt in den Gästeblock des Stadions mit den den eingeknickten Fluchtlichtern. Neben den Standardgesängen a la "Keine Taschenlampe brennt…" oder auch "4 Flutlichter, keiner weiss warum" wurde dort vor allem Schöneiche nach allen Regeln der Kunst angefeuert. Wir 6 waren übrigens auch die einzigen im Stadion, die Schöneiche angefeuert haben. Der Gästeblock war ansonsten komplett leer.

Spielerisch gibt es ausser dem bereits bekannten Ergebnis von 1:0 nicht viel zu sagen, ausser das Schöneiche tatsächlich mit einer 1-10 Aufstellung agierte. Gegen Ende der Partie gab es immerhin einen Stürmer (oder einfach jemanden der keine Lust mehr hatte zurück zu laufen), der konsequenterweise auch gleich von 3 Leuten bewacht wurde.
Nach dem Spiel kamen die Schöneiche Spieler immerhin noch zum Zaun um sich für den 90 Minuten Support zu bedanken ("Ihr verrückten!").
Aufgrund unseres straffen Zeitplans ging es direkt weiter nach Oranienburg, so das wir auch nichts von den Ausschreitungen mitbekamen, was irgendwie auch besser so ist.
Während der ewig langen S-Bahn Fahrt nach Oranienburg wurden Wechselgesänge mit anderen Fahrgästen erprobt, was jedoch nur bedingt oder genau genommen gar nicht funktionierte. Selbst Nachhilfekurse führten leider nicht zum gewünschten Erfolg.
Nach einem Zwischenstop in Frohnau kamen wir irgendwann in Oranienburg an und wanderten durch die beschauliche aber gar nicht mal hässliche Stadt zur Sporthalle. Auf dem Weg sahen wir immer wieder mal verwirrte Anwohner. Irgendwie scheint es in Oranienburg negativ aufzufallen, wenn sich Fremde im Ort befinden. Nicht unerwähnt bleiben darf, das sich sämtliche relevanten Veranstaltungen in Oranienburg in der "Fleischerei" abspielen.

Mit etwa 10 Minuten verspätung betraten wir die Halle und bezahlten brav unseren Eintritt zum Handball-Schlager schlechthin. Bemerkenswert war hierbei die fast zahnlose Kassiererin, die nachdem sie von uns das Resultat von Erna vs Bayern erfuhr vor Freude mit ihrer Pepe-Mager-Lache den Gang entlang rannte. Das konnte ja heiter werden…
Normalerweise erwartet man ja beim Handball (erst recht in der Handball Oberliga) ein eher gesetztes Publikum der mittleren Einkommensschicht. Das was wir aber da auf der mit ca 300 Zuschauern recht gut gefüllten Tribühne zu sehen bekamen sah eher so aus als hätte der Bowlingkugelverein dort eine Zweigstelle seiner Hooligan-Division aufgemacht. Ziemlich viele kurzhaarige Menschen umfangreicher Proportionierung schauten uns mit unseren TeBe-Schals ziemlich doof an, taten jedoch nichts.

Das Spiel selbst war letztlich mehr "lala", was aber auch sicherlich daran lag das wir allsamt inzwischen ziemlich am Ende unserer Kräfte waren und das Spiel mehr Stumm verfolgten. Am Ende gewann Oranienburg die Partie ziemlich verdient, obwohl Lübbenau mit "dem Türsteher" einen Spieler hatte, der reihenweise die gegnerischen Spieler davon abhielt weiter zu laufen. Schuld war sowieso der Typ mit den Zahnstocherbeinen, der wirklich nichts (NICHTS !!!!) konnte.
Nachdem am Bahnhof lebende Erna-Fanshops betrachtet und besungen werden durften ("du möchtest ein Fanshop sein…") ging es wieder mit der S-Bahn in Richtung Berlin. Die Fahrt nutzte Grünkäppchen Lira um den Fahrgästen "noch einmal die eindringlichsten Worte" des Jesus Freak Zettels vom frühen Morgen wiederholte und das geschriebene Wort verlas. Zwischenzeitig wurde auch etwas Brot gebrochen und verteilt, was jedoch keine Abnehmer unter den Fahrgästen fand und letztlich dann vom Verleser selbst gegessen werden musste.
Mit reduzierter Gruppe (genau genommen noch 2 Personen) wurde dieser actionreiche Tag beim gucken von DVDs gegen 3 Uhr Nachts beendet.
Thanks an alle die dabei waren für stundenlanges Lachen und Spaß haben! Special Thanks an Kevin für die Planung der Veranstaltungen und das näher bringen des grandiosen Films Eins,Zwei,Drei - das war Tip Top!
Ein Video folgt später.